Billy´s Chevy Camaro

(Revell - Nr. 07728)

Produktinfo:

Besprechung:

Rechtzeitig zu Weihnachten 2024 hat Revell den zweiten Bausatz zum Thema Stranger Things in die Regale gebracht. Nach dem bereits hier vorgestellten Surfer Pizza Boy Van folgt nun der 1979er Chevrolet Camaro. Der Wagen wird in der zweiten und dritten Staffel der Serie vom vom Anti-Helden Billy Hargrove gefahren, hauptsächlich um damit Jagd auf seine Opfer und Gegner zu machen. Im Finale von Staffel 3 wird der Camaro bei einer Kollision vollständig zerstört. Für das Filmset wurden mindestens zwei Fahrzeuge "hergerichtet". Modelltechnisch handelt es sich um einen Z28, allerdings nicht 100% Original. Es fehlen z.B. die typischen Schriftzüge und andere Dekorelemente. Auch die Motorhaube passt nicht ganz zu einem Z28. Dafür hat der Wagen etwas mehr Chrom als eigentlich richtig wäre. Es ist also fast wie im richtigen leben, wo Autos im Laufe der Zeit auch mal Ersatzteile bekommen die getreu dem Motto "passt scho" eingebaut wurden. Ganz abwegig ist das ja nicht, die Serie spielt unter anderem im Jahr 1985, da wäre der Camaro ca. 6 Jahre alt gewesen. Insofern passt das. Es ist ja mehr oder weniger ein fiktives, zurechtgemachtes Auto. Revell hat das soweit ganz gut hinbekommen, die Motten-/Formenkiste des Camaro-Bausatzes von 1979 hat ja mehr oder weniger alle möglichen Versionen parat so dass man sich der Filmvorlage sehr gut annähern konnte. Wer es genau machen will sollte sich die Serie anschauen.

Wie oben bereits erwähnt handelt es sich um den seit über 40 Jahren bekannten Bausatz aus den hauseigenen Formen. Die letzte Auflage ist schon einige Jahre her, insofern werden nicht nur die Fans der Serie diese Wiederauflage begrüßen. Im Schachtelinhalt hat sich, wie zu erwarten war, nicht viel getan. Die Kunststoffteile, etwas über 90 an der Zahl, sind dieselben wie immer. Neu ist nur die Bauanleitung und die Decals. Sein Alter kann der Bausatz nicht ganz leugnen, die Detaillierung ist nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit und manche der Angüsse und Auswerferpins liegen ungünstig. Dafür ist der Guss der Teile gar nicht mal so schlecht, Grat und Fischhaut halten sich in Grenzen.

Der Zusammenbau dürfte nicht allzu schwierig werden, vieles wurde in nur wenigen Bauteilen umgesetzt, so besteht die komplette Hinterachse samt Auspuffanlage aus nur zwei Bauteilen. Der Motor besteht aus ein paar mehr Teilen und sieht gar nicht mal so schlecht aus. Dank einer einfachen Mechanik bleibt die Motorhaube am fertigen Modell beweglich. Nachdetaillieren lohnt sich also. Wem das Filmauto nicht zusagt kann auch eine "Street"-Version bauen. Diese unterscheidet sich durch die Kompressor-Aufladung inklusive passender Motorhaube, anderen Felgen und einem optionalen Überrollbügel. 

Der Innenraum ist relativ einfach gehalten, immerhin gibt es eine Art Struktur an den Bauteilen die die unterschiedlichen Materialien nachbilden sollen. Einige Details an den Türverkleidungen sind nur als sehr flache Reliefs vorhanden und können mit Decals aufgehübscht werden. Das Armaturenbrett sieht gar nicht mal so schlecht aus, sogar die Skalen der Intrumente sind leicht erhaben geprägt. Auch hier wird wieder viel mit Decals gearbeitet, insgesamt 13 alleine für das Brett! Für die Street Version gibt es noch einen Feuerlöscher und einen Radar-/Blitzerwarner.

Die Klarsichtteile sind ganz in Ordnung, sie halten was sie versprechen auch wenn durch die starke Wölbung die Sicht ein wenig verzerrt wird. An der Heckscheibe sind sogar die Heizdrähte der Heckscheibenheizung angedeutet. Wie üblich gibt es keine Seitenfenster und auch die Seitenblinker werden entweder auf-/angemalt oder mit Decals dargestellt. Wenigstens die Scheinwerfer und Rückleuchten sind als Klarteile ausgeführt.

Revell hat bei diesem Bausatz ausnahmsweise mal auf Chromteile verzichtet, normalerweise hätte dies beim Rahmen "F" der Fall sein sollen. Mir solls recht sein, ich mag den "Industriechrom" ohnehin nicht besonders. Für die Spiegel und Leuchteneinfassungen muss man also zu entsprechenden Mitteln greifen wie z.B. das hauseigene Chromspray oder Liquid Chrome von Molotov was für kleine Flächen sehr gut funktioniert.

Die Weichplastikreifen sind die üblichen Teile die bei fast allen US-Car Bausätzen von Revell beiliegen. Es gibt ein angedeutetes Profil und Decals für die Beschriftungen. Angüsse und die Mittelnaht muss man noch entfernen, außerdem empfehle ich eine Bearbeitung mit Schleifpapier um den Glanz etwas abzumildern. Bei der Montage der Felgen muss man beachten dass die Absätze an den Reifen unterschiedlich breit sind. Je nachdem welche Seite man nach außen dreht sitzen die Felgen ca. 1mm tiefer im Reifen. Welche Seite man benutzt ist sicherlich Geschmackssache, nur sollte es bei alle vier Rädern am Ende gleich aussehen. 

Der Decalbogen ist nicht ganz so umfangreich ausgefallen wie bei den letzten Fahrzeugbausätzen bei Revell. Das liegt zum Teil daran dass es keine Ziertsreifen gibt und auch weniger Nummernschilder. Das meiste von dem Bogen kommt in den Innenraum. Gedruckt wurde der Bogen bei Cartograph, qualitätsmäßig ist hier alles Top. Die Bauanleitung ist ebenfalls von gewohnt guter Qualität, Revell liefert hier meines Erachtens die am leichtesten verständlichen Anleitungen überhaupt ab. Farbenmischen ist beim Innenraum und bei der blauen Außenfarbe angesagt.  

• Das Fahrzeug aus der Serie mit den korrekten Abweichungen zu einem "richtigen" Z28
• Eine Street Version mit Kompressoraufladung, Überrollbügel und anderen Felgen

Fazit:

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 06. Januar 2025

Demnächst:

12. Januar

18. und 19. Januar