USS Chandler DDG-996(Dragon - Nr. 7026)Produktinfo:
Besprechung:Die USS Chandler ist ein Schiff der nur 4 Einheiten umfassenden Kidd-Klasse, oder auch Ayatollah-Klasse. Der zweite, inoffizielle Name bezieht sich auf den ursprünglichen Auftraggeber der Schiffe, nämlich den Iran. Als Zerstörer der Spruance-Klasse mit dem Waffensystem der Ticonderoga-Kreuzer (allerdings ohne das Aegis-Radar) sind diese für den Export gebauten Schiffe die kampfstärksten Spruance-Zerstörer, erkennbar auch an der Bezeichnung DDG für Lenkwaffenzerstörer, im Vergleich zum DD der restlichen Spruance-Zerstörer. Da beide Schiffsklassen auf dem gleichen Rumpf basieren, jedoch zur Erfüllung unterschiedlicher Aufgaben unterschiedliche Aufbauten und entsprechend andere Sensoren und Waffenanlagen erhielten, was es möglich, mittels "Zusammenlegen" verschiedener Komponenten aus beiden Klassen mit relativ geringem Entwicklungsaufwand eine weitere Schiffsklasse entstehen zu lassen, die den Aufgabenbereich eines Luftabwehrschiffes mit der entsprechenden Bewaffnung übernehmen konnte, nicht jedoch mit dem Aegis-Radar der Ticonderoga-Kreuzer ausgestattet war. Erkennbar ist dies an den beiden Doppelarm-Flugkörperstartern MK-26, jeweil einer auf Vor-und Achterschiff mit darunter liegendem Magazin, welches neben den SM-2 Standard-Flugabwehr-LFK auch Asroc-Flugkörper zur U-Boot-Abwehr im weiteren Bereich fasst. Desweiteren sind die Schiffe mit zwei 4-Fachstartern für Harpoon-Seeziel-LFK, sechs U-Jagd-Torpedorohren in zwei Drillingssätzen, zwei MK-45 Bordgeschützen, zwei Ciws-Phalanx sowie zwei Bordhubschraubern ausgerüstet. Diese waren zu Beginn zwei Kaman SH-2 Seasprite, später zwei Sikorsky SH-60B Seahawk und bei der taiwanesischen Marine zwei Sikorsky S-70C, ebenfalls ein Hubschraubertyp aus der H-60-Familie. Die politische Lage im Iran führte dazu, dass diese SChiffe nicht ausgeliefert wurden und somit 1981/82 durch die US Navy in Dienst gestellt werden konnten, wo sie allerdings nur vergleichsweise kurz eingesetzt wurden. Die Einsätze führten die Schiffe vorwiegend in warme Gewässer, da die Schiffe für den ursprünglichen Auftraggeber Iran mit besonders leistungsfähigen Klimaanlagen und Sandfiltern ausgestattet wurden. Schon 1998/99 wurden alle Vier Schiffe wieder ausser Dienst gestellt, weit vor dem Ende ihrer Lebensdauer. Als einer der Gründe für die frühe Ausserdienststellung werden die fehlenden Stealth-Eigenschaften der Klasse genannt. Doch wurden sie im Gegensatz zu den Spruance-Zerstörern nicht abgewrackt, sondern in die Reserveflotte übernommen, mit dem Ziel eines späteren Verkaufes. So wurden die vier Einheiten 2005/06 schließlich von Taiwan übernommen, das auf Grund von Exportbeschränkungen keine Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse mit Aegis-Radar erwerben konnte und diese Zerstörer als Alternative angeboten bekam. Hier wird diese Schiffsklasse sicher noch lange eingesetzt, vorwiegend als Luftabwehr-Schiffe im Hinblick auf die angespannte Taiwanesisch-Chinesische politische Lage. Die Namen der Schiffe lauten hier:
Der Bausatz ist ein alter Bekannter, stammen viele Teile doch as den bekannten Pit-Road, Revell und Dragon-Modellen der Spruance-/Ticonderoga-Klasse. Die Qualität ist hierbei sehr gut, so dass dies sicherlich kein Nachteil ist. Im Gegensatz zu Pit-Road können die Dragon-und Revell-Modelle nicht nur als Waterline, sondern ebenfalls als Vollrumpf-Modelle gebaut werden, die entsprechenden Unterwasserschiffe liegen als extra Spritzling bei. Neu sind neben dem Überwasserschiff, das im Gegensatz zu den Vorgängermodellen keinen angegossenen Sockel für das Helideck besitzt, zwei Kidd-Klasse-spezifische Spritzlinge, die den Bau der abweichenden Aufbauten ermöglichen. Diese sind in ebensolcher Qualität ausgeführt. Erfreulich ist der kleine Photoätzbogen zur Darstellung der Radaranlage, die Qualität reicht jedoch nicht an die entsprechenden Teile von WEM, GMM oder Tom heras, um Reling muss sich der Modellbauer zudem selber kümmern. Ebenfalls sehr erfreulich ist der sauber gedruckte Decalbogen, der Markierungen für die vier Schiffe dieser Klasse in US-Diensten enthält, taiwanesiche Markierungen sind keine enthalten. Der Trägerfilm der Decals überragt dabei die gedruckten Bereiche nur knapp, wie sich die Decals letztendlich in die Gravuren einfügen werden, bleibt abzuwarten.
Darstellbare Maschinen:
Fazit:Empfehlenswert. Diese Besprechung stammt von Thomas Neuss - 28. Januar 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |