F-16 Fighting Falcon "Special Colors"(Italeri - Nr. 2694)Produktinfo:
Besprechung:Das aktuelle Design der Italeri-Verpackungen hat ganz sicherlich einen entscheidenden Vorteil. Die Katze im Sack kauft man hier nicht so leicht. So sind von Anfang an zwei Dinge klargestellt: Im Kasten befinden sich erstens zwei erstklassige Decalbögen und, zweitens, was viel schwerwiegender ist, der hauseigene Bausatz der F-16, welcher mittlerweile schon einige Jährchen auf dem Buckel hat. Zwar ist er nicht der schlechteste auf dem Markt, aber im Vergleich zu dem ebenfalls von Italeri erhältlichen Kinetic-Bausatz nur zweitklassig. Gut ist die Schachtel in der Faltschachtel, endlich kann man die Teile beim Bau wieder irgendwo zwischenlagern. Die knapp 120 in Hellgrau gespritzten Teilen verfügen über die für Italeri typischen versenkten Gravuren der etwas gröberen Art. Versenkte Nieten zieren einige der Wartungsdeckel, erhabene Details findet man kaum, somit auch keine der charakteristischen Verstärkungen, die im Laufe der Zeit angebracht wurden, was besonders bei der AM/MLU der belgischen und niederländischen Luftwaffe zum Tragen kommt. Die versionsspezifischen Besonderheiten wurden durch „Einsätze“ in der Werkzeugform realisiert. Für die ADF Version sind somit die wuchtigen Verkleidungen an der Seitenleitwerkswurzel als einzelne Teile ausgeführt, ebenso die IFF Antennen vor dem Cockpit. Allerdings werden nur die für die Oberseite benötigt, auf der Unterseite gibt es keine. Kurioserweise fehlen diejenigen für die AM/MLU Version, diese sind zwar ähnlich (ebenfalls vier), sehen aber deutlich anders aus und lassen sich auch nicht mit den ADF Teilen durch Schleifen realisieren, hier hilft nur Neubau. Die breiteren Verkleidungen der Positionsleuchten am Lufteinlauf sind ebenfalls nicht zu verwenden (Baustufe 10), diese waren zwar mal vorgesehen, wurden aber wieder entfernt bzw. gar nicht erst eingebaut.
Die Detaillierung ist nach heutigen Maßstäben gutes Mittelmaß. Im Cockpit gibt es erhaben geprägte Instrumente und Seitenkonsolen und einen mehrteiligen Schleudersitz ohne Sitzgurte. Die Seitenwände sind vollkommen glatt, der Bereich über dem Instrumentenbrett ist ebenfalls nur „leicht“ detailliert. Die Instrumentierung repräsentiert eine frühe Ausführung, wer Wert auf absolute Originaltreue legt muss stellenweise „modernisieren“. Im Fahrwerksbereich sieht es ähnlich aus, ausreichend detaillierte Schächte mit Spielraum nach oben und filigrane, mehrteilige Fahrwerksbeine. Der Bugradschacht ist wie üblich Teil des Lufteinlaufes. Einzig die Räder sehen etwas plump aus und sollten ohnehin gegen „modernere“ Versionen ausgetauscht werden. Eduard hat hier einige im Angebot. An den Fahrwerksklappen gibt es einige ärgerliche Auswerferspuren zu beseitigen.
Der Flugzeugrumpf ist wie bei den F-16 Bausätzen üblich horizontal geteilt, mit angespritzten Tragflächen ohne irgendwelche Optionen die Steuerflächen ausgelenkt darzustellen, gleiches gilt für die Luftbremsen. Die Statikentlader sind ebenfalls mit angespritzt und daher etwas wuchtig. Aufgrund eines Gussfehlers fehlt der äußerste am rechten Höhenruder. Variantenspezifische Antennen und „Beulen“ liegen als separate Teile bei (Baustufen 4 und 10). Im Bereich des hinteren Teils der Seitenleitwerkswurzel wurden die Unterschiede zwischen den belgischen und holländischen Ausführungen nicht berücksichtigt. Der schwächste Bereich des Bausatzes ist die Schubdüse des F100 Triebwerkes, es gibt nur die fast geschlossene Variante und diese sieht alles andere als toll aus. Diese sollte man in jedem Fall ersetzen, selbst ein Teil aus einem Bausatz eines anderen Herstellers würde bereits deutlich besser aussehen. Die Abmessungen sind bis auf die Länge soweit in Ordnung, hier fehlen 3-4 Millimeter, sowohl im Vergleich mit den Rissen aus dem DACO Buch wie auch mit dem Kinetic-Bausatz. Die beiliegende Bewaffnung besteht aus 2 x 2 Sidewindern (AIM-9J & -9H(?)), vier AIM-120 AMRAAM, einem ALQ-119/184 ECM Pod sowie dem üblichen 370 Gallon Flügeltank und dem 300 Gallon Unterrumpftank. Für die Waffen und auch die Pylone liegen Decals mit bei, genauso wie wir das haben wollen.
Highlight des Bausatzes sind natürlich die Decals. Zwei Bögen, sehr sauber gedruckt in kräftigen Farben, natürlich absolut versatzfrei. Am attraktivsten ist sicherlich die italienische Maschine, eine Jubiläumsmaschine zur 1000. Flugstunde des kommandierenden Offiziers Major Salvatore “Cheero” Ferrara, im Juni 2009. Die beiden anderen Alternativen zeigen „nur“ ein buntes Seitenleitwerk, die belgische Maschine mit einem Motiv bestehend aus einer Spitfire, einer F-84F und einer Mirage anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der 1 Sqn „Stingers“. Die niederländische Maschine wurde anlässlich des 55-jährigen Bestehens der 313 Sqn „Tigers“ dekoriert, mit einem Tigergesicht in Farbe auf der linken Seite und in monochromer Ausführung auf der rechten Seite. Die Bauanleitung ist Italeri in „klassischer“ Ausführung mit einfachen Skizzen, die auch Anfänger sicher ans Ziel bringen. Der Einleitungstext ist allerdings sehr holprig übersetzt. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Der Kinetic Bausatz hätte diese Kombination zum absoluten Knaller gemacht. Das hauseigene Pendant kann zwar nicht ganz mit den aktuellen Modellen mithalten, braucht sich aber deswegen nicht gleich zu verstecken. Die Detaillierung ist gut, die Decals erstklassig - eindeutig empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Es gibt Zubehör satt für die F-16. Am dringensten wird hier eine neue Schubdüse benötigt, die Bausatzausführung kann nicht wirklich überzeugen. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 23. November 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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