Bf110D-3(Cyber Hobby - Nr. 5555)Produktinfo:
Besprechung:Der neueste Schlag aus der Dragon-Ecke in 1:48 heißt Bf 110 D-3. Der Langstrecken-Jagdbomber liegt, aufgeteilt auf 14 graue und einen klaren Spritzling, wenige aber sehr sinnvollen Ätzteilen, einen vorgebogenen Metalldraht und Decals für zwei Versionen, im prallgefüllten Karton! Alle Spritzlinge sind einzeln in Folie verschweißt, die Decals und Ätzteile sind mit der Schnauze je separat verschweißt auf eine Pappe geklebt. Nach dem euphorischen Aufreißen der Folien bemerkt der geneigte Betrachter sofort den einwandfreien Spritzguss der Plastikteile! Einfach perfekt, was Cyber-Hobby hier abliefert. Beim ersten Durchblättern der Bauanleitung fällt sofort der Blick auf das Armaturenbrett, womit wir beim ersten, kleinen Schwachpunkt sind. Die Instrumente haben keine Skalierung. Aber da finden sich sicher ein paar Decals in der Grabbelkiste. Der zweite Blick wandert zu den beiden 20mm MG FF. Und so begann der Lobgesang! Slide-Mold macht hier Details wie aus einem Resinsatz möglich. Die offenen Mündungen sind sicherlich das Highlight. Da die 20mm mit Trommelmagazinen von oben gefüttert wurden, sind sie auch später noch gut durch die Kanzel zu sehen. Dem stehen die vier 7,9mm MG 17 und das nach hinten sichernde MG 15 in Nichts nach. Von den 17ern dürfte allerdings nach dem Zusammenbau kaum noch etwas zu sehen sein. Die Sitze des Cockpits werden mit Ätzteilen aufgewertet und die Flügelansätze mit Wandteilen verdeckt, welche mit zahlreichen Details aufwarten. Im Vergleich mit den genialen Zeichnungen von Waldemar Trojca lässt sich kein Fehler bei den Gravuren oder Abmessungen finden. Alles sitzt, wo es hingehört. Einziger weiterer Kritikpunkt am Rumpf (eigentlich ja Bewaffnung) ist das Fehlen der Streben, die an den Enden der Bomben von Finne zu Finne führen. Allerdings dürfte die Nachrüstung nicht mal Anfänger überfordern, zumal sie auf dem Deckelbild sehr gut zu sehen sind.
Wie der Schwanzfortsatz für das Rettungsboot und die Rumpffront an den Rumpf passt wird der Bau zeigen, aber auch hier dürften die Spaltmaße sehr gering ausfallen. Für die am Rumpf entlanglaufende Antenne liegt ein fertig vorgebogener Draht bei, welcher durch Schlaufen aus Ätzteilen am Rumpf befestigt wird. Genial! Der einteilige Flügelholm verspricht eine einfache Montage der Flügel im richtigen Winkel. Hier dürfte dank der allgemein sehr guten Passung aktueller Dragon-, bzw. CyberHobby-Bausätze keine Spachtelarbeit zu erwarten sein. Über die Flügel an sich gibt es nichts anderes als für den Rumpf zu sagen. Perfekte Details und Maßhaltigkeit. Sogar die Spanten in den Fahrwerksschächten liegen als Einzelteile bei, damit diese durchbrochen dargestellt werden können.
Wo wir gerade dabei sind: Das Fahrwerk ist wie erwartet. Auch die Räder haben die richtigen Abmessungen und Profil. Einzig Bremsleitungen müssen noch nachgerüstet werden. Landeklappen und Vorflügel können sowohl ein- wie auch ausgefahren dargestellt werden. Motornachbildungen gibt es keine, aber da findet sich bei Bedarf sicher etwas aus Resin. Ausgetauscht bzw. aufgebohrt werden sollten aber unbedingt die Auspuffrohre. Warum Cyber-Hobby hier keine Slide-Mold-Teile verwendet hat, ist mir schleierhaft. Dem Bausatz liegen Decals für zwei Versionen in identischem Tarnanstrich bei. Für eine Bf110 der 6./ZG 76, stationiert 1941 in Griechenland, sowie eine der 4./ZG 76, welche 1941 in Raschid im Irak stationiert war und irakische (!) Hoheitsabzeichen trägt. Beide Markierungen haben ein sehr schönes Haifischmaul. Darstellbare Maschinen:
Stärken: Ein fast perfekter Bausatz, der hoffentlich beim Bau hält was er verspricht! Schwächen: Keine (den Kleinkram zähle ich nicht als Schwächen) Fazit:Der zurzeit wohl beste Bausatz einer Bf 110. Wir können gespannt auf die ersten Modelle warten, die mit dem SuperDetailSatz von Aires aufgewertet wurden. Aber auch aus der Schachtel gebaut erhält man ein mehr als ausreichend detailliertes Modell. Weitere Infos:Referenzen: Messerschmitt Bf 110 (mit Zusatzheft), VDM Verlag (im gut sortierten Fachhandel) Diese Besprechung stammt von Moritz Fabian Lünstroth - 27. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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