Zeppelin Staaken R.VI(Roden - Nr. 055)Produktinfo:
Besprechung:HistorieSeit Mitte September 1917 bekamen die Gotha Nacht Bomber bei ihren Angriffen auf England Unterstützung vom neuen “Riesenflugzeug” Zeppelin Staaken, das seinen Namen zu Recht trug. Jedes dieser Ungetüme besaß eine Spannweite von 42 Metern und konnte 2000 kg Bomben tragen, mit einer Reichweite von 800 km waren auch sie geeignet für Angriffe gegen England, auch wenn bei Langstreckenflügen die Bombenlast reduziert werden musste. Bis Dezember gingen die Angriffe ungehindert weiter, danach begannen die Briten Erfolge bei der Bekämpfung der nachts anfliegenden Flugzeuge, durch verstärkte Flak und den Einsatz von Sperrballons, zu erzielen. Die Verluste stiegen an, und die Bomberschwadronen wurden zu Trainingszwecken zurückgeholt. Im März 1918 waren die Gothas wieder an der Front, allerdings nicht gegen England. Sie unterstützten aber die letzten deutschen Offensiven im Westen durch taktische Einsätze. Die Staakens setzten ihre Angriffe gegen London die ganze Zeit über fort und hatten eine beträchtliche psychologische Wirkung, wenn der Schaden auch meistens eher gering blieb. Allerdings gab es bisweilen hohe Menschenverluste bei Treffern auf Krankenhäuser und Bahnstationen. Ein letzter Raid im Oktober 1918 war der größte seiner Art, 38 Gothas nahmen an ihm teil, von denen sechs durch Feindeinwirkung verloren gingen. Keine der Staakens wurde je abgeschossen, allerdings gab es auch nur 18 Stück. Nach dem Krieg viel es den Alliierten schwer zu glauben, dass es nur eine so geringe Anzahl der Riesenflugzeuge gab. Einen traurigen Rekord kann die Zeppelin Staaken bis heute verbuchen: Sie warf die größte Bombe auf London bisher ab. Nach dem Kriege gab es Bestrebungen aus dem Riesenflugzeug eine Zivilmaschine zu entwickeln, dies jedoch wurde durch die Bestimmungen von Versailles unterbunden. (Der obige Text enthält Zitate aus http://www.battlefield1918.de/) Technische Daten
Das ModellSeit längerem hatte man auf diesen Bausatz gehofft und gewartet. Nun ist er quasi so nebenbei in die Läden gekommen. Was mich etwas verwundert ist die Preisgestaltung der Händler. Es lohnt sich den Preiswertesten rauszusuchen!Wenn ich den recht großen Karton, mit den prall gefüllten Tüten und die nicht minder gefüllte Tüte mit Decalbogen vor mir sehe, wundert es mich nicht, wenn es Modellbauer gibt, die bei dem Anblick weiche Knie bekommen.Eine auf 11 Rahmen verteilte Menge, an zumeist sehr sauber ausgeführten und teilweise sehr feinen Bauelementen, verspricht eine Menge Bastelspaß und erwartet geradezu, dass man sich damit Mühe gibt. Schon die Motorgondeln, die etwa die Länge einer Jagdmaschine dieser Zeit haben, sind fast ein Modell für sich. Der Bauplan aber nimmt den Modellbauer förmlich an die Hand und führt ihn durch das Abenteuer, auf das ich mich selbst schon freue. Der BausatzAuf den ersten Blick kann ich keine groben Fehler an den hellgrauen Teilen erkennen. Nur wenige Teile haben ein paar Grate, sind aber sonst alle sauber und gut aus der Form gekommen. Lediglich die Bomben haben einige Sinkstellen zu verzeichnen.
Die Rahmen E (4x) und F (2x) sind mehrfach vorhanden. Die großen Tragflächen sind in jeweils zwei Teilen gegossen und vorbildgetreu dünn. Die Glasteile an Rahmen H könnten etwas klarer sein. Auch die Anleitung ist gut strukturiert und selbst die gewaltigen drei Decalbogen mit den gut getroffenen Lozenge Tarnfarben haben zusätzlich jeweils einen Bogen mit einer Ausschneide-Hilfe beiliegen. Dafür sind die Kreuze auf einem geradezu klein anmutenden Bogen ausgeführt. Das wohl am meisten gefürchtete Vorhaben der Verspannung eines solchen Giganten sollte mit der gut dargestellten „Verdrahtungszeichnung“ gut machbar sein. Interessant sind auch die Teile, die nicht verwendet werden sollen. Ich denke man kann gespannt sein, was da noch kommen mag. Zum guten Schluss kann der Inhaber dieses Modell sich noch den schönen Mehrfarbendruck an die Wand hängen, der als zusätzliche Überraschung aus der Decaltüte fällt (andere Firmen hätten diesen als zusätzliches Poster verkauft :). Diese Besprechung stammt von Stefan Oppel - 17. August 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |