Mogami Super Detail Set(Lion Roar - Nr. LAS35010)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalIm Rahmen des Flottenaufbauprogramms von 1931 wurde die Mogami Klasse im Rahmen der Washingtoner Verträge konzipiert. So sollte die Klasse fünfzehn 6-Zoll Geschütze in 3-er Türmen tragen, die mit 55° Rohrerhöhung auch für die Luftabwehr einsetzbar waren. Tatsächlich waren die Schiffe von vorn herein darauf ausgelegt, auf 8-Zoll Geschütze in Zwillingstürmen umgerüstet zu werden, was eine Umgehung der Londoner Verträge dargestellte. Um möglichst viel Gewicht zu sparen, wurde elektrisch geschweißt, viel Aluminium verarbeitet und die zehn Boiler des Schiffes unter nur einer massiven Schornsteinanlage zusammengefasst. Wurde das offiziell gemeldete Gewicht von 8.500t bereits im Entwurf um 1.000t überschritten, erreicht das tatsächliche Gewicht bei den Erprobungsfahrten bereits 11.169t. Im Umbau 1939 erhielten die Mogamis die im Stillen geplanten 8-Zoll Zwillingstürme und Torpedowülste, die die Verdrängung auf über 13.000t anwachsen ließen und die Geschwindigkeit auf immer noch beachtliche 34,5kt reduzierten. Zu ihrem Flugdeck kam die Mogami bei den Reparaturarbeiten im Nachgang der Schlacht um Midway, in der Mogami und Mikuma kollidierten, und sollte elf Schwimmerflugzeuge tragen. Nach Artillerietreffern und folgender Kollision mit der Nachi zog sich die Mogami aus der Schlacht in der Surigaostrasse zurück. Nach weiteren Luftangriffen am folgenden 25. Oktober 1944 musste sie aufgegeben werden. Der Bausatz und das Super Detail SetAls ich vor knapp elf Jahren wieder mit dem Modellbau anfing war Tamiya ganz zweifellos der Marktführer in Sachen Plastik-Schiffe im Maßstab 1:350. Diesen Titel musste das Traditionsunternehmen an namhafte Chinesische Unternehmen abgeben und es stand zu befürchten, dass der Plastikriese aus Japan gänzlich das Interesse am Thema Schiffe verloren hätte. Doch nach einem zaghaften Versuch 2007 mit dem I-400 und der Yukikaze 2008, meldete sich Tamiya 2009 mit einem Ausrufezeichen im Markt zurück. Orientiert an den Bedürfnissen des starken japanischen Marktes war es der Bausatz der Flugdeck-Version des Kreuzers Mogami, der mehr als nur ein schwaches Lebenszeichen aus dem Land des Lächelns war. Auch wenn sich der Bausatz aus dem Haus Tamiya mit den Besten seinesgleichen messen kann, stößt auch Tamiya technisch an die Grenzen des Spritzgusses: Obwohl man kaum mehr von einem Spritzgussbausatz erwarten kann, stellt der Bausatz einem Kompromiss in Sachen Mach- und Bezahlbarkeit dar. Tamiya erkennt die Zeichen der Zeit und legt seinem Bauätzen mittlerweile kleinere Ätzteilbögen bei. Dennoch ergeben sich für den versierten Zweitmarkt-Hersteller reichlich Möglichkeiten, Ergänzungs- und Ersatzteile anzubieten. Lion Roars Antwort auf den Bausatz ließ nicht lange auf sich warten. Die PackungWer einmal ein Super Set von Lion Roar in der Hand hatte, kennt die kleine Standard-Kiste für solche Sätze in den Abmessungen 20x12x3xm. Wer schon mal ein Super Set von Lion Roar in der Hand hatte, schnappt dann auch gleich nach Luft, wenn er diese Schachtel sieht, denn sie hat mit 28x21x5,5cm fast das vierfache Volumen. Nun, wenn man die Schachtel dann öffnet, relativiert sich das Ganze, denn fast die Hälfte des Volumens dient dem Schutz des Inhalts mittels Luftkammerfolie. Trotzdem ist der Inhalt mehr als nur Durchschnitt... Da es sonst den Rahmen sprengen würde, erwähne ich im Folgenden nur die Hauptbestandteile der Platinen. Überätzungen habe ich nicht finden können. Abgesehen von den Relings sind alle Platinen strukturgeätzt. Falt-Hilfslinien sind durchgängig gegeben. Die Mehrzahl der Platinen ist mit Low-Tack-Folie geschützt. Alle Teile sind - soweit notwendig - nummeriert. Platine ADieses Blech hat mit 14x7cm Standard-Größe und beinhaltet die wesentlichen Bestandteile der Flugdeck-Katapulte, die Seitenwände der 12,7cm Flak-Schilde, sowie zwei filigrane Plattformen, die die Bausatzteile C30 und 32 komplett ersetzen. Die Platine BSie entspricht ebenfalls der Standardgröße. Hier finden sich vornehmlich Strukturteile für die Aufbaudecks mit entsprechender Oberflächenstruktur. Die Platine CDiese Platine - wiederum im Standardformat - liefert alle Teile für die 25mm Drillingsflak Type96. Da mittlerweile sogar gedrehte 20mm Rohre auf dem Markt sind, könnte man hier auf sehr hohem Niveau meckern. Im Weiteren 18 große und 28 kleine Bereitschaftsmunitionskisten. Platine DDiese Platine wartet mit Plattformen und Unterzügen auf, die in den Aufbaudecks und in den Masten Verwendung finden. Platine E, F und StyrenplatteMit 25,5x7cm weichen die Platinen E und F deutlich vom Standardmaß ab und sind maßgeblich für die Verpackungsgröße verantwortlich. Zwischen die beiden großen Ätzteile wird die vorgeformte Styrenplatte geklebt. Zusammen bilden diese drei Teile den Ersatz für das von Tamiya gelieferte Flugdeck. Im weiteren Verlauf des Baus wird dieses mit einer Unzahl von Teilen weiter verfeinert. Platine GDie Platine ist aus Neusilber und misst 7,2x4,2cm. Neben Teilen für das Radar Typ 21 finden sich hier hauptsächlich Lüftergitter. Platine HDiese Platine ist ebenfalls aus Neusilber aber misst knapp 14x7cm und liefert Kräne, Leitern, Treppen und die Schornsteinkappen. Platine IDie Neusilberplantine im Maß 14x7cm stellt Treppen, Derriks und verschiedene Grätings bereit. Einen nicht unerheblichen Teil machen die Fallreepleitern aus. Die Platine JDiese Platine ist gleich zweimal vorhanden und liefert super-feine zweizügige Reeling in ausreichender Menge. Das Neusilberblech misst 16x8cm. Platine K...stellt vier weitere Typen Reling bereit, diesmal aber für die Aufbauten. Auch dieses Blech ist aus Neusilber und misst 16x7,5cm. Platine LDie 13,2x6,5cm messende Platine besteht aus Messing und enthält verschiedene Türen, Luken ud Bootswiegen. Die Platine MDiese Platine ist aus Messing und 13,5x6cm groß und hält Degausskabel für den Rumpf sowie Pinne für die Ruder- und Rettungsboote des Schiffs bereit. Die Platine NSie ist wiederum aus Neusilber und liefert auf 14x7cm die Kühloberflächen der 8-Zoll-Türme, verschiedene Davits sowie Strickleitern zum Ausbooten der Besatzung. Platine OMit 17,5x7cm stellt die Neusilberplantine das Schienensystem für das Flugdeck und die Fußseile für die Schornsteinanlage zur Verfügung. Die Platine PSie ist im Standardmaß in Messing gefertigt. Rangierkarren für die Flugzeuge und deren Propeller sind hier zu finden. Die Platine QDiese weicht knapp von der Standardgröße ab und ist wiederum aus Messing. Alle Unterzüge und Stützen für das Flugdeck sind auf diesem Blech vorhanden. Platine mit BullaugenpanzerungDiese Messingplatine war bereits vor Erscheinen des Bausatzes separat erhältlich und misst 11,5x6,5cm. Sonderbauteile: Resin- und DrehteileIm Bausatz sind nach guter Lion Roar-Sitte die Hauptartillerierohre und die Rohre der schweren Flak als Drehteile mit aufgebohrten Mündungen enthalten. Vier Resinteile zur Ergänzung der Flugdeck-Katapulte runden den Bausatz ab. Dem Zurüstsatz liegen noch drei Längen Styren-Rundstab bei, deren Verwendung mir bei erster Durchsicht der Anleitung noch nicht klar geworden ist. Die BauanleitungMit 57x19cm hat die Anleitung ein mehr als ungewöhnliches Format. Auf der ein oder anderen kleineren Werkbank wird das sicher ein Gewurschtel. Auf sechs Seiten wird die Verwendung der Teile in isometrischen Zeichnungen übersichtlich dargestellt. Das Hervorheben der Zurüstteile in Blau hilft dem Verständnis. Auf den ersten Blick scheinen alle Teile angesprochen zu werden. Ein zusätzliches Din A4 Blatt erläutert die Verwendung der Reeling Typen und die Platzierung der Degauss-Kabel am Rumpf. SchlussbetrachtungÜber den Sinn und Unsinn von Komplett-Sets wird dieser Tage viel gestritten. Ich habe da auch eine Meinung. Dazu nur soviel: Ich glaube nicht, dass ich noch nach weiteren Teilelieferaten für meine Mogami suchen muss... ... und da Bilder mehr als tausend Worte sagen, spar ich die mir diesmal!
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Definitiv nix für Anfänger! Fazit:Zweilfellos ist dieses Komplettset für erfahrene Modellbauer uneingeschränkt empfehlenswert. Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 30. Juli 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |