Volvo 850 Estate BTCC(Tamiya - Nr. 24162)
Produktinfo:
Besprechung:Verwundert rieben sich die Zuschauer der Britschen Tourenwagen Szene anno ´94 die Augen, als die Tom Watkins Truppe doch allen Ernstes mit einem Volvo 850 Kombi an den Start ging. Allen Unkenrufen zum Trotz konnten die Mannen um die Fahrer Lammers und Rydell dennoch zwei beachtliche 5. Plätze in diesem Jahr und die uneingeschränkte Sympathie des Publikums gewinnen. Der mit einem 5-Zylinder Reihenmotor und beachtlichen 280 PS ausgerüstete Volvo verfügte über ein speziell von X-trac entwickeltes 6 Gang Getriebe, das den wagemutigen Versuch mit der Erkenntnis belohnte, dass dieser Rennkombi seinen Limousinen Gegnern durchaus gewachsen, wenn nicht sogar ebenbürtig war.
Tamiya hat diesen im aktuellen Katalog nicht mehr vorhandenen Kit in bekannt, konsequenter Weise umgesetzt. Die Teile präsentieren sich Tamiya-typisch in gratfreiem Spritzguß, lediglich im Bereich der vorderen Stoßfänger findet sich ein minimalster Grat. Die Karosserie ist trotz ihrer Größe und Form einteilig ausgeführt und wird lediglich durch die transparente Heckklappe, an der die charakteristischen Rückleuchten bereits angegossen sind, und den Kühlergrill komplettiert.
Als reines Curbsite Modell enthält der Bausatz des Volvo eine einteilige Bodenplatte an der dankenswerterweise der Motor, der Unterfahrschutz und die Abgasanlage separat anzubringen sind. So wird, auch wenn man nicht ständig unter das Modell schaut, das Modell ob der fehlenden Details dennoch aufgewertet. Auch beim Fahrwerk leistet sich Tamiya neben den nötigen Details und Beweglichkeit keine Schnitzer. Erwartungsgemäß wird hier alles seinen Platz finden und später eine wrklich schöne Replik des Originals wiedergeben.
Im Innenraum herrscht neben Sitz und obligatem Überrollbügel nahzu gähnende Leere. Konsolen und der gleichen zeigen Details, die aber durchaus noch ausbaufähig sind. Die Seitenverkleidungen der Türen sind m.E. etwas grob ausgefallen, wobei man bei einem Volvo ja immer davon ausgehen sollte, dass alles aus dem Vollen geschnitzt sein kann. Für den Sitz liegen Decals im Carbon Design bei und auch an den Instrumententräger wurde bei der Herstellung selbiger gedacht.
Die Glasteile sind trotz ihrer Größe absolut schlierenfrei und wer hier die große Schale Bodengläzer zum Einsatz kommen läßt, wird später mit einem ungetrübten Blick ins Innere belohnt werden. In wie weit jedoch die Heizdrähte der Heckscheibe authentisch sind, kann ich nicht beurteilen, wage es aber bei einem Rennwagenmodell mal anzuzweifeln. Hier zeigt sich, genau wie bei den Türinnenverkleidungen, u.U., dass es dieses Modell einmal auch in der normalen Straßenversion vom selben Hersteller gab! Rückleuchten und Scheinwerfer zeigen dafür die feinen Details einer Spektralscheibe und können wieder positiv punkten. Bei den Decals hat man die Wahl zwischen beiden eingesetzten Fahrzeugen und Fahrern. Die Decals sind versatzfrei, wenn auch ein wenig dick. Hier wird sich zeigen ob und wie sich die Verarbeitung mittels Weichmacher bei den doch recht großen Flächen anläßt.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken: Absoluter Exot selbst unter Seinesgleichen und daher um so interessanter, wenn denn noch erhältlich! Schwächen: Keine wirklich gravierenden Nachteile, wen wundert es ob des Herstellers und seiner klaren Favoritenstellung in diesem Modellbau-Segment. Anwendung: Leicht bis mittel. Tamiya-Fahrzeuge dieser Art bürden dem Modellbauer keine größeren Arbeiten auf. Fazit:Wer ihn noch ergattern kann und auch nur mal eben etwas anderes bauen möchte, sollte zuschlagen. Diese Besprechung stammt von Jörg Bohnstedt - 17. Oktober 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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17. bis 31. November