Junkers Ju 88V24 (B-2)(LF Models - Nr. 7240)Produktinfo:
Besprechung:
Es ist erstaunlich, dass von der großen Fülle von Versionen und Varianten der Junkers Ju 88 fast nur die A-4 und G-6 von den verschiedensten Modellbaufirmen hergestellt und angeboten werden. Zum Glück hat Hasegawa diesen Bann gebrochen (aber recht hoher Preis) und Zvezda zieht mit einer A-5 nach. Revell hat angekündigt, der 2011er Ju88A-4 weitere Versionen folgen zu lassen. Wer also andere Versionen bauen will, muss selbst Hand anlegen oder zu guten aber teuren und arbeitsintensiven Resin-Bausätzen (z.B. von Lf Models oder Kora) greifen.
LF Models bietet neben Conversion-Bausätzen für die Ju 88 auch Komplett-Bausätze an. So auch den Bausatz der Ju 88 V-24 (B-2). Die Bauteile sind Gruppenweise eingeschweißt in einem recht eng bemessenen Stülpkarton. Doch trotz der aufwändigen Verpackung sind bei meinem Bausatz die Fahrwerksbeine gebrochen und Träger an den ETC abgeknickt. Insgesamt machen die Teile einen sehr guten Eindruck. Sie sind mit feinen versenkten Gravuren versehen, die auch weitgehend stimmig sind. Leider sind die Tragflächen im äußeren Bereich zu schmal auslaufend. Das lässt sich nur schwer beheben, wird aber am fertigen Modell kaum auffallen. Neben den rund 40 Resinteilen sind noch 30 Metallteile im Bausatz enthalten – von den Gurten über diverse Kabinenausstattungen bis hin zu Lüftungsrädern und Fahrwerksklappen. Auch die EZ6-Antenne ist enthalten, wobei einige Experten der Meinung sind, dass diese zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingebaut war. Die Kabinenteile sind tief gezogen. Als Decals liegen nur Hoheitszeichen und Kennung bei. So kann man die Maschine mit der Kennung K9+QH versehen. Mehrere Flugzeuge flogen unter der Bezeichnung Ju 88 B-0 bei der Aufklärungsgruppe des Oberbefehlshabers der Luftwaffe 1941 in Russland und trugen die Kennung K9+*H. Dabei waren sie mit der vorschriftsmäßigen Standard-Tarnung RLM70/71/65 versehen. Leider sind die Prototypen Kennungen D-ASGQ und NK+AP nicht im Bausatz enthalten.
Außerdem fehlt noch ein entscheidendes Detail. Die V-24 war der Prototyp für die Aufklärer-Version B-2. Die Aufklärer trugen anfangs im hinteren Bombenschacht, später dahinter, Kameras mit entsprechenden Kamerafenstern im Rumpfboden. Diese Fenster sucht man am Modell vergeblich, es fehlen auch in der Bauanleitung entsprechende Hinweise. Hier ist der Modellbauer wieder gefordert – entweder Löcher bohren und mit Klarsichtteilen versehen oder Fenster mit Decals darstellen. Weitere Bilder
Fazit:Insgesamt ein gut gemachter Bausatz, aus dem mit etwas mehr Schleifarbeit als bei Spritzguss-Bausätzen ein tolles und bisher einzigartiges Ju 88B-Modell gefertigt werden kann. (LF Models bietet auch noch die V28 an) Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 12. Juli 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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