Panzerkreuzer Gneisenau(Kombrig - Nr. 70258)Produktinfo:
Besprechung:GeschichteDie „SMS Gneisenau“ wurde am 28. Dezember 1904 in Bremen auf Kiel gelegt. Der Stapellauf konnte erst verzögert durch einen Werftarbeiterstreik am 14. Juni 1906 erfolgen. Am 12. Juli 1908 wurde das Schiff nach seiner Indienststellung dem Aufklärungsgeschwader der Hochseeflotte zugeteilt und diente fortan in diesem bis zu seiner Detachierung nach Ostasien. Am 14. März 1911 traf die „Gneisenau“ das erste Mal in Tsingtau ein und diente dort fortan bis zur Versenkung mit seinem Schwesterschiff „Scharnhorst“. Äußerlich ließen sich die beiden Schiffe leicht unterscheiden. So führte die „Gneisenau“ ihre Bootskräne stets nach vorn gezurrt, während die „Scharnhorst“ diese nach achtern gezurrt hatte. „Gneisenau“ führte weiterhin nie den gelb-weißen Anstrich, der auf beiden Schiffen ab 1910/1911 durch den grauen Heimatanstrich der kaiserlichen Marine ersetzt wurde. Am 08. Dezember 1914 traf das auf dem Rückmarsch in die Heimat befindliche Ostasiengeschwader unter Admiral Graf Spee bei den Falklandinseln auf die weit überlegene britische Flotte. Die Kreuzer traten zum Kampf an und wurden unter großen Personalverlusten durch mehrere Schiffe des Dreadnought Typs in kurzer Zeit versenkt. Technische Daten:
Aus dem Hause Kombrig kommt ein neuer Geniestreich. Die Panzerkreuzer Scharnhorst und Gneisenau sind in bisher ungeahnter Qualität als neue Generation von Kombrig- Modellen im Oktober 2006 neu erschienen. Dabei ist die Information wichtig, dass es sich bei beiden Bausätzen um identische Modelle handelt. Der Inhalt ist bis auf das Titelblatt der Bauanleitung derselbe. Der Rumpf:Wie schon von Kombrig gewohnt, sind alle Teile in einer sehr guten Qualität gegossen. Bei diesem Bausatz hat sich der Hersteller jedoch ohne Übertreibung erneut selbst übertroffen. Selbst kleinste Details sind mit abgegossen. Der Rumpf zeichnet sich durch eine hohe Detailfülle aus, gerade die filigrane Deckstruktur unterstreicht diesen Eindruck. Besonders das mittschiffs liegende Linoleum-Deck besticht durch seine Details. So findet man zahlreiche kreisrund gravierte Kohlenschüttenöffnungen auf dem Deck. Die Fassungen für die Schornsteine sind tief eingearbeitet, so dass diese ohne Probleme zu befestigen sein dürften. Damit diese jedoch in die Fassungen passen, müssen sie vorher bearbeitet werden. Der Bausatz stellt den Zustand um 1908 dar. Da die Schiffe aber nicht maßgeblich verändert wurden, kann die interessante Periode mit dem Einsatz beim Ostasiengeschwader mit abgedeckt werden. Diverse Kleinteile:Auch die Kleinteile überzeugen durch eine sehr hohe Detailfülle. Die meisten Teile werden auf einem Sockel geliefert, der das Lackieren besonders erleichtert. Kombrig hat diesmal die Aufkantungen auf der Brücke weg gelassen, so dass die Reling ohne Nacharbeit sofort aufgesetzt werden kann. Die Ruder der Verkehrsboote sind gleich mit abgegossen, so dass hier keine ergänzenden Ätzteile nötig sind. An den Scheinwerfern sind die Gitter mit dargestellt. Lediglich die Masten sind nicht zu verwenden. Diese sollten mit Draht neu aufgebaut werden. Leider ist dieser im Bausatz nicht vorhanden. Besonders herausragend sind auch die Anker des Bausatzes, die in zwei verschiedenen Versionen vorliegen. Die Türme der schweren Artillerie sind gleich aufgebohrt worden, so dass eine eventuelle Einpassung von separat beschafften Messingrohren ohne Probleme möglich ist. Die Fotoätzteile:Die Fotoätzteile bieten Davids, Ankerketten, die filigranen Bootsrecks, Schornsteingitter und diverse andere Teile, die das Modell sehr filigran machen. So sind auch Teile für die Bugzier und sogar kleinste Verstrebungen vorhanden. Im Bausatz sind zwei Ätzteilplatinen vorhanden. Die eine davon ist jedoch unvollständig. Ob dies ein Versehen oder ein besonderer Service des Herstellers ist, bleibt unbekannt. Zumindest dürfte es den Modellbauer sehr erfreuen, denn so bleiben Teile für die Restekiste und ein Ersatz für verlorene Teile. Der Bauplan:Der Bauplan ist ausreichend übersichtlich und informativ. In englischer Sprache findet man alle Informationen die für den Bau erforderlich sind. Leider ist eins der zwei Blätter ausschließlich in russischer Sprache verfasst, so dass es hier schwer wird, die Informationen zu technischen Daten und Lebenslauf des Schiffes zu verstehen. Leider fehlen Bemalungshinweise völlig. Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein super gestaltetes Modell eines noch kaum bearbeiteten 1:700er WL-Gebietes mit sehr hoher Verarbeitungsqualität. Besonders die Detaillierung überzeugt. Einsteiger in den Resinmodellbau dürften allerdings Probleme haben. Sieht man von den Problemen der ersten Serie des Modells ab, die Kombrig hoffentlich schnell beheben wird, ist dieses Modell trotz der kleineren Mängel sehr zu empfehlen! Weitere Infos:Anmerkungen: Der Bausatz ist bei NNT Modell und Buch zu beziehen. Diese Besprechung stammt von Torben Keitel - 07. Dezember 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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