Blohm & Voss BV 40 und Stummelhabicht(Warlord - Nr. 48001)Produktinfo:
Besprechung:Die Blohm & Voss BV 40 war ein Segelflugzeug, das zur Bekämpfung alliierter Bomber dienen sollte. Dazu sollte das Flugzeug von einem Jäger in die Luft geschleppt und über den feindlichen Verbänden ausgeklinkt werden, die es dann im Segelflug durchqueren und dabei mit seinen zwei 30mm-Kanonen angreifen sollte. Die Landung erfolgte dann mittels einer Kufe. Es wurden auch Überlegungen angestellt, eine Sprengladung an einem Schleppkabel hinter der BV 40 herzuziehen oder sie mit R4M Luft-Luft-Raketen auszurüsten. Da aber schnell erkannt wurde, dass der Segler zu verwundbar gegenüber feindlichen Begleitjägern gewesen wäre, wurde das Projekt 1944 gestrichen. Insgesamt waren sechs Maschinen gebaut worden. Beim "Stummelhabicht" handelt es sich um eine Version des Segelflugzeugs DFS Habicht mit gekürzten Flügeln, das unter anderem der Schulung von Piloten des Raketenflugzeugs Messerschmitt Me163 Komet diente. Die Teile für die beiden Maschinen verteilen sich auf gerade einmal einen Gießast. Von der Qualität her würde ich den Bausatz im Short-Run-Bereich einordnen: Die Oberflächendetails sind recht sauber, es gibt jedoch jede Menge Grat, der teils recht massiv ausfällt. Selbiges gilt für die Angüsse, so dass man hier vorsichtig sein muss, besonders beim Abtrennen der Flügel. Die Detaillierung der Kleinteile ist teilweise doch recht grobschlächtig ausgefallen, einige Dinge, wie die Stützen des Leitwerks, ersetzt man evtl. besser. Die Innenseite der Rümpfe ist detailfreie Zone.Positiv fällt auf, dass keine später sichtbaren Auswerferspuren zu sehen sind. Auch war bei meinem Bausatz kein Teil verbogen oder lose. Zudem ermöglicht der Bausatz den Bau von beiden Versionen des Stummelhabichts mit unterschiedlicher Spannweite (nicht aber den Bau des normalen DFS Habicht). Die beiden Vacuhauben sind recht klar, flogen bei mir aber ebenso wie der Decalbogen lose im Karton umher. Außerdem würde ich mir generell bei Vacuhauben ein zweites Exemplar wünschen - aber das gilt für alle Firmen, die sie verwenden. Die Decals sind sauber gedruckt und enthalten Kennzeichnungen für je eine Markierungsvariante, auf die aber nicht näher eingegangen wird. Kurioserweise steht auf dem Decalbogen der Maßstab 1:48, und auf dem Karton ist die 1:72 auch nur über diesen Maßstab geklebt. Ob es von dieser Firma diesen Bausatz auch in 1:48 gibt/gab, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Anleitung enthält gerade mal einen Bauabschnitt pro Flugzeug, was bei der geringen Teilemenge aber vollkommen ausreicht, sowie je einen Bemalplan. Darstellbare Maschinen: je eine nicht näher bestimmte Maschine.Stärken:
Schwächen:
Fazit:Beileibe keine Tamiya-Qualität, aber dafür hat man hier die Möglichkeit, zwei Exoten auf einmal zu bauen, die die großen Firmen wohl in hundert Jahren nicht auf den Markt bringen. Für Segelflug- oder Prototypfans auf jeden Fall eine Empfehlung. Diese Besprechung stammt von Oliver Teppe - 19. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |