Umbausatz Fw 190 F-8 SG 113 + Förstersonde(Airmodel Products - Nr. AM-6012)Produktinfo:
Besprechung:
Historie:Weil die alliierte Luftüberlegenheit ab 1944 immer größer wurde und gleichzeitig deutsche Flugzeuge mit ihrer konventionellen Bewaffnung immer weniger in der Lage waren, feindliche gepanzerte Fahrzeuge wirksam zu bekämpfen, wurde der Einbau von großkalibrigen Waffen erprobt und mit neuen Technologien kombiniert. Eine dieser Waffen war das Sondergerät (SG) 113. Hierbei handelte es sich um eine Kanone, die Projektile mit einem Kaliber von 75mm rückstoßfrei abfeuern konnte. Im September 1944 wurden in der Forschungsanstalt Graf Zeppelin die Abschussrohre in die Tragflächen der Fw 190 V75 (WNr. 582071) und der Fw 190 WNr. 586586 eingebaut und dabei um ca. 15 Grad nach unten hinten geneigt. Im Dezember 1944 wurde auch noch die Fw 190 WNr. 933452 entsprechend modifiziert. Vorherige Versuche mit einer Henschel Hs 129 verliefen erfolgreich. Sensoren, die an einem Mast im vorderen Teil des Flugzeuges installiert waren, maßen Veränderungen im Magnetfeld (= Förstersonde). Da ein großes metallisches Objekt wie ein Panzer eine große Störquelle darstellte konnte dies angemessen und im Augenblick des Überfluges die Waffe ausgelöst werden. Das Funktionsprinzip konnte bei Testflügen einwandfrei bestätigt werden. Jedoch war die Benutzung dieser Waffe für das Flugzeug nicht ganz ungefährlich. Flog der Pilot nämlich zu tief beim Auslösen der Waffe konnte das Flugzeug von den Trümmern des Panzers getroffen werden. Flog er zu hoch konnte der Schuß nicht ausgelöst werden oder verfehlte das Ziel. Im Falle einer Notlandung konnten die Abschussrohre abgeworfen werden. Es ist nicht bekannt ob das SG 113 mit „Förstersonde“ über die Erprobung hinaus gekommen ist.
Der Umbausatz:Dieser neue Umbausatz von Airmodels besteht aus einer Ätzteilplatine und zwei Resinteilen für die Abschussrohre. Die Platine enthält die Verkleidungsbleche für die Abschussrohre, die Sensoren-Masten, eine Antenne und die Einstiegsleiter. Glücklicherweise sind die Verkleidungsbleche so dimensioniert, dass kleine Unsauberkeiten beim Bohren der Löcher gut verdeckt werden. Nicht im Umbausatz enthalten sind die zwei 0,4mm starken Drahtstücke, die an den Mastspitzen montiert werden müssen. Die beiden Resinteile sind einwandfrei und mit sehr kleinen Angüssen hergestellt. Auch die beiden runden Öffnungen an beiden Enden sind einwandfrei dargestellt. Im Original waren die Kanonen um etwa 15 Grad nach hinten unten geneigt. Es dürfte nicht allzu schwer fallen die beiden Resinteile entsprechend einzubauen. Bei der Lackierung der Modelle wird es schon schwieriger. Es existieren zwar einige Fotos der umgebauten Maschinen, jedoch zeigt keine Aufnahme die komplette Lackierung oder mögliche Kennzeichen. Airmodel schlägt eine Standardlackierung mit RLM 74/75/76 vor. Da vermutlich alle drei Maschinen vor dem Umbau keiner Einheit zugeteilt waren, dürften wahrscheinlich neben den Balkenkreuzen der Leitwerksmarkierung und der WNr. keine weiteren Markierungen vorhanden gewesen sein.
Diese Übersichtsskizze erklärt sich in Verbindung mit der unteren Grafik von selbst. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach Fazit:Dieser Umbausatz ist gut geeignet für ein Wochenend-Projekt. Weitere Infos:Anmerkungen: Die oben im Text genannte Henschel Hs 129 mit SG 113 und Förstersonde wird bald ebenfalls als Umbausatz von Airmodel Products auf den Markt kommen. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 05. November 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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