Heinkel He 100D(HiPM - Nr. 48003)Produktinfo:
Besprechung:Den Wettbewerb um das künftige Standard Jagdflugzeug der EDL hatte Ernst Heinkel 1935 gegen die Bf 109 mit seiner He 112 verloren, doch wirklich geschlagen geben wollte er sich nicht. So kündigte er gegenüber Udet an bis in das Jahre 1937 mit einem Muster den bis dahin bestehenden Rekord von 709,209km/h brechen zu wollen. Dieses Versprechen gilt als Entstehungsquelle für den Bau der He 100, ob dem wirklich so war, darüber mögen andere urteilen. Die He 100 in ihrer von HiPM dargestellten "D" Version wurde vermutlich rund 25 Mal gebaut. Einen ernsthaften Einsatz versah sie lediglich als Flugzeug für Propaganda Aufnahmen und dies z.T. sehr wirksam als Nachtjagdmaschine. Neben dem Verkauf einiger Maschinen nach Rußland und Japan verblieben einige der restlichen gebauten Maschinen in der werkseigenen Jagdstaffel. Die Anfäge HiPM´s finden sich spritzgußtechnisch ebenfalls im Short Run Bereich. So zeigt auch dieser Bausatz alle erdenklichen Merkmale, wobei ich bezweifeln möchte, dass ein Großteil der Kleinteile überhaupt verwendbar ist. Weisen Rumpf und Tragflächen noch durchaus akzeptable Merkmale wie feine Gravuren auf, so sind die Filigranteile wohl nicht zu gebrauchen, geschweige denn überhaupt von den Gußästen zu trennen. Wer zur Fixierung der Teile Paßstifte erwartet wird enttäuscht und sollte sich anderweitig umsehen. Auch erscheinen mir die Fahrwerksbeine auf den ersten Blick sehr hochbeinig. Die Klarsichtteile liegen in doppelter Form bei, wobei der Hersteller einmal die geöffnete und einmal die geschlossene Haube dargestellt hat. Das Klarsichtmaterial hat eine durchaus gesunde Stärke,wirkt aber leicht milchig. Hier sollte man mit Poliermittel und Bodenglänzer versuchen Abhilfe zu schaffen. Die Ätzteile beschränken sich im wesentlichen auf Teile des Cockpits sowie das Gurtzeug, aber auch einige nette Außendetails wie Kühler und Fahrwerksklappen finden sich auf der Platine wieder. Der Decalbogen ist insgesamt gesehen klein, beinhaltet aber 3 Versionen! Die Decals selbst sind sauber und versatzfrei gedruckt. Typenschilder und Warnhinweise sind zwar vorhanden, aber nicht oder nur schwer lesbar. Die Staffelwappen sowie der Blitz erscheinen maßstäblich korrekt wiedergegeben. Darstellbare Maschinen: Insgesammt 3 Maschinen mit unterschiedlicher Verbandskennung, wobei zwei mit den in der Literatur auffindbaren frei erfundenen Nachtjagdwappen versehen werden können.Stärken: Wer auf Flugzeuge der ehemaligen deutschen Luftwaffe abonniert ist, kommt eigentlich nicht um diesen formschönen Einsitzer herum - zumal sich wohl niemals jemand der "Großen Hersteller" dieses Musters annehmen wird.
Schwächen: Die Tücke steckt im Detail, so auch hier wie man textlich an den erwähnten Kleinteilen sehen kann.
Ob sich der Rest des Bausatzes dann auch noch ohne größere Probleme bauen läßt, darf bezweifelt werden und wird wohl nur während der Bauphase herauszufinden sein. Anwendung: Mittel bis schwer, eigentlich nur etwas für Interessierte mit reichhaltig gefüllter Grabbelkiste. Diese Besprechung stammt von Jörg Bohnstedt - 19. August 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |