Camionetta AS 42 Sahariana

(Italeri - Nr. 6452)

Produktinfo:

Besprechung:

Dieses etwas kantig und zerklüftet erscheinende Fahrzeug wurde aus der Notwendigkeit heraus entwickelt, ein zuverlässiges, wüstentaugliches Aufklärungsfahrzeug zur Verfügung zu haben. Als Basis dazu diente das "AB 41" vom gleichen Hersteller.

Die offizielle Beizeichnung für dieses Fahrzeug lautete "Camionetta 42 'Sahariana' ". Bekannt ist/war es aber auch unter den Bezeichnungen "Camionetta 'Sahariana' AS 42" und "Camionetta SPA 43 'Sahariana' ". Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen aus dieser Fahrzeugfamilie hatte dieses keinen Allradantrieb und auch keinen zweiten Fahrplatz (hinten) mehr. Eine hohe Reichweite, große Bodenfreiheit und große Räder für Reifen mit niedrigem Luftdruck zeichneten dieses Fahrzeug für den Wüsteneinsatz besonders aus.

Die recht unterschiedliche Bewaffnung der Fahrzeuge konnte entweder aus einem 8 mm Breda Mod. 37 MG (24 Schuss Magazin), einer Solothurn S18/1000 halbautomatischen 20mm Panzerabwehrkanone mit 10 Schuss Magazin, einer Breda Mod. 35 20mm Flak (12 Schuss Magazin) oder einer 4,7 cm Mod. 37 Panzerabwehrkanone oder aus verschiedenen Kombinationen dieser Waffen bestehen.

Die Buchstaben "AS" in der Bezeichnung waren die italienische Abkürzung für "Africa Settentrionale", was übersetzt etwa soviel wie "Nordafrika" / "nordafrikanisch" bedeutet. Alle speziell in Nordafrika eingesetzten Fahrzeuge, Einheiten und Ausrüstung bekamen diesen Zusatz, um auf die besonderen Eigenheiten der Ausrüstung oder der Einheiten auf diesem Kriegsschauplatz hinzuweisen. Die Bezeichnung "Caminonetta" bedeutet frei übersetzt etwa so viel wie "Jeep" oder "Geländewagen" und wurde auch für leichte bis mittlere LKW, Zugmaschinen und viele andere Fahrzeuge vergeben. Das Kürzel "SPA" im Namen bezeichnet den jeweiligen Hersteller (so wie FIAT, Isotta-Fraschini, Macchi usw.). Die Numerieung verweist auf das jeweilige Modell aus einer vom Grundaufbau her identischen Fahrzeuggruppe.

Gleich nach dem Erscheinen der ersten Fahrzeuge dieser Serie wurde im November 1942 das "Raggruppamento Sahariano AS" aufgestellt. Das "Raggruppamento" bestand aus mehreren Bataillonen und war größer (zumindest auf dem Papier) als ein vergleichbares Deutsches Regiment oder eine Britische Brigade. In der Größenordnung für eine selbständige Einheit eher untypisch, sollte hier wohl der Eindruck einer größeren Einheit vermittelt werden, als tatsächlich existierte.

Nach Ende des 2. WK wurden die letzten sieben zu diesem Zeitpunkt noch existierenden Fahrzeuge von der italienischen Polizei übernommen und bis 1954 eingesetzt - mit rotem Anstrich...

• Höchstgeschwindigkeit: ca. 80 Km/H
• Reichweite: ca. 800 Km
• Reifengrösse: Normalerweise 9.25 x 24 (in Libyen wurden auch Reifen der Größe 11.25 x 24 verwendet)
• Keine Panzerung

Dieser Bausatz gehört wieder eindeutig zu den besseren von Italeri! Trotz der relativ geringen Anzahl der Teile sind diese sehr gut und fein detailliert. Die Aufteilung des Fahrzeugs in die einzelnen Bauteile ist gut gelungen. Auf m. E. unnötigen Schnickschnack, eine bisweilen recht sinnlose "Micro-Detaillierung" und das Herunterbrechen der einzelnen Bauteile bis auf den vorletzten darstellbaren Bolzen wurde erfreulicherweise verzichtet. Vielleicht gerade deshalb erhält man relativ schnell aus dem Bausatz ein ansprechendes, nicht alltägliches Modell eines interessanten Fahrzeuges. 

Als besonderes Schmankerl liegt dem Bausatz eine Motorennachbildung aus Resin bei. Zusammen mit dem ebenfalls separat beiliegenden Spritzling für die Motorenanbauteile lässt sich ein schicker Motor mit Getriebe darstellen.

Die beiden dem Bausatz beiliegenden Resinfiguren benötigen einiges an Nacharbeit (Gusshäute), sind aber sehr gut detailliert.

Die "Gummi"-Reifen sind zwar insgesamt nicht schlecht gemacht, reißen einen aber nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen hin. Das Material ist so weich, dass man wohl erhebliche Probleme beim Entfernen der noch anhaftenden Spritzgusshäute bekommen wird.

Auf der Fotoätzteilplatine findet man Befestigungen für die außen anzubringenden Benzinkanister sowie zwei Sandbleche.

Die Abziehbilder sind sehr sauber gedruckt. Sie enthalten Markierungen für zwei Fahrzeuge sowie Decals für das Instrumentenbrett und das Herstellerlogo. Weiterhin ist die Nachbildung einer italienischen Flagge als Abziehbild enthalten.

Das dem Bausatz zur Herstellung der Windschutzscheibe beiliegende Klarsichtteil war im Besprechungsbausatz beschädigt, weil jemandem beim Einpacken der "Klammeraffe" verrutscht ist...

Die Bau- und Bemalungsanleitung ist wie eigentlich immer bei Italeri übersichtlich und sinnvoll aufgeteilt. In insgesamt 25 Schritten wird der Zusammenbau des Fahrzeuges und der beiden Figuren beschrieben. Auf einer Seite werden Angaben zur Bemalung gemacht. Dass diese in schwarz-weiss gehalten ist, ist nicht weiter tragisch, da die beiden darstellbaren Fahrzeuge einfarbig (Italian Sand) gehalten sind und man in dem beiliegenden Infoheft zum AS 42 genügend farbiges Bildmaterial als Vorlage findet.

Das "Booklet" mit einer Fülle von Informationen zum Fahrzeug selbst, zur Farbgebung und zur Einsatzgeschichte/Verwendung. Viele Vorbildfotos (schwarz-weiss) und farbige Detailfotos eines gebauten Modells. 

Fazit:

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Rolf Giebeler - 04. Januar 2007

Demnächst:

17. bis 31. November

7. und 8. Dezember