U.S.S. Wasp (LHD-1)(Revell - Nr. 05104)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalMit der U.S.S. WASP (LHD-1) stellte die US Navy 1989 das erste Schiff einer neuen Klasse von amphibischen Mehrzweck-Angriffsschiffen in Dienst. Sieben weitere Schiffe der WASP-Klasse wurden bis 2009 fertig gestellt. Diese Schiffe sind Nachfolger der TARAWA-Klasse und können bis zu 40 Fluggeräte (Hubschrauber & Senkrechtstarter), zahlreiche Kampffahrzeuge sowie bis zu 1.894 Truppen des Marine Corps befördern. Des Weiteren beherbergt der flutbare Dockraum am Heck mehrere Landungsboote, die die Kampffahrzeuge und Truppen an Land bringen. Die Hauptaufgabe dieser Schiffe besteht darin, Landungsunternehmen der Marine zu unterstützen. Aber auch für Rettungseinsätze oder humanitäre Hilfsmissionen stehen sie zur Verfügung. Die U.S.S. Wasp ist 257,2 Meter lang, hat ein über die gesamte Länge durchgehendes Flugdeck und erreicht eine Geschwindigkeit von 20 Knoten. Die Besatzung besteht aus 104 Offizieren und 1.004 Matrosen. Das Lazarett bietet Platz für 600 Verletzte, die in sechs Operationssälen versorgt werden. Quelle: Revell Zum ModellRegelmäßig jedes Jahr aufs Neue erfreut Revell die Modellbaugemeinde neben den üblichen Wiederauflagen mit ein paar echten Knallern, d.H. Modellbausätzen, die man schon als außergewöhnlich ansehen kann. Das trifft in diesem Jahr neben der He-111 in 1:32 vor allem auf die USS Wasp zu. Im Katalog wird das Modell eher unauffällig und unscheinbar präsentiert. Als erstes stolpert man über den Hinweis, dass Ätzteile enthalten sind, was bei Revell bislang eher unüblich war. Hat man den anständigen, stabilen Karton in respektabler Größe vor sich, beginnt man zu ahnen, dass da etwas großes auf einen zukommt! Und richtig, der Karton ist im wahrsten Sinne des Wortes randvoll gefüllt mit Spritzlingen. Was zunächst auffällt ist die hohe Qualität der Verpackung, hier hätte Christo seine Freude gehabt. Hier hat man sich offensichtlich viel Mühe gegeben. Nicht mehr als zwei Spritzlinge müssen sich einen Plastikbeutel teilen, die meisten sind sogar einzeln verpackt. Besonders empfindliche Teile sind zusätzlich mit Luftpolsterfolie gesichert. Teile, die aus der Ebene des Gussrahmens herausragen, sind durch eine trickreiche Gestaltung des Rahmens vor Beschädigungen geschützt. Die sehr empfindlichen weil äußerst feinen Ätzteile weisen auf beiden Seiten eine selbstklebende Schutzfolie auf. Der Rumpf und das Flugdeck sind durch Faltteile gegen Verrutschen gesichert. Die „Luftflotte“ ist in einer Extra-Schachtel untergebracht. Alle Teile sind in hoher Qualität hergestellt, ich konnte keine Sinkstellen, Grate oder ähnliches finden. Einzig die Oberseite der M1-Türme scheint mir nicht ganz eben zu sein, aber das wird kaum auffallen. Überall finden sich feinste Details, sauber umgesetzt. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hin gucken soll. Der Rumpf ist ebenso wie das Flugdeck einteilig ausgeführt und frei von Verzug. Die Oberflächen sind absolut gleichmäßig und die Details stimmig. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob die Größe der Tie-Downs für diesen Maßstab in Ordnung geht, das ist aber wohl Geschmackssache. Der einteilige Rumpf gibt dem immerhin 73,5 cm langen Modell die nötige Stabilität. Wer allerdings an ein Diorama denkt, muss die Säge ansetzen und sicherlich den Rumpf stabilisieren. Das Modell hat auch ein Innenleben, das Welldeck für die Landungsfahrzeuge und das Hangardeck sind komplett vorhanden. Um die Decks zu beleben, sind eine Vielzahl von Fahrzeugen vorhanden, die ich kurz auflisten möchte. Landungfahrzeuge:
Luftfahrzeuge:
Bodenfahrzeuge:
Außerdem Kräne, Schlepper und Gabelstapler. Wir sprechen hier übrigens nicht über rudimentäre Plastikklötzchen, die bestenfalls als Ergänzung gedacht sind, sondern jeweils über kleine mehrteilige Modelle, die zusammengebaut, bemalt und mit Decals versehen werden wollen. Da ist dann schon einiges an Zeit einzuplanen. Die Hubschrauber und Flugzeuge sind übrigens komplett aus klarem Material gespritzt, wobei sich mir der Sinn nicht so ganz erschließen kann. Ob der Effekt den Aufwand des Maskierens der Fenster vorm Lackieren lohnt, muss sich zeigen. Zumindest bei den Harriern und Sea Cobras hätte es auch die klare Cockpithaube getan. Spritzlinge der Luftfahrzeuge
Die Bauanleitung ist mit 36 Seiten schon eine Broschüre und führt einen in Revell-typischer Manier durch den Bau. Der Modellbauer sollte sich die Anleitung sehr genau ansehen, denn es geht zum Teil schon ziemlich komplex zu. Besonders bei den geätzten Relings hätte ich mir etwas mehr Übersichtlichkeit gewünscht. Hinweise zur Takelung der Insel fehlen leider völlig, hier ist also Eigenrecherche gefragt. Sehr schön ist die große mehrfarbige Übersichtszeichnung, die nicht nur Bemalungshinweise gibt sondern auch Aufschluss über die Position der Decals bietet. Und zwar nicht nur für das Schiff selbst, sondern auch für alle Fahrzeuge. Decals, Ätzteile und Bauanleitung
Natürlich gibt es auch bei diesem Modell noch Möglichkeiten der zusätzlichen Detaillierung. So wird der Hardcore-Modellbauer sicher die eine oder andere Tür öffnen, die Harrier oder Cobras mit Außenlasten versehen oder das Schiff mit Figuren beleben. Aufgrund der Größe, Komplexität und der schieren Anzahl an Teilen gibt Revell als Skill Level 5 an, was sich auch im Preis manifestiert. Das klingt vielleicht etwas abgedroschen, aber an diesen Bausatz sollten sich wirklich nur Menschen mit viel Geduld und Erfahrung heranwagen. Weitere Spritzlinge
Weitere Detailbilder
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Revell hat hier einen hervorragenden Schiffsmodellbausatz vorgelegt, der - das nötige Kleingeld und nicht zuletzt den Platz vorausgesetzt - für sehr viele und sehr lange Abende im Bastelzimmer sorgen dürfte. Ich würde sagen, wir haben hier ein potentielles „Modell des Jahres 2010“ vor uns. Bei Fragen oder Anregungen bitte mailen an: axelschulzprivat at aol dot com Diese Besprechung stammt von Axel Schulz - 23. Mai 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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