Staghound Mk.I Late Version(Italeri - Nr. 6459)Produktinfo:
Besprechung:Heute macht die Bausatzbesprechung einmal besonderen Spaß, weil nicht eine Wiederauflage eines alten ESCI Bausatzes von 1871 im Mittelpunkt steht sondern eine echte Neuerscheinung. Bestimmt von vielen schon sehnsüchtig erwartet, gibt es den amerikanischen Radpanzer nun endlich im Handel. Mit fünf Mann Besatzung war der Staghound ein schnelles, sehr geländegängiges 4x4 Panzerspähfahrzeug, wurde von zwei nebeneinander liegenden GMC Sechszylinder Benzinmotoren mit jeweils 97 PS angetrieben, mit einer Tankfüllung kam man ca. 700km weit. Als Bewaffnung wurde im Turm eine 3,7cm Kanone eingebaut, zusammen mit einem koaxialen 7,62 mm MG. Zusätzlich gab es solch ein MG auf der Front nach vorn und auf dem Turmdach. In amerikanischen Diensten stand der Staghound nie, er wurde quasi für die Briten entwickelt und kam so bei vielen Commonwealth-Staaten zum Einsatz. Der Bausatz gehört zu der Reihe „Kit Collection“ die schon von Haus aus mit höherwertigem Inhalt ausgestattet ist. Zum Lieferumfang gehört hier neben einem gedrehten Aluminium-Kanonenrohr auch eine Ätzteilplatine mit dazu. Für Sichtluken gibt es dünnes, vorgestanztes Klarsichtmaterial, einen Bindfaden als Abschleppseil und als Besonderheit ein 46 Seiten starkes Büchlein mit der Historie des Fahrzeuges, technischen Details, s/w Originalaufnahmen sowie einen Walkaround an einem Museumsstück. Ein umfangreicher Decalbogen rundet das Bild zusätzlich ab. Wir sehen hier den aktuellen Stand der Fertigungsqualität von Italeri und das was wir sehen gefällt uns gut. Die Einzelteile sind sauber hergestellt, keinerlei Grate wenn man von einer leichten Naht an der Trennstelle der Werkzeughälften absieht. Die Detaillierung ist gelungen, auch Klappen und Luken können offen dargestellt werden und verfügen über entsprechende beidseitige Feinheiten. Auswerfermarken sind nicht in störenden Bereichen zu finden, man kann sie getrost ignorieren. Nicht nur Luken verfügen über Innendetails, auch der Turm hat innen einige Teile die es zu verbauen gilt. Der Turmkorb mit kompletter 3,7cm Kanone, Bodenstück und Hülsenfangblech, sowie einem Funkgerät sind hier immerhin zu finden.
Auf dem Bildausschnitt oben links ist die Nummer des Gussturmes zu sehen. Diese Stelle ist auf der Innenseite sehr dünn ausgeführt und zum Aussägen gedacht. Nach dem Aussägen hat man hier die Möglichkeit aus drei weiteren Seriennummern zu wählen und diese dann einzukleben. Auch eine sehr schöne Idee wie ich finde. Der Ätzteilesatz umfasst Schnallen für Werkzeuge, Lampenschutzbügel, Haltebänder der Außentanks und zusätzliche Details für die Kanone. Die Platine ist sauber und fehlerfrei geätzt, Biegelinien sind dünner ausgeführt, was die Verarbeitung leichter macht. Das gedrehte Kanonenrohr ist heutzutage kein richtiges Highlight mehr, erspart aber das früher übliche verkleben zweier Rohrhälften mit dem anschließenden Verschleifen der Nahtstelle. Super gelöst und ein Ansporn für andere Hersteller sind die Klarsichtteile dieses Bausatzes. Sehr dünn ausgeführtes Klarsichtmaterial, vorgestanzt und mit einem Papier geschützt, so stellt man sich das in schlaflosen Nächten vor. Der Bindfaden sieht ebenfalls nicht schlecht aus und muss nur noch in die passenden Schleppösen eingeklebt werden. Der Decalbogen umfasst Nasschiebebilder für fünf Markierungsvarianten. Die Decals sind farbstark, versatzfrei und scharf geruckt, ein kleiner Fehler der sich eingeschlichen hatte ist bereits behoben und liegt in Form eines weiteren kleinen Bogens bei. Das „EI“ soll in der Version des unbekannten Kavallerie Regiments nicht weiß sondern rot sein. Die Bauanleitung zeigt in 22 Stufen den Zusammenbau an Hand fotografierter Modellteile. Das Ganze wirkt übersichtlich, ist also nicht überladen und sollte von allen gut nachvollzogen werden können. Die Varianten werden im s/w Bauplan vorgestellt, natürlich mit Modell Master Farbangaben und Nummern der zu verwendenden Decals. Zusätzlich gibt es die „Color Profiles“ in dem kleinen Zusatzbuch, hier sogar farbig. Hier noch eine kleine Vorschau auf den Inhalt der „photographic reference manual“ mit den Farbbildern eines im Museum befindlichen Staghounds, historischem Bildmaterial und technischen Zeichnungen. Dazu gibt es knappe Erklärungstexte in englischer Sprache. Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Insgesamt ein toller Bausatz in klasse Qualität und mit einigen sehr netten Ideen wie den zu wechselnden Turmseriennummern. Die vorgestanzten Klarsichtteile sind wirklich ein Highlight und auch an Ätzteile wurde gedacht. Bei dem Preis muss das Gesamtpacket schon stimmen und das tut es auch knapp. Diese Besprechung stammt von Michael Döring - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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