Deutsches U-Boot Type VII C/41 "Atlantic Version"(Revell - Nr. 05100)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie deutsche U-Boot-Waffe sah sich im Laufe des Krieges immer stärkeren U-Abwehr- und –Jagdmaßnahmen der Alliierten ausgesetzt, so dass sich die Notwenigkeit technischer Verbesserungen des erfolgreichen Typs VII C ergab. Eine verstärkte Hülle zum besseren Schutz vor kleinkalibriger Munition und für verbesserte Tauchtiefe und Stabilität wurden ebenso umgesetzt wie eine verstärkte Flugabwehrbewaffnung. Eine Schnorchelanlage sollte die Marschdieselfahrt im getauchten Zustand ermöglichen. Weitere Optimierungen am Rumpf und in der Materialtechnik machten das Boot leichter, ökonomischer und wendiger. Verbesserte Ortungs- und Tauchtechnik sollten das Boot und seine Besatzung vor den immer häufiger werdenden und immer zielgenaueren Angriffen schützen. 91 Boote dieses Typs wurden gebaut, von denen knapp die Hälfte im Laufe des Krieges versenkt wurde. Lediglich ein knappes Viertel dieser Boote konnte dabei Schäden an feindlichen Schiffen verursachen, was dramatisch die Veränderungen im Krieg um die Nachschubwege verdeutlicht. Das VII C/41 war das letzte tauchfähige Überwasserschiff aus deutscher Hand. Auf den verbesserten Nachfolgetyp VII C/42 wurde zugunsten des Typs XXI, dem ersten Unterseeboot, das diese Bezeichnung aus heutiger Sicht zu Recht trug, verzichtet. Technische Daten (Revell Bauanleitung)
Bewaffnung:
Der BausatzNach den Typen VIID und VIIC erweitert Revell sein Sortiment von 1:144 U-Booten um den Typ VIIC/41, die „Atlantic Version“ von 1941. Ein konsequenter Schritt, auch wenn man im Markt hört, dass gerade diese Version im Maßstab 1:72 bei den Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück geblieben sei. Dies sollte man aber keinesfalls als Resultat mangelnder Qualität verstehen: Der Bausatz vermag, wie seine Vorgänger, durch hohen Detaillierungsgrad zu überzeugen. Wie man von der Modellschmiede in Bünde erwarten durfte, ist die Passform der Teile gut bis sehr gut und die Technik auf der Höhe der Zeit. Der Rumpf ist mit versenkten Gravuren und erhabenen Schweißnähten und Nieten verziert. Sinkstellen und Auswurfmarken sind nicht zu finden, bzw. nur an solchen Stellen, die nach dem Zusammenbau nicht mehr zu sehen sind. Da die Rumpfwände ausreichend dünn ausfallen, wird das Öffnen der Flutungsschlitze zur machbaren Fleißaufgabe.
Die Ruder, Anker, Periskope, sowie einige Ein- und Anbauteile für den Rumpf sowie ein Ständer finden sich auf dem Gussast A. Die Formtrennlinien fallen dezent aus und könnten leicht versäubert werden. Wie bei allen Teiler höherer Mächtigkeit sollte man, wie an den Ruderblättern, auf Sinkstellen achten, die auf jeden Fall aufgefüllt werden sollten. Die Periskop-, Funk- und Ortungsanlagen sind optional ein- und ausgefahren darstellbar.
Der verbleibende Spritzling F enthält alle weiteren Bauteile für das Boot. Alle Oberflächen sind sehr schön ausgearbeitet. Auffallend schön gestaltet sind die Holzdecks für Rumpf und Turm. Leider sind die Handläufe und Steigleiter am Turm wieder einmal massiv angegossen. Bedingt durch den Spritzguss fallen viele Feinteile, wie die Wintergarten-Streben, das FuMO und Relings zu dick aus. Betrachtet man die neuesten Kunstwerke der Gusstechnik aus Fernost, ist man geneigt zu glauben, dass die Grenzen der Machbarkeit bei Revell noch nicht ganz erreicht sind. Vergleicht man aber die Preisklassen und Zielgruppen der jeweiligen Bausätze, ist Revell vorne mit dabei und hat das Augenmerk klar auf die Bau- und Bezahlbarkeit gelegt. Wie zuvor finden sich durchgängig feine Formtrennlinien, die leicht zu versäubern sind. Die Flak-Bewaffnung ist ausreichend fein dargestellt, obwohl das Ausbohren der Rohrmündungen in diesem Maßstab schwer fallen dürfte. Ich bin jedoch sicher, dass uns der Zurüstmarkt hier nicht lange allein lassen wird. Der Decal-BogenDie im Decal-Bogen enthaltenen Markierungen erlauben den Bau von vier verschiedenen Booten einschließlich Turmkennungen und politisch korrekter Kriegsflagge. Der Druck ist erwartungsgemäß versatzfrei. Normalerweise ist der Trägerfilm der Revell-Decals ausreichend dünn. Ich gehe davon aus, dass es diesmal nicht anders ist. Die BauanleitungDer 12-seitige Bauplan in bekannter Heftform lässt in 34 übersichtlichen Baustufen keine Fragen offen. Vier mögliche Boote werden in der Bemalungs- und Markierungsanleitung vorgestellt, wobei sich – wie üblich - die Farbauswahl auf das Sortiment von Revell beschränkt. Darstellbare Einheiten:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für jeden Modellbauer geeignet Fazit:Auch das dritte Exemplar der VII-er Reihe vermag zu überzeugen. Man erhält zu einem unschlagbar günstigen Preis ein Modell, bei dem der Bastelspaß schon fast als Garantieleistung mitgeliefert wird. Ich bin zwar sicher, dass es auch bei diesem Modell wieder Unkenrufe geben wird, weil die eine oder andere Gravur nicht ganz der Wirklichkeit entsprechen mag. Da ich aber lieber Modelle baue als Nieten zu zählen, finde ich den Bausatz - uneingeschränkt empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 16. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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