Crusader Mk. III(Revell - Nr. 03075)Produktinfo:
Besprechung:Der Crusader (Kreuzritter) gehörte zur britischen Cruiser (Kreuzer) Panzerklasse und war Ende der 30er Jahre entwickelt worden. Das Mk. III Modell war mit einer 6-Pfünder (ca. 5,7cm) Kanone ausgestattet. Zugunsten eines größeren Munitionsvorrates (130 Schuss) war auf die Plätze des Lade- und MG-Schützen verzichtet worden. Trotz der günstigen Turmform war er wegen seiner zu dünnen genieteten Panzerung nicht gut gegen Beschuss geschützt. Sein größter Vorteil war das Christie-Laufwerk mit innenliegenden Federn, das dem 20t schweren Panzer in der Wüste zu höheren Geschwindigkeiten verhalf, als werksseitig angegeben. Über 55 km/h konnten geschickte Fahrer aus dem 340 PS "Nuffield Liberty" Motor herausholen. Die Ausführung "Crusader III" wurde ab Mai 1942 produziert. Der erste Einsatz dieses Fahrzeuges fand in Nordafrika bei El Alamein statt. Bis zum Ende des Afrika-Feldzuges wurde das Fahrzeug dann sowohl von der 1. als auch der 8. britischen Armee verwendet - allerdings überwiegend als bewaffneter Aufklärungspanzer denn als Kampfpanzer (nach den "Erfahrungen" von El Alamein). Die Produktion wurde noch bis 1943 fortgesetzt. Die letzten Fahrzeuge dieser Serie wurden ohne Turm zum Umbau als Flakpanzer oder als Artilleriezugmaschinen ausgeliefert Nun... eines vorweg: wirklich neu ist der Bausatz dieses britischen Panzers des 2. Weltkrieges nicht. Bereits 1976(!) erschien der dem Revellbausatz zu Grunde liegende Originalbausatz bei Italeri (# 219). Zwischendurch erschien der Bausatz immer wieder einmal in den unterschiedlichsten Verpackungen und mit geringfügigen Änderungen auf dem Markt - zuletzt in 2003 als "Crusader Mk. I" (#6432) und davor in 2001 (#6385) als "Crusader I/II". Der vorliegende Bausatz besteht wiederum aus den bereits bekannten Spritzlingen ergänzt durch die Teile für die lange MK. V 6-pfünder Kanone mit der verdickten Mündung. Die Kanone selbst und der Turminnenraum sind in ihrer Ausstattung leider etwas sehr rudimentär ausgefallen. Hier ergibt sich ein großes Betätigungsfeld für Freunde britischer Fahrzeuge des 2. WK. Das Gleiche gilt für den Fahrerbereich. Da der Basisbausatz aber schon ziemlich lange auf dem Markt ist/war, steht ein weites Feld an Fotoätz- und anderen Zurüstteilen diverser Hersteller zur Verfügung. Im Bausatz enthalten sind weiterhin die für britische Wüsteneinsatzfahrzeuge so typischen seitlichen Sandbleche mit den Halterungen für die berühmte "LKW"-Tarnung britischer Panzer (nicht enthalten), sowie die schmalen seitlichen Schutzbleche zur Darstellung einer Variante des Fahrzeuges welches z.B. in England selbst im Einsatz war. Weiterhin befinden sich einige (wenige) Zurüstteile wie drei Helme, drei Taschen(?) sowie eine zusammengerollte Plane als Zubehör in dem Bausatz. Die Zurüstteile gehören eigentlich zu den drei beiliegenden Figuren. Da diese Figuren jedoch imho in keiner Weise mehr den heutigen Möglichkeiten (und Anforderungen) an Figuren entsprechen, sollte man sie auch nicht mit dem Fahrzeug verwenden und das Figurenzubehör anderweitig am Fahrzeug "verteilen". Wie bei den allermeisten von Italeri übernommenen Bausätzen hat Revell auch diesem Bausatz neue Abziehbilder/Decals spendiert. Allerdings scheint die Recherche hierzu etwas "auf der Strecke" geblieben zu sein. Das einzige Set, das sich halbwegs zuordnen lässt und somit auch nachweisbar wäre, ist das der 6th Armoured Division (Tunesien 1943) - allerdings hat ausgerechnet das hiermit darstellbare Fahrzeug eine andere Ausführung (Mk. III) der Hauptwaffe. Bei den anderen Sets gab es entweder das Fahrzeug in dieser Ausführung noch nicht (9th Queens Lancers, 1st Armoured Division, North Africa, Jan. 1942), da der "Crusader III" erst ab Mai 1942 produziert wurde (und seinen ersten Einsatz bei El Alamein hatte) oder aber die genannten Einheiten waren zum Zeitpunkt, der lt. Bauanleitung dargestellt werden kann, durchweg mit anderen Fahrzeugen (Crusader Mk.I / II) ausgestattet (7th Armoured Division, 1943 & 7th Armoured Division, Sidi Rezegh, 1941(!)). Der Fahrzeugeigenname "FLY FLAPPER" ist zwar nachgewiesen (6. RTR), lässt sich allerdings der 7th AD nicht zuordnen. Das Abzeichen der berühmten Wüstenratte der 8. Armee ist zwar schön getroffen, jedoch um einiges zu gross geraten. Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken: 3 Figuren höhenrichtbare Kanone Spritzgusskette in Segmenten optionale Seitenschürzen Turmluken separat drehbarer Turm Wahlweise Baumöglichkeit beweglicher Laufrollen Schwächen: Ungenaue Recherche der Abziehbilder Innenausstattung fast nicht vorhanden Versatz bei der Spritzgussform für die Ketten Unbrauchbare Figuren Fazit:Ein eher "durchwachsener" Bausatz. Der Vorteil bei diesem Kit ist, dass es ein Fahrzeug aus dem insgesamt unterrepäsentierten Bereich der Allierten Militärfahrzeuge ist. Die Detaillierung der Teile ist für das doch schon ansehnliche Alter des Bausatzes noch mindestens als befriedigend zu bewerten. Als Nachteil könnte das Fehlen jeglicher Innenausstattung und Zurüstteile sowie der Formenversatz bei der Kette gewertet werden - dem kann aber der Zubehörmarkt abhelfen. Das Revell-übliche gute Preis-Leistungsverhältnis lässt den Bausatz dann trotz des eventuellen Zukaufs von Zubehörteilen immer noch als Schnäppchen erscheinen. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Rolf Giebeler - 30. Januar 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Rolf GiebelerLand: Beiträge: 3 Dabei seit: 2009 Neuste Artikel:Alle 3 Beiträge von Rolf Giebeler anschauen. |