White Knight & Space Ship One(Amodel - Nr. 72201)Produktinfo:
Besprechung:
Die Kombination White Knight und das untergehängte Space Ship One sind die Gewinner des X-Prize-Wettbewerbes. Dieser hatte zum Ziel, dass ein privat finanziertes und gebautes Fluggerät drei Personen in eine Höhe von mindestens 100 km bringen sollte und dass dieser Flug innerhalb von 14 Tagen mit dem selben Gerät wiederholt würde. Das Preisgeld betrug 10 Millionen US Dollar. Die beiden Maschinen wurde von Burt Rutan entwickelt und seiner Firma Scaled Composites erbaut. Rutan hatte bereits Rekordflugzeuge wie den Voyager und den Global Flyer erdacht. Beim ersten Flug mit Triebwerk am 07.10.2003 wurde als erstes Privatflugzeug Mach 1 übertroffen. Der erste scharfe Flug mit dem Trägerflugzeug White Knight fand am 21.06.2004 statt. In 14,3 km Höhe erfolgte die Trennung der beiden Maschinen. Mit Mach 3 erreichte SS-1 eine Höhe von 55 km und beim anschließenden Parabelflug sogar 109 km. Auf diese Weise herrschte an Bord über drei Minuten Schwerelosigkeit. Während des Steigfluges gab es jedoch technische Schwierigkeiten und das Triebwerk musste 4 Sekunden vor Brennschluss abgeschaltet werden. Trotzdem wurde die 100 km-Marke als definierte Grenze zum Weltraum überschritten und somit als erster privat bemannter Weltraumflug der Geschichte gewertet. Es folgten am 29.09.2004 der erste Flug nach den Regeln des Wettbewerbes mit der erfolgreichen Wiederholung am 04.10.2004. Somit war die Aufgabe erfüllt und das Preisgeld gesichert. Diese Mittel wurden u.a. zum Bau von White Knight 2 und SS-2 verwendet sowie dem Aufbau des sog. Weltraumtourismus für zahlungskräftige Privatpersonen. Erste Testflüge sind für 2011 vorgesehen. Weitere Machfolgemuster sind bereits in Planung. Space Ship One ist heute im National Air and Space Museum in Washington D.C. ausgestellt und steht dort zusammen mit weiterem, historisch bedeutsamem, Fluggerät.
Wie bei Amodel-Bausätzen typisch bedürfen gerade die Kleinteile der Aufbereitung bevor sie final verarbeitet werden. Da die Originale überwiegend aus Verbundwerkstoffen hergestellt sind, gibt es hier kaum Vertiefungen von versenkten Gravuren (ausgenommen Wartungsöffnungen und Ruder). Entsprechend glatt sind auch die Teile des Bausatzes. Teile für die jeweiligen Cockpits sind vorhanden, jedoch macht eine zusätzliche Detaillierung wenig Sinn weil die runden Fensteröffnungen fast keinen Blick hinein zulassen. Zur Sicherheit sollte man etwas Gewicht in die Bugspitze des White Knight packen, damit das Gespann dann sicher auf den kleinen Bugfahrrädern steht. Überhaupt ist die gesamte Konstruktion recht grazil. Wo möglich sollte man zusätzliche Passzapfen, Verstärkungen oder Klebelaschen verwenden. In eine Abklebeorgie wird die Maskierung der beiden Klarteile ausarten. Hier schon einmal ein Gläschen Rotwein oder Baldrian bereit stellen. Die Bauanleitung ist übersichtlich und enthält aussagekräftige Zeichnungen. Die Farben sind wieder nach Humbrol angegeben. Der Markierungsbogen ist matt gedruckt und enthält die aufwändige Lackierung für beide Modelle. Die beigefügte Ätzteilplatine mit Triebwerksteilen ist zwar gut gemeint aber kein Fisch und auch kein Fleisch für die Modellbauküche.
Cockpit- und Fahrwerksteile für White Knight Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Schwierig Fazit:Für erfahrene Modellbauer ist der Bausatz zu empfehlen. Weniger für Anfänger, denn im Detail hält er ein paar Überraschungen bereit. Aber grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass Amodel ein Modell zu diesem historisch bedeutsamen Fluggerät auf den Markt gebracht hat. Weitere Infos:Referenzen: Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 29. Dezember 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |