Russian Spacecraft Vostok 1(Revell - Nr. 00024)Produktinfo:
Besprechung:Mit dem letzten Funkspruch "Auf geht’s! Auf Wiedersehen, bis bald, liebe Freunde!" startete am 12. April 1961 um 09:06:59,7 Uhr der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin mit Vostok 1 (russisch für „Osten 1“) vom heutigen Weltraumbahnhof Baikonur zum ersten bemannten Weltraumflug. Nach internationaler Festlegung beginnt der Weltraum ab einer Höhe von 100 Kilometern über dem Erdboden. 119 Sekunden nach dem Start wurden die vier Starthilferaketen separiert. Etwa 60 Sekunden später wurde die Verkleidung der Raumkapsel mit Gagarin an Bord abgesprengt. Nach 300 Sekunden Flugzeit schalteten die Triebwerke der 2. Stufe ab und die 3. Stufe wurde aktiviert. 676 Sekunden nach dem Start und der Abtrennung der 3. Stufe erreichte Vostok 1 die Erdumlaufbahn. Es folgte eine komplette Erdumkreisung ohne technische Probleme. Um 10:25 Uhr wurden die Bremsraketen gezündet und damit der Wiedereintritt eingeleitet. Hier ereignete sich die einzige schwerwiegende Panne des Fluges. Die Trennung der Kapsel vom Versorgungsmodul erfolgte nicht planmäßig. Durch diese Verzögerung veränderte sich die Flugbahn von Vostok 1 und somit auch der vorausberechnete Landepunkt. In einer Höhe von 7.000 Meter wurde Gagarin mit dem Schleudersitz aus der Kapsel herauskatapultiert und landete mit dem Fallschirm um 08.55 Uhr Ortszeit 26 Kilometer südwestlich der Stadt Engels im Oblast Saratow, in der Nähe des Dorfes Smelowka. Die Kapsel selbst ging ca. 2,5 Kilometer entfernt nieder. Hier wurde auch später ein Denkmal errichtet.
Diese Separierung Pilot von Kapsel war nicht konform mit den Regeln der FIA, die eine gemeinsame Landung vorsieht. Deswegen gab es einige Diskussionen darüber, ob dieser Rekord Gültigkeit besitzt oder nicht. Letztendlich wurde er anerkannt und ist heute noch in den Rekordlisten nachzulesen. Vostok 1 hatte ein Gewicht von 4.725 kg und hatte während der Erdumkreisung mit 180 km die nächste Entfernung (Perigäum) und mit 327 km die weiteste Entfernung (Apogäum) von der Erde. Die Erdumkreisung wurde nach 89,1 Minuten vollendet bei einem Neigungswinkel von 65 Grad. Nach dem ersten Satelliten Sputnik und dem ersten bemannten Flug von Vostok 1 hatte die Sowjetunion den Wettlauf ins All gegen die USA vorerst gewonnen. Erst im Februar 1962 konnten die USA ihren ersten bemannten Orbitalflug durchführen.
Gemessen am Alter machen die vier Spritzlinge (drei aus silbergrauem Kunststoff, einer aus Klarmaterial) immer noch eine gute Figur. Formversatz oder andere Unsauberkeiten sind nur wenig vorhanden. Am meisten sind sie bei den Kleinteilen zu finden. Die Auswerfermarken sind, bis auf eine Ausnahme, alle auf später nicht sichtbaren Flächen. Die Ausnahme bildet der gebogene Arm (warum aus Klarmaterial?) des Displayständers. Gerade an dieser Stelle sind die Marken nur sehr mühsam zu entfernen. Gut gelöst wurde, dass einige Nahtstellen später durch andere Bauteile verdeckt werden. Das erleichtert die Arbeiten. Wegen des Alters sind die versenkten und erhabenen Gravuren natürlich nicht mehr state-of-the-art, aber dennoch überwiegend akzeptabel. Auf den beiden Bauteilen für das Verbindungsstück zwischen Kapsel und Servicemodul, dort wo sich die runden Sauerstofftanks befinden, sind diverse Kabel und Geräte als Prägedruck vorhanden. Da diese Details später nur sehr schwer zu lackieren sind, empfiehlt es sich diese vorsichtig abzuschleifen und z.B. durch dünnen Blei-/Kupferdraht oder zurechtgeschnittene Kunststoffstücke aus der Restekiste zu ersetzen. Der optische Effekt ist dann viel besser als bei nur aufgeprägten Details. Wer die Kapsel mit geschlossener Abdeckung baut, kann auf den Einbau der Figur mit dem Schleudersitz und der Röhre gleich verzichten. Das reduziert noch einmal den Aufwand. Auch kann man überlegen, die diversen Antennen durch entsprechendes Metallmaterial zu ersetzen.
Die Bauanleitung besteht aus acht A4-Seiten und führt in 24 Bauschritten zum Ziel: Der Lackierung. Bei zwei Farbtönen darf wieder fleißig gemischt werden oder man schaut im Fundus nach Farben eines anderen Herstellers. Außerdem kann eine Recherche zur Lackierung der Details nicht schaden. Da es sich bei diesem Vehikel nahezu um ein Einweg-Fahrzeug handelt sollten Alterungsspuren nur sehr dezent dargestellt werden. z.B. mit einem Bleistift leicht über die Kanten reiben – mehr aber nicht. Der Markierungsbogen ist glänzend gedruckt und sollte problemlos zu verarbeiten sein. Fertig montiert wird das Modell eine Länge von über 31 cm haben. Weitere BilderDer dritte Spritzling mit den Kleinteilen Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Schwierigkeitsstufe 3 von 5. Fazit:Für ein Raumfahrtmodell ist der Maßstab 1:24 ungewöhnlich groß (Durchmesser am Heck ca. 10 cm). Aber – hey – manchmal ist „groß“ eben besser. Gerade wenn es später um die Präsentation des fertigen Modells geht. Bei der Anzahl der Teile, dem mittleren Schwierigkeitsgrad 3 und dem angemessenen Preis kann ich eigentlich nur jedem Interessierten empfehlen, sich einen der restlichen 4.999 Bausätze der Vostok 1 zu sichern. Das VEB Plasikard der ehemaligen DDR brachte ebenfalls einen Bausatz der Vostok 1 auf den Markt und das sogar in einem ähnlichen Maßstab, nämlich 1:25. Weitere Infos:Referenzen: de.wikipedia.org Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 03. September 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |