Avro Lancaster Mk.I/Mk.III(Revell - Nr. 04300)Produktinfo:
Besprechung:Anfang 2007 überraschte Revell die Modellbaugemeinde mit der Ankündigung einer Avro Lancaster. Was zunächst wie eine Kooperation mit Hasegawa erschien, stellte sich bald als eigene Formentwicklung heraus. Über die Gründe wurde in diversen Modellbauforen ausgiebig diskutiert, möglicherweise waren die Entwicklungsarbeiten bei Revell bereits zu weit fortgeschritten und ein Abbruch der Arbeiten unwirtschaftlich. Wer einen Blick auf den Copyrightvermerk in der Form wirft, wird feststellen, das der Revell Schriftzug als versenkte Gravur angebracht ist, die Jahreszahl jedoch als erhabene Struktur (nachträglich nach Formänderungen?) aufgebracht wurde. Was auch immer die Gründe waren, eine eigene Lancaster ins Rennen gegen den Mitbewerber aus Japan, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, inzwischen wurde aus der Ankündigung eine Veröffentlichung, die sich seit ein paar Wochen in den Modellbauabteilungen finden lässt. Beim Öffnen der Faltschachtel fallen zunächst die in mehrere Folien verpackten Gußäste auf. Auf insgesamt 9 Gußästen verteilen sich 257 Teile, wobei einige optionale Teile beiliegen. Einige der optionalen Teile werden für keine der baubaren Versionen gebraucht (z.B. die Propeller mit breitenBlättern), auf andere wird im Laufe der 78 Bauschritte eingegangen. Welche Teile zu welcher Version gehören, wird jedoch leider nicht immer erwähnt (z.B. Flammdämpfer an den Motoren, alternative Rumpfschalen für den Heckstand, unterschiedliche Pilotensitze). Der Bausatz verfügt durchgehend über versenkte Gravuren, ein umfangreich ausgestattetes Cockpit mit Plätzen und Konsolen für Pilot, Bordingenieur und Navigator. Die Instrumente sind einerseits als erhabene Strukturen dargestellt, die man mit Farbe oder den beiliegenden Decals farblich hervorheben kann. Auch an den Cockpitinnenseiten der Rumpfschalen findet man anmodellierte Instrumentenbretter, die auf der Außenseite der Rumpfform keine Sinkstellen hinterlassen! Überhaupt findet man bei diesem relativ großen Modell keine unangenehmen gußtechnischen Überraschungen, neben kleineren Gußhäuten in einem Abwehrstand hat lediglich der Rand einer Tragfläche den Transport nicht unbeschadet überstanden. Hier hätte ein umlaufender Gußrahmen vor dem Bruch geschützt, der Transportbedingt immer mal vorkommen kann (Karton zu schnell abgesetzt, Vollbremsung auf dem Weg nachhause ;-) ). Auch eine der seitlichen Antennen hat auf dem Weg zum Endverbraucher einen Bruch am Antennenfuß erlitten, was sich in diesem Fall jedoch relativ leicht beheben lies. Trotzdem wäre dies durch schützende Verstrebungen am Gußrahmen vermeidbar gewesen. Direkt hinter dem Cockpit findet man den durchgehenden Flügelkasten, der dem fertigen Modell wie auch beim Original Stabilität geben sollte.Darunter befindet sich der Bombenschacht, der gut detailliert Platz für Bomben und eine Luftmine bietet. Auch wenn es die Option für geschlossene Bombenschachtklappen gibt – es wäre schade, diese Option zu verwenden. In den Flügeln selbst finden zwei Merlin Motoren Platz, die Fahrwerksschächte sind ebenfalls gut detailliert und werden zum Flügelinneren hin mit entsprechenden Verstrebungen abgegrenzt.Weitere Optionen betreffen das HS2 Radar, Auspuffrohre oder Flammdämpfer, in einigen Fällen allerdings ohne konkrete Hinweise, bei welcher Version diese zu montieren sind.Sinkstellen findet man lediglich auf einem Teil der Motornachbildung, Auswerferstellen sind unsichtbar angebracht. Das einzige, große Minus sind jedoch die Teile, die offensichtlich MGs darstellen sollen. Sie bestehen nur aus einem Kasten und einen Stab. Offensichtlich wurden diese Teile bei der Entwicklung der Details übersehen. Hier bietet sich der Griff in das Zubehörregal an, denn unter den klaren Abwehrstandkanzeln dürften die MGs gut sichtbar sein. Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Bereits beim Preis kann das Produkt aus Bünde mit einem ca. 30 Euro niedrigeren Endpreis gegen seinen Mitbewerber aus Japan punkten. Mit diesem Differenzbeitrag im Rücken kann man noch einige Zurüstsets kaufen, bevor man preislich in der Nähe der anderen Bausatzoption ist. Und dann bleibt hinsichtlich der sehr guten Detaillierung immer noch die Frage – braucht man überhaupt noch Zurüstsets? Diese Besprechung stammt von Thorsten Wieking - 10. Januar 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Thorsten WiekingLand: Beiträge: 54 Dabei seit: 2005 Neuste Artikel:Alle 54 Beiträge von Thorsten Wieking anschauen. |