Marder 1A2(Tamiya - Nr. 35162)Produktinfo:
Besprechung:
Mit dem Schützenpanzer Marder erhielten die Panzergrenadiere der Bundeswehr Anfang der siebziger Jahre ein Gefechtsfahrzeug, das sich durch ein günstiges Leistungsgewicht, eine hervorragende Geländegängigkeit und eine immense Feuerkraft auszeichnete. In der Grundversion hatte das neue Gefechtsfahrzeug der Panzergrenadiere ein Gefechtsgewicht von 28,2 t. Die Bewaffnung bestand aus einer 20 mm Maschinenkanone und einem koaxialen MG 7,62 mm. Ein weiteres MG 7,62 mm befand sich auf dem Heck. Hohe Beweglichkeit und Geschwindigkeit im Gelände, ein guter Panzerschutz sowie eine leistungsfähige Bewaffnung zeichneten den Marder gegenüber anderen Schützenpanzerkonstruktionen aus und machten ihn zu einem adäquaten Partner für den Leopard 1. Die während internationaler Einsätze zur Friedenssicherung oder Friedenserzwingung gewonnenen Erfahrungen machten deutlich, dass die inzwischen auf dem Rüststand 1A3 angelangten Fahrzeuge den operativen Erfordernissen nicht gerecht wurden. Der Marder 1 A3 hatte weder der hohen Minenbedrohung noch den klimatischen Verhältnissen der Einsatzländer etwas entgegenzusetzen. Für 74 Marder 1 A3 wurde daher der Umbau auf den minensicheren Rüststand 1A5 in Auftrag gegeben. Von allen Kampfwertsteigerungen unberührt blieb übrigens der Motor des Marder. Als Antrieb dient nach wie vor ein 441 kW / 600 PS starker Dieselmotor von MTU (MB 833 Ea-500) mit 6 Zylindern und Vorkammereinspritzung. Ab dem Rüststand Marder 1A3 musste die Höchstgeschwindigkeit der durch die Zusatzpanzerung schwerer gewordenen Panzer von 75 km/h auf 65 km/h gesenkt werden.
Die Bausatzformen des Marder 1 A2 von Tamiya stammen aus dem Jahr 1977, was sich auch in der Detaillierung bemerkbar macht. Dabei ist anzumerken, dass die Details an sich schön herausgearbeitet sind, aber die Anzahl im Vergleich zu heutigen Bausätzen nicht mehr mithalten kann. Alle Luken, die Motorabdeckung und die Heckrampe sind beweglich. Ein großes Plus ist der detailliert dargestellte Motor. Für die Beladung sind Rucksäcke und Tarnnetze beigegeben. Zwei Halbfiguren komplettieren den Bausatz.
Bemalung und Markierung
Die Decals sind leicht versetzt gedruckt. Insgesamt können drei verschiedene Fahrzeuge der Bundeswehr dargestellt werden. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich. Die Bemalungsvorschläge werden nur in den Farben von Tamiya angegeben, aber da eigentlich sowieso nur der NATO-Dreifarb-Tarnanstrich in Frage kommt, spielt dies keine Rolle.
Darstellbare Maschinen:
Stärken: Zwar nicht zu viele, aber schöne Details, viele bewegliche Teile, ein detaillierter Motor und optionale Beladung mit Tarnnetzen und Rucksäcken zeichnen das Modell aus. Dazu kommt die von Tamiya gewohnte Passgenauigkeit der Teile und eine saubere Bauanleitung. Schwächen: Leider ist die Unterwanne auch noch aus den „Spielzeug-Zeiten“ von Tamiya, und deshalb mit mehreren teils großen Öffnungen im Boden für den Antrieb versehen. Die Detaillierung ist für heutige Zeiten zwar etwas dürftig, kann aber immer noch mit so manchem aktuellen Bausatz der Konkurrenz mithalten. Nachdem der Marder inzwischen in der Ausführung A5 im Einsatz ist, wäre es natürlich wünschenswert, wenn Tamiya hier mitzöge, und ebenfalls eine neuere Ausführung als Bausatz anbieten würde. Fazit:Ein schöner Bausatz mit den beschriebenen Mängeln, der sich allerdings vor so manchem Konkurrenzprodukt auch heute noch nicht zu verstecken braucht. Den einzigen anderen Bausatz des Marder in 1:35 hat Revell in der Ausführung A3 auf den Markt gebracht. Leider hatte ich bis jetzt noch keine Vergleichsmöglichkeit der beiden Bausätze. Diese Besprechung stammt von Herbert Engelhard - 10. Januar 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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