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Vickers 6-Ton Type B

(CAMs - Nr. 35A009)

CAMs - Vickers 6-Ton Type B

Produktinfo:

Hersteller:CAMs
Sparte:Militärfahrzeuge bis 1945
Katalog Nummer:35A009 - Vickers 6-Ton Type B
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2021
Preis:ca. 60-65 €
Inhalt:
  • 14 Spritzgußrahmen sandfarben
  • 1 Spritzgußrahmen farblos transparent, 3 Teile
  • 3 Ätzteilplatinen (2x groß, 1 x klein)
  • 1 kleiner Decalbogen (fünf Ziffern)
  • 1 Bauanleitung (chinesisch, englisch, Piktogramme)

Besprechung:

Zum Vorbild

Der Vickers 6-ton war ein britischer Panzer der 1930er Jahre, der mit seiner Carden-Lloyd-Fahrwerksaufhängung einen Meilenstein bei der Entwicklung von Panzerfahrzeugen darstellt. Auch ein Koaxial-MG wurde erstmals eingebaut. Vom britischen Militär wenig geschätzt, gingen die Modelle in den Export (u.a. China, Finnland, Siam/Thailand, Südamerika), wo er bei verschiedenen Kriegshandlungen eingesetzt wurde. Bedeutsam sind ebenfalls die Lizenzbauten des 6-ton in der Sowjetunion (T-26) und Polen (7TPdw). Die Fahrwerkstechnik wurde auch beim tschechischen Škoda LT vz.35 (Pz.Kpfw. 35 (t)) und dem ungarischen T-21 verwendet. Erhältlich waren Type A mit zwei MG-Türmen und Type B mit einem Geschützturm. Auch wenn der Panzer aus heutiger Sicht nicht mehr unbedingt im Rampenlicht des Interesses steht und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges bereits als veraltet gelten kann, ist seine Geschichte und Technik recht gut dokumentiert.

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Vickers_6-ton (Stand 29.1.2025)

CAMs - Vickers 6-Ton Type B

Der Bausatz

Modelle des Vickers 6-ton und seiner Lizenznachbauten gab es schon mehrere, von denen Mirage Hobby der bekannteste Hersteller sein dürfte. 2017 legte dann die Firma CAMs (Combat Armoured Models) aus Hongkong erstmals einen Vickers 6-ton vom Typ B in chinesischer Ausführung auf, dem in den Folgejahren weitere sieben Bausätze folgten - so auch verschiedene finnische Varianten.

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Vickers 6-Ton Type B

 

In der Schachtel (370 x 240 x 60 mm) finden sich fünf Plastiktüten und jeweils eine für den Klarsichtspritzling und eine für die Ätzteilplatinen, denen auch ein Mini-Decalbogen beiliegt. Die 20seitige Bauanleitung führt in 30 Schritten zum fertigen Modell, wobei ich das Format (175 x 250 mm) noch als ausreichend erachte. Trotzdem arbeite ich gerne mit Vergrößerungen auf dem Bildschirm. Dreiseitenansichten, meist klare Zuordnungen und Piktogramme lassen den Zusammenbau machbar erscheinen, wobei eine deutliche Kleinteiligkeit augenfällig ist. So werden beispielsweise neun Teile für die Klappen einer Panzerluke verbaut. Auch die Detaillierung des Panzers wird zu einem erheblichen Teil über die Ätzteile erreicht. Auch wenn man über eine Biegehilfe zum Abkanten verfügt, stellen eine rund zu biegende Blende (Pb13) und zwei daran stumpf anzuklebende Seitenteile (Pb10) recht hohe Anforderungen an den Modellbauer. Auf jeden Fall sollte man alle Klappen und Luken geöffnet lassen, damit man auch etwas von dem aufwändig zusammengebauten Innenleben des Tanks sieht. In diesem Zusammenhang können die Auswerfermarken auf der Innenseite des Aufbaus durchaus stören. Auch auf der Unterseite der Umläufe befinden sich welche, die man später wohl nicht mehr sieht. Schließlich gibt es noch etwas Fischhaut zwischen den Lüftungslamellen (U21). Ansonsten kann man sich auf das Heraustrennen und Versäubern der herausgetrennten Teile konzentrieren. Dabei weiß vieles zu gefallen wie das einteilige Bofors-Kanonenrohr (T11) oder das Auspuffrohr (C22), beides im Slide-Mold-Verfahren gespritzt. Demgegenüber steht der Arbeitsaufwand und nötiges Geschick, um das Fahrzeug in der Pracht seiner Möglichkeiten entstehen zu lassen. So müssen bspw. 32 Niete mit einem Skalpell vom Spritzlingsrahmen (Ab) abgeschabt werden, bevor sie angeklebt werden können.

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Vickers 6-Ton Type B

 

Der Bemalung der Modelle sind die drei letzten Seiten der Bauanleitung vorbehalten. Die Decals beschränken sich auf nur wenige Ziffern. Zwei Modellvarianten tragen am Turm Streifen in den finnischen Nationalfarben, die selbst aufzubringen sind. Ohne Klebeband wird das nicht gehen.

Darstellbare Fahrzeuge:

Vier finnische Fahrzeuge:

  • Gepanzerte Einheit einer Kavallerie-Brigade, Hämeenlinna 1939*
  • 4. Kompanie des gepanzerten Bataillons, Honkaniemi 1940
  • 4. Kompanie des gepanzerten Bataillons, Hämeenlinna 1940
  • Ausstellungsstück des Panzer-Museums, Parola 2008

* mit kurzläufiger Puteaux 37 mm-Kanone, die übrigen Versionen verfügen über das schwedische Bofors 37 mm Panzerabwehrgeschütz.

Stärken:
  • Gute Vorbildauswahl hinsichtlich der Geschichte der Panzertechnik
  • Handwerklich guter Spritzgussbausatz
  • Inneneinrichtung inclusive Hinweise zum weiteren Verfeinern
  • Viele Ätzteile
  • Segmentketten
Schwächen:
  • Hoher Preis für einen relativ kleinen Panzer (allerdings auch bei hoher Detailierung)
  • Auswerfermarken an den Innenseiten sollte man hinsichtlich der Detailierung des Innenraums unbedingt entfernen, wobei grundsätzlich fraglich bleibt, wieviel man durch die Panzerluken noch sieht?
  • Alle Farbangaben bezogen auf einen Hersteller (Gunze-Sangyo)
Anwendung:

Das Vorbild als Meilenstein in der Entwicklung von Panzerfahrzeugen bereichert die Modellpalette und sollte in entsprechenden Sammlungen nicht fehlen. Sonst eher für Freunde des Exotischen.

Anfängertauglich? Eher nicht. Wer dennoch für die Pflege oder den Aufbau seines Panzermuseums in 1:35 etwas tun will, sei auf die Modelle des T-26 (Mirage Hobby) oder auf den 7TPdw (IBG) hingewiesen.

Fazit:

Ein interessanter, eher wenig bekannter Hersteller bietet den Vickers 6-ton in recht hoher Qualität an, der mit seiner umfangreichen Inneneinrichtung und einer Vielzahl von Ätzteilen alle befriedigt, die diese Herausforderungen schätzen. Auf jeden Fall sollte man alle Klappen und Luken geöffnet lassen, damit man auch zumindest etwas von dem detailreichen Innenleben des Panzers sieht.

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Nachdem CAMs von 2014 bis 2016 bereits den leichten Amphibienpanzer A4E12 (China, Niederländisch-Ostindische Armee) aufgelegt hatte, hat der Hersteller für 2025 zwei britische WW2-Lastkraftwagen von Bedford angekündigt.

Mehrfach habe ich gelesen, dass der Hersteller CAMs in Zusammenhang mit Riich stehe. Bei einem von mir erworbenen Bausatz waren die Kartonhälften mit Riich-Aufklebern versiegelt. Was immer das heißen mag …

Diese Besprechung stammt von Thomas Ehrensperger - 20. Februar 2025

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