Corporal Missile & Launcher(Revell - Nr. 00020)Produktinfo:
Besprechung:Die MGM-5 Corporal-Rakete war die erste Boden-Boden-Rakete der USA, die mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt werden konnte. Die Kurzstreckenrakete konnte mit einem konventionellen Sprengkopf (alternativ nuklear) Ziele in bis zu 140 km Entfernung erreichen. Die Rakete wurde zu Beginn des Kalten Krieges von der US Army in Auftrag gegeben und von den Firmen Firestone Tire, Rubber Company, der Douglas Aircraft Company, Gilfillian Brothers Inc. und dem Jet Propulsion Laboratory entwickelt. Die amerikanischen Techniker nutzten die Erfahrungen und Ergebnisse aus dem deutschen V-2 Programm und den Tests mit den Private- und WAC Corporal Raketen. Insgesamt wurden drei einsatzfähige Versionen entwickelt. Die Corporal Rakete war als taktische Atomwaffe gedacht und sollte im Kriegsfall in Europa eingesetzt werden. Das erste Corporal-Raketen Artilleriebataillon wurde 1955 aufgestellt. Von insgesamt zwölf amerikanischen Corporal Bataillonen waren sechs in Europa stationiert; das Waffensystem blieb bis 1964 im Einsatz. Die Corporal-Rakete bildete die vorderste Linie der atomaren Verteidigung, war aber berüchtigt für ihre geringe Treffergenauigkeit und Zuverlässigkeit. Als Treibstoff für die Flüssigkeitsrakete wurde Hydrazin und Salpetersäure eingesetzt, die jedoch erst unmittelbar vor dem Start zur Befüllung gelangten. Durch die zeitraubende Vorbereitung wurde dann auch eine schnelle Reaktionsfähigkeit in Frage gestellt. Die Steuerung der Rakete erfolgte durch ein verbessertes Radarsystem aus dem 2. Weltkrieg. Die Treffgenauigkeit lag anfangs bei weniger als 50% und erlangte auch später keine stärkere Verbesserung. Das Waffensystem wurde auch an Großbritannien verkauft. Der zwanzigste Bausatz aus der Revell Classic Linie datiert zurück auf das Jahr 1958. Knapp 60 Teile in Weiß und Olivgrün gilt es zu verbauen. Mit einer Gesamthöhe von fast 40 cm ein recht stattliches Modell. Die Maßstabsangabe von 1:35 ist wohl nicht ganz korrekt. Nimmt man die Länge der Rakete und auch die Größe der Figuren, so ergibt sich ein Maßstab von 1:40. Das würde dann auch zu dem ursprünglichen Standardmaßstab für Militärfahrzeuge passen. In den USA wird der Bausatz zur Zeit in der Version mit dem Transporter vertrieben, dort findet sich dann auch die korrekte Angabe des Maßstabes. Gemessen am Alter der Form ist die Gussqualität noch ganz passabel. Grat findet sich kaum und auch die Zahl und Platzierung der Auswerfermarken hält sich in Grenzen. Die Detaillierung ist dem Alter entsprechend übersichtlich - will man hier mehr herausholen ist Eigeninitiative gefragt, sofern man entsprechendes Referenzmaterial zur Verfügung hat.
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Am Besten direkt aus dem Kasten bauen, allenfalls ein paar Kabel und Leitungen ergänzen. Schöne Wiederauflage eines Klassikers, wobei die Version mit dem Transporter noch einen Tick interssanter gewesen wäre. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 21. Juli 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |