Strategic Bomber B-1B Lancer(Revell - Nr. 04307)Produktinfo:
Besprechung:Die B-1B, von der genau 100 Maschinen zum Preis von jeweils mehr als 200 Mio. US $ gebaut wurden, zeigt eine dermaßen ansprechende Form, dass man ihren eigentlichen Zweck leicht aus dem Auge verlieren kann. Die Bandbreite der Waffenlast, die die BONE in ihren drei Waffenschächten und Außenstationen tragen kann, ist selbst gegenüber der B-2 und der B-52 bemerkenswert (Konventionell: Mk 62, MK82, CBU 87, CBU 89, CBU 97, Mk 65 Präzisionswaffen: WCMD, JDAM, GBU-27, AGM-154 JSOW). Leider hat diese Variantenvielfalt bei der Modellneuauflage von 2007 zu keinen neuen Bewaffnungsvarianten geführt. Referenzmaterial bieten die Seiten airliners.net und jetphotos.net, die es zusammen auf mehr als 1.000 Fotos der Rockwell B-1B Lancer bringen und zur Überprüfung der Details auf jeden Fall herangezogen werden sollten.
61,6 cm Gesamtlänge des Modells wollen erst einmal verpackt sein. Also liegt der Rumpf, unterteilt in Ober- und Unterhälfte, diagonal im ziemlich eindrucksvollen Pappkarton, der - bei dieser Größe häufig zu beobachten - für Menschen unter 1,90m Größe im Regal des bevorzugten Modellbaugeschäfts unerreichbar ist ;-). Die restlichen Gussrahmen liegen in zwei Kunststofftüten verpackt im Karton, wobei der Klarsichtrahmen noch extra verpackt ist. Hier verrät die Form ihr Alter und ihre Herkunft. Somit sind die Blechstöße immer noch, wie im letzten Jahrtausend üblich, erhaben dargestellt und harren, von den Tragflügeln einmal abgesehen, der Neugravur, was selbstverständlich auch für die Nietenreihen gilt. Spätestens hier kann man alle Modellbauer beruhigen, die vielleicht bei der eher bescheidenen Teilezahl von 70 zu wenig Herausforderung befürchten ;-). Wie man sich viereinhalb Jahre mit diesem Modell beschäftigen kann, ist dem sehr lesenswerten Baubericht von Deun Yu hier auf Modellversium zu entnehmen, dem nichts hinzuzufügen ist und der mich zum Kauf des Modells animiert hat. Den Originalbildern im Web ist die Verteilung von Nieten sowie deren unterschiedliche farbliche Erscheinung zu entnehmen. So treten diese im Cockpitbereich etwa heller hervor als am sonstigen Rumpf. Gebrauchsspuren lassen sich hier dezent anbringen.
Revell-Fotos auf dem Modellkarton. Die Leiterstege sind im Original seitlich rund durchbrochen und sollten entsprechend aufgebohrt werden. Die Stufen sind im Original schwarz und die Materialstärke von Stufen und Handlauf ist viel zu dick.
Da die Kanzel nicht geöffnet werden kann, muss man entscheiden, wie weit man das Cockpit nachdetaillieren möchte. Der Defensiv- und Offensivwaffenoffizier ist nicht zu sehen, es sei denn, man bohrt die kleinen Sichtfenster im Rumpf auf, die nur als erhabene Struktur angedeutet sind. Die gleiche Frage muss man für die beiliegenden Figuren beantworten. Das Cockpitdach ist dünn und unverkratzt aber leider mit einigen kleinen Gasblaseneinschlüssen an prominenter Stelle versehen. Am Scheibenrand darf die Stärke der weißen Einrahmung nicht übertrieben werden. Den entsprechenden Abklebeaufwand sollte man nicht scheuen. Das Revell-Foto auf dem Karton wirkt realistisch und stellt die maximale Breite dar.
Der Detaillierungsgrad des Nachbrenners ist mehr als schlicht :-( . Da dieser Bereich, nicht zuletzt durch seine Farbgebung, am sonst recht monochromen Flugzeug ein Blickfang ist, sollte man hier Alternativen suchen. Gutes Anschauungsmaterial bieten die eingangs genannten Web-Seiten. Zudem kann man versuchen, Deun Yu, der in seinem Baubericht Anregungen mit erstaunlichem Ergebnis gibt, nachzueifern. Die Verdichterschaufeln sind meines Erachtens bei korrekter Farbgebung brauchbar, zudem sie weiter innen in den Triebwerken liegen.
Die Decals von 2006 entschädigen für manche Einschränkung. Sie sind super und machen richtig Lust auf den Bau. Da die BONE nicht gerade farbenfroh daherkommt, kommt den Decals natürlich als Blickfang eine besondere Bedeutung zu. Die Details lassen nichts zu wünschen übrig und erste Unschärfen auf den folgenden Vergrößerungen sind weit jenseits dessen, was unser Auge ohne Lupe auflösen kann.
Da es das für die zweite und dritte Version benötigte Gunship Grey von Tamiya als Sprühlack gibt, ist man nicht auf den Besitz einer Airbrush angewiesen, um ein einheitliches Oberflächenfinish zu erzielen. Die Abbildungen stammen aus der Bauanleitung, die auch auf der Website von Revell als .pdf Datei heruntergeladen werden kann. Nachdem Deun Yu viereinhalb Jahre Bauzeit vorgelegt hat, bin ich nun nach seiner hilfreichen Vorarbeit gespannt, wann die BONE endlich meinen Vitrinenplatz deutlich einschränken wird. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Aufgrund der recht guten Bildquellenlage bietet das Modell genug Möglichkeiten, ein ambitioniertes Modell von ziemlicher Größe und Eleganz zu bauen. Diese Besprechung stammt von Norbert Ermeling - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |