Yakovlev Yak-36 Freehand(Art Model - Nr. AM 7203)Produktinfo:
Besprechung:
Nachdem in den 1950er Jahren einige Studien über Senkrechtstarter in der Sowjetunion erfolgreich verlaufen waren, erteilten die Regierungsbehörden im Februar 1961 den Auftrag zur Entwicklung eines einsitzigen Jagdbombers, der ursprünglich durch zwei R21M-300 Triebwerke angetrieben werden sollte, an das OKB Jakovlev. Das Flugzeug ist ein Ganzmetall-Mitteldecker in Halbschalenbauweise. Das Fahrwerk ist wie beim britischen Harrier als Tandemfahrwerk ausgeführt mit Stützrädern an den Flügelenden, eine Konstruktion, die sich durch die Anordnung der Schubdüsen fast zwangsweise ergibt. Auch die Triebwerks- bzw. Schubsteuerung ist der des Harriers ähnlich, mit drehbaren Hauptdüsen und diversen Steuerdüsen an den Flügelenden und im Heckkonus. Zur Erhöhung der Leistung beim Senkrechtstart wurde am Kompressor der Triebwerke ein Methanol/Wasser Gemisch eingespritzt. Damit der Pilot im Ernstfall das Flugzeug auch im Schwebezustand sicher verlassen konnte, entwickelte das OKB Jakowlew eigens den Schleudersitz KJa-1 sowie das System SKM, welches kritische Flugzustände selbstständig erkennen konnte und den Schleudersitz selbstständig auslöste. Der erste gefesselte Schwebeflug erfolgte am 9. Januar 1963 mit Juri A. Garnajew am Steuer. Anfangs gab es Probleme mit dem Ansaugen von Abgas der Triebwerke, Ansaugeffekte durch das Abgas am Boden und einige Probleme mit dem Steuerungssystem. Dies machte einige konstruktive Änderungen notwendig. Am 23. Juni 1963 erfolgte dann der erste ungefesselte Flug, gefolgt von der ersten vollen Transition in den Horizontalflug am 16. September 1963. Am 24. März 1966 fand der erste komplette VTOL-Flug mit Walentin G. Muchin am Steuer statt. Die erste öffentliche Vorstellung der Maschine erfolgte am 9. Juli 1967 auf der Flugschau in Moskau-Domodedowo zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution, wobei es allerdings zu einer Panne in Form einer harten Landung kam. Die Jak-36 hatte zwei Unterflügelstationen für Bomben, Maschinenkanonen und Raketen; jedoch war die Reichweite der Maschine zu gering, um sie mit voller Kampflast wirkungsvoll einsetzen zu können. Insgesamt wurden eine Bruchzelle (Nummer 36) und zwei fliegende Exemplare (37 und 38) gebaut; diese wurden versuchsweise mit zwei Behältern für ungelenkte Raketen ausgestattet, allerdings wurden keine Schießversuche mit ihnen durchgeführt. Zu einer Beschaffung durch die Streitkräfte kam es nicht. Aus der Jak-36 wurde die Jak-38 entwickelt, die als Jak-36MP zum ersten Mal 1971 flog. Quelle: Wikipedia Der Bausatz ist von typischer Short-Run Qualität. Die gut 50 Einzelteile weisen zum Teil sehr feine versenkte Gravuren auf die stellenweise sogar etwas nachgraviert werden sollten, damit sie unter der Farbschicht nicht verschwinden. Einige Details sind wo erforderlich erhaben ausgeführt. Außen herum macht die Jak einen sehr guten Eindruck, der Guss ist vergleichsweise sauber ausgeführt ohne großartig Grat oder Fischhäute. Das Cockpit ist sehr spartanisch ausgestattet, es gibt neben einer rudimentären Bodenplatte nur einen Steuerknüppel und den sehr gut detaillierten Sitz - ja der Sitz - es ist ein K-36 was man hier dazu gepackt hat, richtig wäre aber ein Kja-1/SKE gewesen, diese Diskussion enthält einige Bilder zu diesem Sitz. Ein Instrumentenbrett und dergleichen sucht man vergebens. Die Fahrwerke sind sehr filigran ausgeführt, überwiegend mit angegossenen Rädern. Hier sollte man sehr sorgfältig arbeiten damit sämtliche Räder gleichzeitig (!) den Boden berühren. Wer will kann die Maschine auch mit eingezogenem Fahrwerk bauen, sämtliche Klappen sind nämlich dafür an einem Stück und müssen für erstere Variante voneinander getrennt werden. Die zugehörigen Schächte sind aber nur leere Boxen, die man entsprechend nachdetaillieren sollte. Bugfahrwerksschacht und die lange Sonde sind ein Bauteil, letztere weist an der Spitze eine große Sinkstelle auf. Die Schubdüsen sind aus Resin gefertigt und sehen sehr gut aus, allerdings sind sie in ihrer Position fixiert. Zwei UB-16 Raketenwerfer, ebenfalls aus Resin, sind als mögliche Außenlasten beigefügt. Die Klarsichtteile sind relativ dick und nur für ein geschlossenes Cockpit vorgesehen. Wer das Cockpit offen bauen will muss wohl oder übel zur Säge greifen. Der kleine Decalbogen enthält für alle drei Exemplare entsprechende Markierungen bereit. Einige Wartungshinweise beleben das fertige Modell. Die Bauanleitung ist sehr einfach gehalten, lediglich ein einzelnes Blatt mit groben Skizzen. Es ist aber Alles Wesentliche zu erkennen. Die Farbangaben beziehen sich offensichtlich auf die Humbrol-Palette - gut für Schwarz, Alu und Gun-Metal reichen auch die Namen ;). Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein typischer Short-Run von mittlerer Qualität. Der guten Außendetaillierung steht eine spartanische Inneneinrichtung entgegen. Schade, dass der Sitz nicht wirklich zur Yak-36 passt. Weitere Infos:Anmerkungen: Für das Cockpit ist ein farbiges Ätzteileset unter der Katalognummer 7203 von AMP verfügbar. Weiterhin gibt es vom bulgarischen Hersteller NH Detail ein weiteres Ätzteileset, Katalognummer 72002. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 10. Juli 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |