Tupolev Tu-22M2 Backfire-B "Anti-Ship Missile Carrier"(Litaki - Nr. 144001)Produktinfo:
Besprechung:KurzgeschichteDa die Tupolev Tu-22 als Nachfolgemuster der Tu-16 hinter den Erwartungen blieb, was u. a. die Reichweite und Zuladung anbetraf, wurde bereits 1964 das Projekt 145 durch das OKB Tupolev ins Leben gerufen. Der Entwurf sah eine neue Rumpfstruktur, Schwenkflügel und im Rumpf intrigierte Triebwerke vor. Die Serienversion des völlig neu gestalteten strategischen Überschallbombers aus der Sowjetzeit wurde in Tu-22M mit dem NATO-Code „Backfire“ umbenannt. Dank eines Paars enorm leistungsstarker Kusnezow NK-22-Turbofans mit Nachbrenner, die jeweils über 48.000 Pfund Schub produzierten, erreichte die Tu-22M2 „Backfire B“ Überschallgeschwindigkeiten von bis zu Mach 2. Ausgelegt war sie für den Transport von bis zu drei Ch-22- oder Ch-26-Langstrecken-Antischiffslenkwaffen. Insgesamt wurden von der viersitzigen B-Version über 200 Stück gebaut, welche heute nicht mehr betrieben werden. Der BausatzAls noch recht junges Unternehmen hat Litaki Model Kits Ende 2024 ein neues Modell eines Bombers in 1:144 herausgebracht, welches schon lange durch die Enthusiasten des kleinen Maßstabes erwartet wurde. Hier haben sie sich große Mühe gegeben, ein besseres Modell als die bisherigen von Minicraft und Academy zu kreieren. Der Bausatz wird in einem vollbepackten, kleinen Stülpkarton geliefert und beinhaltet elf graugrüne Spritzrahmen in drei wiederverschließbaren Beuteln, einen durchsichtigen Spritrahmen, einen Beutel mit zwei Abziehbilderbögen, zwei Maskenbögen und einem Fotoätzbogen. Als Extra sind in grau 3D-gedruckte Triebwerksauslässe, eine Hochglanzanleitung als A5-Broschüre mit 31 Seiten und 68 Bauschritten, eine separaten Bemalungsanleitung sowie ein Hochglanzposter der Boxart im A4-Format dabei.
Auf dem ersten Blick sind die 242 Teile sehr detailiert dargestellt und keine Gussfehler sichtbar. Die Gravuren sind nur hauchdünn und die Hinterkanten der Tragflächen sehr scharf. Die Teilung der einzelnen Bauteile lässt den Schluss zu, dass ohne weiteres durch Ergänzung/Austausch der Spritzlinge H und I die Tu-22M3 produziert werden kann. Positiv ist das große Klarsichtteil, welches mehr als nur das Cockpit abdeckt und so den Einbau und die mögliche Nacharbeit erleichtert. Leider hat man es versäumt, die Einstiegluken wahlweise offen darzustellen, so wie es bei der Su-24 von Armory möglich ist. Im Bausatz ist ein recht üppiges Cockpit für alle Besatzungsmitglieder mit den jeweiligen Sitzen und Abziehbildern vorhanden, was so nur dem aufmerksamen Betrachter vorbehalten bleibt. Anzumerken sei, dass alle vier Sitze Sinkstellen in den Sitzflächen haben, welche ich aber nicht als problematisch ansehe. Die sehr detaillierten Hauptfahrwerkschächte bestehen aus jeweils sechs Teilen, welche mit Fahrwerken ausgestattet werden, die jeweils aus zehn Teilen ohne die Räder bestehen.
Die Spritzlinge J bis L beinhalten die Außenlasten, die mit einem Großteil des beiliegenden Äzteilbogen ergänzt werden. Diese bestehen aus zwei Raduga Ch-22 Burja Seezielflugkörper, vier Raduga Ch-15 Luft-Boden-Raketen sowie achtzehn OFAB-250/270 Streubomben an verschiedenen Trägern. Mit den beiliegenden Masken können die Cockpitverglasung, die Räder, sowie für eine Version der Tu-22M2 die kleinen Klappen am oberen Rumpf abgeklebt werden. Für die zahlreichen Antennen befinden sich entsprechende Teile auf dem Äzteilbogen. Die beiliegenden Abziehbilder aus dem Hause Decograph weisen keine Druckfehler auf, sind sehr dünn und haben nur kleine Ränder. Es können die fünf folgenden Versionen dargestellt werden:
Für die Bemalung wird auf den Farben von Mr. Color, MIG, AK Interactive und Tamiya verwiesen.
Der direkte Vergleich mit einem Bausatz von Minicraft/Academy für eine Backfire C (weiße Bausatzteile) weist leicht unterschiedliche Größen vor allem im Rumpfdurchmesser, Flächenformen und Rädergrößen auf. Siehe hierzu die letzten Bilder.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Das neue Modell der Backfire ist ausgezeichnet und ersetzt die bisherigen Bausätze der Konkurrenz. Die Anzahl der Teile verspricht einige Stunden an Modellbauvergnügen, ist aber auch wegen den vielen kleinen Äzteile nur bedingt für Einsteiger geeignet. Da mir keine Pläne zur Verfügung stehen, kann ich keine Beurteilung zur Maßhaltigkeit treffen - siehe hierzu die letzten Bilder. Bisher im Netz gefundene Bewertungen des Modells fielen durchweg positiv aus. Sehr empfehlenswert. Weitere Infos:Anmerkungen: Vielen Dank für Litaki Model Kits zur Bereitstellung des Besprechungsmodells. Diese Besprechung stammt von Björn Leichsenring - 05. Februar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |