F9F-4/5 Panther(Revell - Nr. 04286)Produktinfo:
Besprechung:Unter der Bezeichnung XF9F-1 erarbeiteten Grummans Ingenieure ab 1945 einen Entwurf für einen zweisitzigen Nachtjäger, der über vier paarweise angeordnete Triebwerke verfügen sollte und äußerlich der Gloster Meteor ähnelte. Allerdings kam es nie zum Bau eines Prototypen, und so war 1947 die völlig anders geartete XF9F-2 das erste fliegende Mitglied der Panther-Familie. Die ersten Serienversionen waren dann die F9F-2 sowie die F9F-3, die sich aber im Grunde nur durch ihr Triebwerk unterschieden. Die folgenden F9F-4 und -5 waren wiederum äußerlich identisch, allerdings etwas länger als die F9F-2/3 und mit einem größeren Seitenleitwerk ausgestattet. Diese Versionen lassen sich mit dem vorliegenden Revell-Bausatz darstellen.
Der Bausatz stammt ursprünglich von der anderen Seite des Ärmelkanals, wo Matchbox die Formen vor rund drei Jahrzehnten entwickelte. Als das englische Label von Revell aufgekauft wurde, erschien der Kit 1997 zum letzten Mal in einer Matchboxverpackung, allerdings schon unter Federführung der Bündener Firmenzentrale. Jetzt hat Revell die Formen abermals ans Tageslicht befördert und die Spritzlinge diesmal auch in einen der hauseigenen Kartons gepackt. Die blaue Farbe der Spritzlinge ist übrigens seit der letzten Auflage fast identisch geblieben, was auch diese Besprechung erkennen lässt.
Wer Matchbox kennt, wird auch von diesem Bausatz nicht weiter überrascht sein. Die Strukturlinien präsentieren sich als Mix aus feinen erhabenen und etwas gröberen versenkten Linien, letztere zur Andeutung von Steuerflächen etc. Die Abmessungen scheinen soweit korrekt zu sein, allerdings kann die Detaillierung mit neueren Produkten nicht mithalten. Das gilt vor allem für die nur mit viel gutem Willen als Schleudersitz interpretierbare Sitzgelegenheit sowie die Räder. Das Cockpit ist besser ausgestattet als bei anderen Matchbox-Fliegern und bietet erhabene Seiten- und Hauptkonsolendetails. Wer genau hinschaut erkennt jedoch, dass das Hauptinstrumentenbrett nicht wirklich das Original wiedergibt. Bei geschlossener Haube - das entsprechende Klarsichtteil müsste sowieso für eine offene Darstellung erst entzwei gesägt werden - ist das aber nicht so gravierend.
Dagegen fällt der Fehler, den sich die Formenkonstrukteure vor 30 Jahren mit den Grenzschichtzäunen (Wing Fences) geleistet haben, umso mehr auf. Zum einen sind die entsprechenden Teile etwas aus der Form und zu dick, zum anderen ist ihre Positionierung am Flügel falsch: Matchbox baute sie an den auch im Modell klappbaren äußeren Teil der Flügel an, während sie beim Original am fixen inneren Teil sitzen. Hier sollte man also auf jeden Fall nachbessern. An Außenlasten liegen vier 1000 Pfund Bomben und sechs 5 inch Raketen bei, die auf insgesamt acht Pylone verteilt werden können. Die Bauanleitung gibt die entsprechend möglichen Kombinationen an. Die Cockpithaube ist einteilig und etwas dick, aber schlierenfrei gegossen. Der Decalbogen bietet streng genommen sieben unterschiedliche Bemalungsalternativen. Nummer eins bis sechs entfallen dabei jedoch auf die Maschinen der Blue Angels, die sich nur durch die Nummerierung unterscheiden. Die siebte Alternative ist für eine Marines-Maschine aus dem Jahr 1954 reserviert.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Das Glück dieses Bausatzes ist, dass er keine 100%ige Konkurrenz zu fürchten braucht. So gibt es zwar auch eine um Längen bessere Panther von Hasegawa/Minicraft in 1:72, diese stellt aber die früheren kurzen F9F-2 bzw. F-3 Versionen mit kleinerem Leitwerk dar. Wer also unbedingt eine späte Panther bauen möchte, kommt an dem ex-Matchbox-Kit nicht vorbei. Für alle anderen empfiehlt sich die Hasegawa-Version. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Bernd Korte - 18. Januar 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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