Chinese FC-1 Fierce Dragon(Trumpeter - Nr. 2815)Produktinfo:
Besprechung:Die chinesisch-pakistanische FC-1 Xiao Long (Grimmiger Drache) entstand aus der Notwendigkeit heraus, die alternden Flotten beider Nationen zu modernisieren. Bereits Ende der 1980er Jahre begann man in China - damals noch in Kooperation mit Grumman - mit der Entwicklung eines auf der MiG-21 basierenden Flugzeuges, um einen Vorteil gegenüber den indischen MiG-21 zu haben. Hauptproblem bei der MiG-21 war die fehlende Möglichkeit, leistungsfähige Radarsysteme in die Zelle zu integrieren. Daher setzte man von Beginn an auf eine Konfiguration mit seitlichen Lufteinlässen. Nachdem die politischen Beziehungen zum Westen Anfang der 1990er Jahre weitestgehend eingefroren waren und der "Angstgegner" Indien die überlegene MiG-29 beschaffte, lief das Projekt zunächst unter der Bezeichnung Super 7 bzw. S-7 auf Sparflamme weiter. Erst 1993 bekam das Projekt erneuten Antrieb, als Pakistan ebenfalls weitestgehend mit Waffenembargos belegt wurde und man sich nun an China als Verbündeten halten musste. Pakistan war auf der Suche nach Ersatz für seine alternden MiG-21, Mirage III und F-5. Da Russland als Kooperationspartner weitestgehend ausschied, war man auf die heimische Industrie beschränkt. Lediglich die Triebwerke vom Typ Klimov RD93, eine abgespeckte Version des RD33 aus der MiG-29, konnten von dort beschafft werden. 1999 wurde dann endgültig der Vertag zum Bau der Super 7 unterzeichnet. Der Erstflug erfolgte bereits vier Jahre später, am 24. August 2003. Nach einigen politischen Verwicklungen wegen der russischen Triebwerke konnte die Serienfertigung bei Chengdu in China Mitte 2006 starten. Dabei konnte die nunmehr als FC-1 bezeichnete Super 7 von der J-10 profitieren, deren Entwicklung ja parallel stattfand. Die Serienfertigung soll auch in Pakistan stattfinden, allerdings ist man dort bestrebt, bei der elektronischen Ausrüstung auf westliche Teile zurückzugreifen.
Die FC-1 ist ein Mehrzweckkampfflugzeug der 10-Tonnen-Klasse, also am ehesten vergleichbar mit der Saab Gripen. Sie weist alle Merkmale eines modernen Kampfflugzeuges auf, angefangen vom Glascockpit mit MFDs, GPS, IFF, RWR, umfangreiches Selbstschutzsystem, Allwetter-Laserzielsystem, HOTAS usw. Es können bis zu 3700 kg an Außenlasten an sieben Stationen mitgeführt werden, darunter auch eine ganze Reihe von Luft-Luft-Raketen und lasergelenkte Bomben. Zusätzlich verfügt die FC-1 wahlweise über eine fest installierte 23 oder 30 mm Kanone. In Pakistan wird die JC-1 als JF-17 Thunder bezeichnet. Es besteht Bedarf für etwa 250 Maschinen, davon werden mindestens die ersten 50 mit chinesischer Elektronik ausgestattet sein. Pro Jahr sollen etwa 15 Maschinen zu einem Stückpreis von ca 20 Millionen US$ beschafft werden. Das Interesse Chinas ist wegen der dort vorhandenen Alternativen eher gering. Exportkunden gibt es zur Zeit noch keine, obwohl man von Anfang an auf einfach zu betreibende Technik und günstigen Unterhalt achtete. Der Bausatz besteht aus nicht weniger als 235 Teilen und ist in der inzwischen zum Standard gewordenen Trumpeterqualität gefertigt. Versenkte Gravuren mit Nietenreihen sowie erhabene Details zieren die sauber gespritzte Oberfläche. Die Ausprägung der Nieten ist allerdings wieder einmal etwas zu stark ausgefallen, ein paar Lackschichten werden's aber letzendlich richten. Als Features sind zu nennen:
Als Nachteil - wenn überhaupt - ist die doch recht komplizierte Aufteilung der Bauteile zu nennen. Die Klebestellen liegen jedoch meist entlang von Gravuren. Eine kleine Platine mit Fotoätzteilen rundet den Bausatz ab, diese enthält Sitzgurte, Rückspiegel, HUD und Blendschutz für die Instrumentenbrettabdeckung. Die Klarsichtteile sind dünn und schlierenfrei. Der Grat auf der Oberseite ist nur am vorderen, feststehenden Teil zu entfernen, beim hinteren Teil gehört dieser dort hin (Sprengschnur). Unnötig zu erwähnen, dass auch sämtliche Leuchten und die Sucherköpfe der Lenkwaffen als Klarsichtteile beiliegen.
Die Außenlasten umfassen:
Für eine pakistanische Maschine kommen eigentlich nur die PL-5 & PL-7 in Frage und natürlich die Tanks.
Die Decals sind in gewohnter Trumpeterqualität. Sauber im Druck und diesmal in matter Ausführung. Neben einem kompletten Satz Wartungshinweise für das Flugzeug UND die Außenlasten befindet sich noch ein Satz Zahlen für weitere Seriennummern auf dem Bogen. Die Halbmonde und Sterne für die bunte, in pakistanischen Nationalfarben lackierte Maschine sind ebenfalls enthalten, zumindest bei Ersterem würde es sich anbieten, diesen aufzulackieren. Die Farbangaben beziehen sich wie üblich auf die Gunze-Palette, wobei jedoch auch eine Vergleichstabelle für vier weitere Hersteller auf der vierseitigen Bemalungsanleitung (in Farbe) vorhanden ist.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Der Blick in den Karton verspricht einen Zusammenbau ohne größere Schwierigkeiten. Solide Detaillierung und gute Ausstattung verheißen Bastelspaß pur. Am Ende hat man einen echten Exoten in der Vitrine. Weitere Infos:Referenzen: Auf der Suche nach brauchbaren Referenzen verweisen wir auf das Internet. Hier gibt es einige Informationsquellen wie z.B:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 12. Dezember 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |