English Electric Canberra PR.9(Airfix - Nr. 10103)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild:Nach Ende des Krieges suchte die RAF nach einem Düsenflugzeug zur Ablösung der damals benutzten B.35 Mosquitos. Obwohl die Canberra als unbewaffneter Höhenbomber konzipiert wurde, stellte sich schnell heraus, dass bei nur geringfügiger Modifizierung des Flugwerks eine Vielzahl anderer Aufgaben durchgeführt werden konnte. Die potenzielle Fotoaufklärungsrolle war eine der ersten, und das Luftfahrtministerium produzierte eine Spezifikation PR.31/46, damit die Canberra mit einem für einen Kameraschacht um 355 mm verlängerten Rumpf die Anforderungen erfüllen konnte. Es wurden zwei Versionen - PR.3 und PR.7 - produziert, es wurde aber festgestellt, dass das Einsatzmaximum von rund 15240 m nicht ausreichte. Dadurch kam es zu einer groß angelegten Umgestaltung des bisherigen Flugzeugs mit leistungsstärkeren Triebwerken, größerer Spannweite, erhöhter Flächentiefe innenbords der Triebwerksgondeln und einem Fighter-Cockpit als bedeutende Änderungen. English Electric in Warton (Lancashire) war für die Konstruktion und Entwicklung der Canberra-Baureihe verantwortlich. Konstruktion und Flugprüfung der PR.9 wurden an Short Brothers & Harland in Belfast vergeben. Der Erstflug der endgültigen PR.9 fand am 27. Juli 1958 in Belfast statt, und im April 1960 wurde sie bei der RAF in Betrieb genommen. Die PR.9 war in ihren gut 40 Dienstjahren weltweit im Einsatz. An zwei Golfkriegen beteiligt war sie das Flugzeug, dass die sowjetischen Schiffe fotografierte, als sie während der kubanischen Raketenkrise Atomraketen in die Karibik transportierten.
(Quelle:Airfix) Besprechung:Nach der B(I)8 legt Airfix nun die Aufklärer-Variante, ebenfalls in der „Fighter-Cockpit" Konfiguration nach. Die Canberra ist eines der ersten Modelle, die unter dem Dach von Hornby entstanden sind. Im 48er Maßstab ist die Canberra vor allem eins: groß, und damit meine ich :GROSS! Ausreichend Platz in der Vitrine sollte da schon vorhanden sein. 42 cm in der Länge und über 43 cm Spannweite wollen da untergebracht werden. Der riesige Karton ist mit den Bauteilen nicht übermäßig ausgefüllt, so dass später auch fertig montierte Baugruppen aufbewahrt werden könnten. Die Teile sind sauber gespritzt und ohne Grat, mit leicht matter Oberfläche. Aufgefallen ist mir die teilweise sehr üppige Materialstärke der größeren Teile, was auf jeden Fall großflächige Verklebungen und damit hohe Stabilität ergibt. Die Tragflächenkanten sind dagegen wieder sehr dünn, zu den Spitzen sogar so dünn, dass bei meinem Exemplar die Kanten abgeknickt waren(siehe Bilder). Wünschenswert wäre hier eine sorgfältigere Verpackung der Spritzlinge! Die Detaillierung ist durchschnittlich bis gut, die versenkten Gravuren sind vielleicht etwas kräftig, aber akzeptabel und auf dem Seitenruder absolut überflüssig! Was sich die Konstrukteure dabei gedacht haben, ist mir schleierhaft Vielleicht kann mich ja mal jemand aufklären. Ansonsten gilt hier: zuspachteln und verschleifen. A propos Ruder: alle Steuerflächen, auch die Landeklappen sind einzeln ausgeführt und können so angelenkt montiert werden.
Die im Vergleich zum Bomber geänderten Tragflächen sind gut umgesetzt. Die Passgenauigkeit scheint gut zu sein, die probehalber zusammengefügten Rumpfhälften zeigen keinen Spalt. Dank der ebenfalls großen Passstifte hält der Rumpf schon ohne Kleber zusammen, fast wie bei einem Snap-Kit. An Optionen bietet der Kit zwei verschiedene Arten von Hauptfahrwerksrädern mit abgeflachten Reifen, zwei verschiedene Rumpfsegmente für die unterschiedlichen Kamerakonfigurationen und als wahlweise Außenlasten zwei Zusatztanks und zwei BOZ Pods. Diese Stör- und Täuschkörperwerfer dürften wohl über Afghanistan zum Einsatz gekommen sein.
Ach ja, ein bisschen Inneneinrichtung gibt's auch noch, nämlich das Cockpit. Von dem ist allerdings in dieser Ausführung kaum was zu sehen. Den Arbeitsplatz für den Kameraoperator kann man getrost weglassen, sieht man eh nix von. Und das ist gut so, denn den Platz kann man für den Ballast gut gebrauchen. Ich glaube kaum, dass die in der Bauanleitung genannten 100 g reichen. Nach meinen Erfahrungen mit der Canberra von Classic Airframes nutzt man am besten jeden Platz im vorderen Rumpf aus und hofft, dass sie ihren Hintern oben behält! Der sauber gedruckte Decalbogen ist übrigens auch sehr groß (wer hätte das gedacht?) und enthält alle Wartungshinweise sowie Markierungen für drei RAF- und eine chilenische Canberra.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Um das Ganze auf die Spitze zu treiben, würde ich sagen: ein „großer" Bausatz! Auf jeden Fall verspricht dieser Kit eine Menge Bastelspaß. Bei Fragen und Kommentaren bitte mailen an: axelschulzprivat at aol punkt com Diese Besprechung stammt von Axel Schulz - 18. Januar 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |