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Tupolew Tu-95 Bear

(Revell - Nr. 04673)

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:04673 - Tupolew Tu-95 Bear
Maßstab:1:144
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2011
Preis:ca. 17 €
Inhalt:
  • 3 Gießäste aus silberfarbenem Kunststoff
  • 1 Gießast aus klarem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 Anleitung in Schwarz-Weiß

Besprechung:

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

Die Entwicklung des sowjetischen strategischen Langstreckenbombers Tu-95 begann bereits 1943 im Rahmen eines eigenen Atomwaffen-Programms als Tu-20. Mit der Auswertung der deutschen Luftfahrtforschung nach dem Ende des 2. Weltkrieges und dem Einsatz deutscher Triebwerk-Ingenieure der Firma Junkers unter Leitung von Ferdinand Brandner entstand der Prototyp des bis dahin größten viermotorigen Bombers der UdSSR. Der Erstflug erfolgte am 12. November 1952. Die Serienfertigung begann Anfang 1956. Das außerordentlich leistungsfähige Einwellen-Turboproptriebwerk TW-12 (12.000 WPS) mit zwei gegenläufig rotierenden 4-Blatt-Propellern großer Steigung bei Drehzahlen bis zur Schallgeschwindigkeit an den Blattspitzen war 1951 fertiggestellt und ermöglichte Flugleistungen wie bei damaligen strahlgetriebenen Flugzeugen. Das als NK-12MV für die Tu-95RTs produzierte Triebwerk ist bei einem Durchmesser von 1,2 Meter 2.900 kg schwer und 4,8 Meter lang. Damit ist die Tu-95 heute aber auch die lauteste in Dienst stehende Militärmaschine. Stark gepfeilte Tragflächen und Leitwerke waren eine weitere Voraussetzung für hohe Geschwindigkeiten.

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

Die zivile Variante Tu-114 wurde ab 1955 gebaut und war mit 120 bis 220 Passagieren an Bord bei einer Startmasse von 131 t und einer Reichweite von 6200 km zu dieser Zeit das größte und mit 870 km/h schnellste Passagierflugzeug der Welt. Bis 1993 wurden mehr als 500 Tu-95 in Versionen als Atombomben-, Raketen- und Flügelraketenträger sowie als maritimes Langstrecken-Aufklärungsflugzeug Tu- 95 RTs gebaut. Die Tu-95RTs (NATO Code "Bear" D) wurden von 1959 bis 1962 als Variante für die Marine zur elektronischen Aufklärung und Zielverfolgung von Flugzeugen, Schiffen und U-Booten entwickelt. Ab 1963 lief die Serienproduktion. Die Maschinen waren im Zusammenwirken mit U-Booten ab 1966 als Bestandteil eines interkontinentalen Raketenangriffsystems der Marine einsatzbereit. Bei regelmäßigen Flügen von Murmansk entlang der amerikanischen Ostküste landeten Tu-95RTs auf Kuba. Vom Flugplatz Fedotovo bei Leningrad (Sankt Petersburg) über den östlichen Atlantik bis zu Flugplätzen in Guinea, Angola, Äthiopien und Mosambik führte eine andere Route. Für Tu-95RTs der Pazifik-Flotte gab es einen Flugplatz in Vietnam. Mit diesen Flügen verfolgte man das Ziel, eine möglichst lückenlose Aufklärung aller Schiffsbewegungen der NATO-Streitkräfte und anderer Marinen zu betreiben. Mit seiner häufigen Präsenz in der Nähe von NATO-Schiffseinheiten war die Tu-95RTs eine Ikone des Kalten Krieges und ein Prestige-Objekt der UdSSR. 1990 verfügten die Marine-Luftstreitkräfte der UdSSR noch über 37 Tu-95RTs.

Quelle: Revell

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

Der Bausatz ist eine neuerliche (aber sehnsüchtig erwartete) Wiederauflage des von 1991 stammenden Modells. Mit gerade einmal 71 Einzelteilen ist er relativ simpel aufgebaut. Die Oberflächendetaillierung besteht aus versenkten Gravuren, welche man durch einen etwas dickeren Farbauftrag "abmildern" sollte. Wo erforderlich sind Details erhaben ausgeführt. Glücklicherweise ist der Rumpf horizontal geteilt, dadurch bleiben sämtliche Wülste, Antennen und Verkleidungen auf der Unterseite und dem Rumpfrücken beim Verschleifen der Klebenähte unversehrt. Bezüglich der Formtreue liegt Revell stellenweise etwas daneben, der gravierendste Fehler dürfte die viel zu breite Tragflächenwürzel sein (fast 1 cm). Damit muss man leben, eine Korrektur ist nahezu unmöglich. Die Pfeilung der Höhenleitwerke kann man durch Schleifen korrigieren. Die Detaillierung der Kleinteile hält sich in Grenzen, ein Cockpit bzw. Inneneinrichtung gibt es naturgemäß keine und auch die Fahrwerke und deren Schächte sind simpel - aber solide - aufgebaut. Die 32 Propellerblätter sehen sehr wuchtig aus und sollten etwas dünner geschliffen werden.

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

Der kleine Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier normaler Einsatzmaschinen in Naturmetall. Der Druck ist wie gewohnt sehr sauber und versatzfrei. Die ca. 80 zum Teil winzigen Wartungshinweise dürften für einige Stunden Arbeit sorgen. Die Bauanleitung entspricht dem gewohnt hohen Standard und lässt keine Fragen offen. Die Bemalungsanleitung hätte etwas größer ausfallen dürfen, allerdings erläutert sie sogar den Verlauf der charakteristischen Abgasspuren.

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

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Tupolew Tu-95 Bear

 

Revell - Tupolew Tu-95 Bear

Darstellbare Maschinen:
  • Tupolev Tu-95 Bear-D, Black 17, Sowjetische Marinefliegerkräfte 1972
  • Tupolev Tu-95 Bear-D, Red 38, Sowjetische Marinefliegerkräfte, Pazifikflotte Khorol Air Base 1968
Stärken:
  • Einfacher Zusammenbau
  • Sehr gute Decals
  • Ordenliche Detaillierung
Schwächen:
  • Keine wirklich gravierenden Schwächen, die Formfehler sind ohnehin nicht korrigierbar und fallen sowieso nur auf, wenn man eine Zeichnung zum Vergleich daneben legt.
Anwendung:
  • Einfacher Zusammnbau kombiniert mit einem etwas aufwändigerem Finish, es muss recht viel maskiert werden.

Fazit:

Angesichts des Maßstabes ein grundsolider Bausatz mit ausreichender Detaillierung und einer handlichen Größe. Wer über die Formfehler hinwegsehen kann erhält ein schönes Modell dieses Monsters aus dem Kalten Krieg. Eine längst überfällige Wiederauflage, uneingeschränkt empfehlenswert.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Tuploev Tu-95, Aerofax Inc
  • Tuploev Tu-95, Warbird Tech Series 

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 17. September 2011

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