BAC Lightning F.6(Revell - Nr. 04301)Produktinfo:
Besprechung:Tja, und mal wieder wurde aus einer Hasegawaform im Auftrag von und für Revell produziert. Diesesmal handelt es sich jedoch nicht um eine neueren Form, vielmehr wurde die bereits seit längerem Bekannte Lightning F.6 aus dem Arsenal geholt, in die Maschine eingespannt und mit silberfarbenem Kunststoff beschickt. Alleine die Kunststofffarbe dürfte dabei bereits in so manchem Modellbauer sentimentale Gefühle wecken, ein erster Blick auf die Teile läßt vielleicht sogar an die Firma FROG denken. Immerhin hatte Revell im Jahr 1996 genau aus diesen Formen eine Lightning F.6 im Programm, was allerdings fairerweise auf der Kartonseite und auf einem Beipackzettel erwähnt wurde. Vergleicht man beide Bausätze, so sieht man jedoch, das sich die Aufteilung der Teile am Gußast unterscheidet. Die Ähnlichkeit der Teile und Strukturen - die kann man natürlich mit dem Argument "beides sollen ja Lightning F.6" sein erklären oder aber die eine Stand bei der Entwicklung der anderen Pate. Nicht ganz so offen wie seinerzeit bei der FROG-Auflage ging man bei dieser Auflage vor. Ein Blick auf die "Prototyp Bilder" auf dem Kartonrand zeigt versenkte Gravuren. Die Kurzbeschreibung spricht jedoch von einer strukturierten Oberfläche, was im Revell-Bausatz-Deutsch meist erhabene Gravuren bedeutet. So manchen Modellbauer wird ob dieses Widerspruchs die Neugier gepackt haben und er wird die 14 Euro aus dem Geldbeutel gezückt haben. "Schlimmstenfalls sind wenigstens die Decals so gut wie bei der T-6 Harvard" wird man sich dabei gedacht haben. Doch leider sind auch die Decals bestenfalls gute Hausmannskost und dürften bei dem Preis dieser Wiederauflage so manchem Modellbauer Fragezeichen auf die Stirn zaubern, denn das "Original" aus Japan kostet im deutschen Einzelhandel via Importeur "nur" 10 Euro. Lassen wir die vielleicht etwas müßige Preisdiskussion beiseite und schauen wir uns an, was der Karton an Polystyrol so hergibt. Neben dem Eingangs erwähnten silbernen Kunststoff findet man ein Cockpit, das außer Pilot, Sitz, Instrumentenbrett (ohne Decaloption) und Steuerknüppel nichts bietet, flache Fahrwerksschächte ohne auch nur grobe Details und einen Lufteinlauf, der konstruktionsbedingt kurz nach dem Beginn des Einlaufkegels endet. Im Vergleich mit der letzten Hasegawaauflage hat die Anzahl und größe der Gußhäute zugenommen, die silberne Kunststofffarbe läßt die Strukturen leicht verschwommen wirken, hier wirkt der graue Kunststoff der Hasegawa Auflage definitiv besser.
Darstellbare Maschinen: BAC Lightning F6, No.5 Squadron, Royal Air Force, Binbrook, UK, October 1987 l BAC Lightning F6, No.11 Squadron, Royal Air Force, Binbrook, UK, October 1983 Fazit:Wer eine BAC Lightning in 1:72 bauen möchte, kommt an den Modellen der Firmen Airfix, Matchbox oder Hasegawa/Revell nicht vorbei. Da der Ursprung aller Formen einige Jahrzehnte zurückliegt, sind die Qualitätsunterschiede nur marginal. Revell hätte mit diesem Bausatz zu einem anderen Preis und mit einer anderen "Karton-Politik" zumindest für den Einsteiger und die Nachwuchsförderung etwas tun können. Ich fürchte jedoch, das diese Auflagen gerade bei Neulingen eher zu Enttäuschungen führen wird, bekommt man doch zum gleichen Preis vom gleichen Hersteller hochwertigere und neuere Bausätze. Weitere Infos:Anmerkungen: Meinen Respekt für den Erbauer des "Prototyp Modells" für seine Arbeit beim Nachgravieren. Schade nur für so manchen Anfänger und Neuling, der sich auf versenkte Gravuren freut und erhabene Strukturlinien vorfindet. Sicherlich impliziert der Hinweis "Prototyp Modell", das es Unterschiede zum Kartoninhalt geben kann, das sie aber in diesem Umfang sind, muß das wirklich sein? Diese Besprechung stammt von Thorsten Wieking - 10. Januar 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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