Porsche Turbo RSR Type 934 Jägermeister(Tamiya - Nr. 12040)Produktinfo:
Besprechung:Zum Original
Um die Leistung eines Verbrennungsmotors zu steigern, müssen größere Mengen an Luft-Kraftstoffgemisch in einer vorgegebenen Zeit dem Zylinder zugeführt und gezündet werden. Auch wenn moderne Motor Systeme mit doppelter, oben liegender Nockenwelle, Mehrventil-Technik usw. besitzen, um den Durchfluss zu erhöhen, ist die Menge an Gemisch, die sie liefern können, doch begrenzt. Daher wurde die Aufladung als eine Möglichkeit gefunden, das Gemisch zu komprimieren und in den Zylinder zu pressen. Das Roots-Gebläse ist ein allgemein genutzter, mechanischer Verdichter, aber ein hoher Kraftverbrauch macht ihn für Hochleistungs-Anwendungen ungeeignet. Deshalb wurde der Turbolader entwickelt, welcher die Auspuffgase zum Drehen einer Turbine verwenden, die den Luftverdichter antreibt. Dieses System kostet weniger Leistung und wird bei vielen Verbrennungsmotoren angewendet. Dr. Ferdinand Porsche hatte seit den 1920ern aufgeladene Sportwagen entwickelt. Der das 1972er Can-Am gewinnende Typ 917/10 mit seinem 850 PS 4,5 Liter turbogeladenem Boxermotor, war der erste moderne Porsche, der einen Turbolader einsetzte und ein Carrera RSR Turbo nahm 1974 an der internationalen Hersteller-Meisterschaft teil. Diese Renn-Erfahrungen führten Porsche 1974 zur Entwicklung des ersten Turbo-Modells für Kunden, den 930 Turbo. Im Jahr darauf brachte Porsche den Turbo RSR heraus, um an der 1974er Sportwagen-Weltmeisterschaft in der Gruppe 4 GT-Klasse anzutreten. Ausgerüstet mit einem Motor-Kühlgebläse, Zwischenkühler usw., produzierte der 2993cm³ turbogeladene 6-Zylinder Boxer 485 PS und 620 Nm Drehmoment. Das Auto besaß ferner Einzelradaufhängung mit Torsionsstäben, belüftete Bremsscheiben mit Aluminium-Bremszangen, Getriebeölkühler und eine glattflächige Karosserie mit verbreiterten Kotflügeln und einen großen Frontspoiler. Unter den Turbos RSR Typ 934, welche die Rennen auf der ganzen Welt dominierten ,waren zwei Boliden in leuchtendem Orange, die das Max Moritz Team an den Start brachte, welches vom Deutschen Likörfabrikanten Jägermeister gesponsert wurde. Beim 1976er 1000 km Nürburgring-Rennen, erreichte das Auto #24 den 3. Platz in seiner Klasse, während das Auto #25 seine Klasse gewann und den 3. Gesamtplatz erreichte. Quelle: Tamiya Zum Modell
Tamiya hat eine Wiederauflage des legendären Porsche Turbo RSR Type 934 Jägermeister im Großmaßstab 1/12 auf den Markt gebracht. Der Bausatz stammt ursprünglich aus dem Jahr 1976. Wer jetzt denkt, von 1976 das kann ja nichts so aufregendes sein, der wird beim öffnen des Riesen Kartons und beim betrachten des Inhaltes eines besseren belehrt. Der Bausatz war zu der damaligen Zeit, was er auch heute noch ist, ein Hightech Bausatz. Auf 18 Spritzlingen verteilt befinden sich jede Menge Teile. Die einzelnen Bauteile sind sehr detailliert ausgeführt. Einige Teile weisen leichte Gussgrate auf, die versäubert werden müssen. Daneben liegen noch diverse Schrauben, Vinylschläuche und andere Kleinteile im Karton. Auch ein Ätzteilebogen liegt dem Bausatz bei und verfeinert das Modell noch weiter. Auf dem Ätzteilebogen befinden sich Bremsscheiben, Lüftungsgitter, Gurtschnallen und diverse andere Kleinteile. Die Karosserie
Die Karosserie besteht aus zwei Teilen und wurde stimmig wiedergegeben. Der vordere Teil wird später mit dem Rest verschraubt. Die Motorhaube und die Kofferraumklappe lassen sich später am Modell öffnen. Auch die Türen liegen separat bei, lassen sich aber nicht geöffnet darstellen. Da muss der geübte Modellbauer selbst Hand anlegen. Auf der Karosserie sind leichte Formnähte zu finden, die verschliffen werden müssen. Teile fürs Chassis und der KarosserieDas Chassis von unten. Der Motor, Fahrwerk und das Interieur
Das Modell verfügt über einen sehr detaillierten Motor, wo wirklich alles nachgebildet ist, was dazugehört, vom Zündverteiler, Kühlgebläse, Turbolader und vielen anderen Teilen. Die einzelnen Leitungen werden mit Hilfe von verschiedenen Vinylschläuchen dargestellt. Für die Lüftungsschläuche liegen extra Gummischläuche bei. Die Vorder- und Hinterachsen sind mit Federn ausgestattet und sind voll funktionstüchtig. Auch die Lenkung der Vorderachse ist sogar vom Lenkrad aus bedienbar. Die Innenbelüfteten Bremsscheiben werden mit Hilfe von Ätzteilen aufgebaut und sind später drehbar. Spritzling mit den Motorteilen.
Für das Armaturenbrett liegen für die Instrumente einzelne Decals bei. Über die Anzeigen kommen Klarsichtteile zur Abdeckung. Für die Gurte liegen bedruckte Gewebebänder bei, die durch fotogeätzte Gurtschlösser und Schnallen ergänzt werden. Der Überrollkäfig setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Die restlichen TeileTürverkleidungen und diverse Leitungen. Die Decals und die Bauanleitung
Die Gurtbänder sind auf Gewebeband gedruckt und müssen ausgeschnitten werden. Der Decalbogen stammt von Cartograf und ist wie nicht anders von dehnen gewohnt sauber gedruckt worden. Die Bauanleitung führt in 39 Bauabschnitten, verteilt auf 20 Seiten, übersichtlich durch den Zusammenbau. Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Modelle im Großmaßstab 1:12 sind heute recht selten zu finden. Auch schreckt vielleicht auf den ersten Blick der Preis von etwas über 100,- Euro ab, aber man erhält viel Bausatz für das Geld. An Detaillierung übertrifft der Bausatz so manch anderen Bausatz in kleineren Maßstäben. Aufgrund des Alters der Formen erfordert der Bausatz etwas Nacharbeit, die sich aber lohnt, da man am Ende ein sehr schönes, detailliertes Modell in den Händen hält. Der Bausatz ist also eine echte Kaufempfehlung. Diese Besprechung stammt von Markus Berger - 30. November -1 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |