B-17G "Flying Fortress"(Revell - Nr. 04283)Produktinfo:
Besprechung:
Das OriginalDie von 1938 bis 1945 mit knapp 13.000 Exemplaren gebaute Boeing B-17 war aufgrund ihrer Beschussfestigkeit im Vergleich zur B-24 das eigentliche Arbeitstier der amerikanischen Fernfliegerkräfte im 2. Weltkrieg. Vier Flugzeugwerke waren in ihre Produktion eingebunden, die zumeist Richtung Europa die Produktionshallen verließen. Ausreichend schnell (max. 450 km/h), gut bewaffnet (8t Abwurf-, 13 MGs als Abwehrwaffen) und gut fliegbar war die Maschine bei ihren Besatzungen ebenso beliebt, wie als Beuteflugzeug in deutschen Händen (KG 200).
Das VorbildHier beschränke ich mich mal auf das Deckelbild, also auf die "Little Miss Mischief". Revell hat hier ordentlich recherchieren lassen und die Bemalungsanleitung gehört zu einer der besten, die ich - individuell auf ein ganz konkretes Flugzeug bezogen - jemals gesehen habe. Denn nach einem Einsatz gegen Köln am 15.10.1944 hatte die Maschine derart viele Flaktreffer erhalten, dass sie nur durch "plane-bashing" weitergenutzt werden konnte. Deshalb wurde durch das 444. Versorgungs-Depot ein vorhandenes Hinterteil einer alten, oliv-abgetarnten B-17 von Boeing, Seattle, mit dem trotzdem reparierten Vorderrumpf mit der Sereinnummer 42-97880, also von Lockheed-Vega, Burbank, kombiniert. Im Zuge der Reparatur wurden in "Little Miss Mischief" Teile von insgesamt 13 Spenderflugzeugen verbaut. Bis zur Notlandung in Bassingbourn am 04.04.1945 brachte sie es auf insgesamt 50 Einsätze.
Der BausatzAls unter Modelbauern bekannt wurde, dass 2010/11 Revell eine B-17G aus südkoreanischen Formen bringt, war mein erster Gedanke - Re-Boxing Academy. V. a. da dort unter 12414 auch hier darstellbare "Little Miss Mischief" und "Nine-O-Nine" als Varianten vorlagen und die dortige Form recht ansprechend ist. Mit dem Auftauchen der ersten Testshots wurde man aber eines Besseren belehrt. Revell hatte hier eine eigene - der "Mehr-Versionen-Philosophie" (Fw 200, Ju 290, He 177) gerecht werdende neue Form aufgelegt. Es darf sicher auch mit einer F ("Mephis Belle") gerechnet werden. Revell folgt in seiner Gussastaufteilung/Nummerierung dem zeitlichen Einsatz beim Baufortschritt. D. h. es gibt keinen Gussast A oder kein Teil Q17, was der Orietierung hilft. Da aber die gut verständliche, 16 DIN-A4-Seiten umfassende, schwarz-weiße Bauanleitung ebenso logisch folgend aufgebaut ist, sollte man vor keinen unlösbaren Zuordnungsproblemen stehen. Die in Silber sauber abgespritzten Teile haben keine Sinkstellen und die Schlieren sind wie üblich nur im Plastik. Die Klarsichteile sind etwas dick, aber gut durchsichtig. Grat ist keiner vorhanden und die Auswerfermarken stören nicht bzw. sind sogar auf Angussteilen. Die Danksagungen in Bauanleitung und Verpackung gelten BRAZ für das Design und dem IWM Duxford. Ob damit die Garantie für Originaltreue gegeben ist, möchte ich hier nicht einschätzen, da Modellbaukollegen durchaus skeptisch die Dickenrücklage des Tragflächenprofils betrachtet haben.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Aufgrund der Teileanzahl und Komplexität des Bausatzes sollte sich hier erst der Fortgeschrittene, mindestens aber der ambitionierte Anfänger, versuchen. Fazit:Ein Bausatz auf der Höhe der Zeit und Ansprüche, der ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und ein äußerst ansprechendes Modell wiedergibt. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Da Academy auch nicht fehlerfrei ist, ist Revell derzeit wohl Klassenprimus und auch für "Nietenzähler" keine Fehlinvestition. Diese Besprechung stammt von Thomas Geier - 04. Februar 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |