CH-37(Shelf Oddity - Nr. SO2720004)
Produktinfo:
Besprechung:Fast zwei Jahrzehnte sollte es dauern, bis der geneigte Modellbauer endlich einen Detailsatz für den Großraumtransporthubschrauber CH-37 bekommen hat. Meiner Meinung nach ist dieser für den erfolgreichen Bau zwar nicht notwendig, erleichtert die realistische Darstellung des Hubschraubers jedoch ungemein. Zum Umfang des Sets gehören vor allem die vielen Gitter, welche am Hubschrauber verbaut werden, aber auch weitere Griffe, Details für das Fahrwerk, Scheibenwischer sowie diverse weitere Details am Rumpf. Die Teile sind sehr dünn und lassen sich leicht verbiegen, was zugleich Fluch und Segen sein kann. Für die meisten Gitter muss man mit dem Dremel an den Rumpf heran und entsprechende Bereiche entfernen. Dabei sollte man insbesondere im Bereich des Rotorkopfs darauf achten, dass später kein Licht, das durch die Fenster in den Rumpf fällt, sichtbar bleibt. In einigen Fällen kann es jedoch ausreichen, die darunterliegenden Flächen schwarz zu lackieren und das Ätzteil darüberzukleben. Am Heckausleger sollte man den Dremel allerdings unbedingt einsetzen, da beim Vorbild hier ebenfalls Licht einfällt. An den Motorgondeln werden die Kunststoffteile hingegen einfach durch die deutlich feineren PE-Teile ersetzt. Empfohlen wird, kleine Plastikstreifen als Klebefläche zu verwenden; zudem sollen sich die Bausatzteile gut als Biegehilfe eignen. Trotz dieser Hilfen ist das Anbringen der Teile recht aufwändig und erfordert einiges an Geduld, nicht zuletzt wegen der nur durchschnittlichen Passgenauigkeit. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen. Zu bedenken ist außerdem, dass der Einsatz der PE-Gitter an den Motorgondeln den Blick ins Innere freigibt, weshalb gegebenenfalls einfache Attrappen ergänzt werden sollten, um einen Blick ins Leere zu vermeiden.
Ansonsten liegt eine Vielzahl kleiner und kleinster PE-Teile bei. Eines der größten Probleme ist, dass sich diese extrem schnell lösen. Viele Teile sind zudem sehr filigran, so dass der Einsatz einer Lupenbrille vermutlich unausweichlich ist. So sollen auch die Positionslichter an den Motorgondeln aus jeweils zwei PE-Teilen gefertigt werden, zum Formen der Teile empfiehlt es sich erneut, die entsprechenden Kunststoffbauteile als Biegehilfe zu verwenden. Wie sinnvoll dieses Vorgehen ist und ob nicht auch ein Tropfen Klarlack oder Holzleim ausreicht, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Darüber hinaus sind weitere Griffe, Haken und Ösen für den Rumpf vorgesehen, ebenso liegen Scheibenwischer bei. Gerade letztere sind jedoch bereits im Bausatz als PE-Teile enthalten, so dass es jedem selbst überlassen bleibt, welche Variante am Ende die bessere Wahl ist.
Mir scheint, ein neuer Trend ist das Weglassen der gedruckten Anleitung. Diese wird nur noch digital zur Verfügung gestellt und ist sowohl auf der Seite des Herstellers als auch auf Scalemates abrufbar. Das ist durchaus ein Nachteil, da man die Seiten entweder ausdrucken oder digital am Arbeitsplatz bereithalten muss. Dafür bietet die Bauanleitung eine gute Übersicht und erläutert einige Bauschritte auch in Textform.
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Nur für fortgeschrittene Modellbauer geeignet und auch dort ausschließlich für Modellbaufreunde, die solche filigrane Fummelarbeit lieben. Fazit:Es wundert mich, dass es 18 Jahre gedauert hat, bis der Bausatz ein passendes Detailset erhalten hat. Ich denke jedoch, dass sich der Aufwand lohnt, um den Hubschrauber realistisch darzustellen. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 18. Dezember 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |