German V-1 Fieseler FI103 A-1 Flying Bomb(Bronco Models - Nr. CB-35058)Produktinfo:
Besprechung:Das Original:Die Fieseler 103, besser bekannt unter der Propagandabezeichnung V-1 (Vergeltungswaffe 1), war der erste Marschflugkörper, der in einem Krieg eingesetzt wurde. 10500 Stück wurden produziert und davon 9088 erfolgreich gestartet, 7488 Stück von Bodenkatapulten und ca. 1600 Stück von umgebauten He 111 H-22 Bombern aus. Da das Fluggerät relativ niedrig flog (600-900 m) und nur stur den vorgegebenen Kurs einhalten konnte, war es für die englische Flak und die RAF ein leichtes, 3957 V-1 abzuschießen. Ziele der FI-103 waren London, Antwerpen, Lüttich und deren Umgebungen. Insgesamt 4907 V-1 kamen durch. Auf London fielen 2419 Stück und forderten 6184 Tote und 17901 Verletzte. Antwerpen und Umgebung hatten 19145 Geschädigte zu beklagen, dazu kamen noch 4610 weitere Opfer, zumeist in und um Lüttich. Es schlugen in Belgien insgesamt 2488 Flugbomben ein. Nur der schlechten Zielgenauigkeit dieser Flügelbomben - Trefferbereich ca. 12 km im Durchmesser - und der hohen Abschussrate (57%) ist es zu verdanken, dass die Opferzahl nicht extrem höher ausfiel. Leider verursachte die Produktion der V-1 selbst ebenfalls hohe Opfer unter den KZ-Häftlingen und den Zwangsarbeitern, die unter unmenschlichen Bedingungen die Fluggeräte montieren mussten. Ihre Opferzahl ist nicht genau bekannt, es waren aber Tausende.Die Einsatzzeit der V-1 begann im Juni 1944 und endete im März 1945, nachdem die deutsche Frontlinie soweit zurückgedrängt war, dass die Zielstädte außer Reichweite waren. Die Daten:
Der Bausatz:In einem stabilen Karton sind drei einzeln verpackte Spritzlinge zu sehen, zwei für die V-1 und einer für den Transportwagen. Dazu kommt noch ein ebenfalls extra verpackter Decalbogen. Die Bauteile sind sauber gespritzt. Gussgrate oder gar Fischhäute sind nicht zu entdecken. Die Auswerfermarken befinden sich auf den Innenseiten der Bauteile und sind somit später nicht mehr zu sehen. Rumpf und Pulsorohr haben eine ziemliche Wandstärke, was aber später nicht mehr sichtbar ist. Die Oberfläche ist ohne Sinkstellen, die Blechstöße sauber versenkt und lediglich die Nieten und Schweißnähte heben sich hervor. Auf feine Strukturierung muss kein besonderer Wert gelegt werden, auch das Original war sehr einfach, z.T. grob gehalten.
Decals:Der 5 x 5 cm große (...oder kleine?) Decalbogen enthält alle notwendigen Beschriftungen für das Fluggerät. Die von der Firma Cartograf gedruckten 16 Decals sind sauber und ohne Versatz. Die Beschriftung ist deutlich zu sehen. Alles ist auf feiner, matter Folie gedruckt. Der Bauplan:Der 7-seitige Bauplan zeigt auf der Frontseite ein farbiges Bild der V-1 und deren Geschichte in drei Sprachen, danach folgen auf Seite 2 die Bauhinweise und eine Farbtabelle der zu verwendenden Farben von Humbrol, Gunze, Hobby Color, und Tamiya, ebenfalls mehrsprachig. Seite 3 zeigt die Teileliste. Daran schließt sich der dreiseitige Bau- und Decalplan an. Der Zusammenbau der wenigen Teile (22) ist klar gegliedert. Zum Schluss folgen zwei farbige Bemalungsoptionen, wobei die 2. Seite lediglich eine andere Gerätenummer am Triebwerkseinlass vorgibt.
Stärken: Man erhält ein imposantes Modell einer V-1. Die wenigen, zumeist großformatigen Teile machen den Bausatz auch für Einsteiger interessant. Schwächen: Der recht üppige Preis und der für ein Fluggerät ungewöhnliche Maßstab 1:35. Fazit:Ein schönes, schnell zu bauendes Modell. Wen der Preis nicht schockt, der sollte es sich zulegen! Diese Besprechung stammt von Alexander Schuch - 21. Dezember 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |