Task Force "Ravitaillement à la Mer"(Heller - Nr. 81092)Produktinfo:
Besprechung:Dieser Bausatz ist ein echter Hammer: eine Versorgung eines Flugzeugträgers und eines Zerstörers durch einen Flottentanker auf hoher See. Drei Schiffe, die zusammen ein komplettes Diorama einer eigentlich alltäglichen, dennoch auf Ausstellungen so gut wie nie dargestellten Situation ergeben. Und nicht nur das, der Bausatz enthält neben dem Flugzeugträger Foch/Clemenceau noch zwei Modelle, die schon derart lange vom Markt verschwunden sind, dass sich nur Modellbauer daran erinnern können, die wirklich schon sehr lange bei diesem Hobby sind: den französischen Flottentanker Seine/Saone und den Zerstörer Kersaint/Du Chayla/Dupetit Thouars/Bouvet der Surcouf-Klasse nach dem kompletten Umbau unter anderem auf das Luftabwehrraketensystem Tartar.
Der Flugzeugträger Foch/Clemenceau ist ja schon länger wieder auf dem Markt und entspricht der bekannten Heller Qualität. Das Modell verfügt über eine sehr gute Detaillierung, die sich aber vom fortgeschrittenen Modellbauer sicherlich noch verbessern läßt. Hierzu seien vor allem die Zubehörteile der Firma L'Arsenal empfohlen. Leider ist bei meinem Exemplar der Rumpf etwas verzogen, bzw. an der Oberseite nach innen eingefallen, so dass er nur mit Gewalt an die entsprechenden Referenzpunkte des Decks zu bekommen ist. Allerdings nehme ich an, dass man das korrigieren kann, wenn man ein paar Spanten einbringt und evtl. den Rumpf unterhalb der Wasserlinie auf- bzw. abschneidet. Und da ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand die Gelegenheit verstreichen läßt, diese Modelle als Diorama zu bauen, wäre das ja kein Problem.
Der französische Flottentanker Seine/Saone war seit ca. 1967 lieferbar und verschwand ab Mitte der 70er wieder vom Markt. Trotz seines Alters handelt es sich hier aber um einen hervorragenden Bausatz mit filigraner Detaillierung. Jede Menge Winden usw., alles einzelne Bauteile, deren genauer Positionierung der Bauplan einigen Aufwand spendiert.
Das andere "Schätzchen" ist der Zerstörer Kersaint/Du Chayla/Dupetit Thouars/Bouvet der Surcouf-Klasse. Lange Zeit war immer nur die Maille-Bréze, oder aber die Surcouf selbst lieferbar, die aber nur den Grundzustand dieses Zerstörers mit Kanonen und Anti-U-Boot-Bewaffnung zeigt. Dieser Bausatz gestattet nun den Bau der modernisierten Version mit Tartar-Lenkwaffen und den erheblich erweiterten Aufbauten in zwei verschiedenen Versionen: Kersaint und Du Chayla mit der etwas breiteren, sowie Dupetit-Thouars und Bouvet mit der etwas schmaleren Brücke. Auch dieser Bausatz verfügt über eine ansprechende Qualität und Detaillierung.
Darstellbare Einheiten:
Stärken: Ein sensationelles Diorama in ansprechender Detaillierung, das nur noch zusammengebaut und "in's Wasser gesetzt" werden muss. Viel Bastelspaß zum kleinen Preis, denn immerhin kostet das gesamte Set nur 10,- Euro mehr, als der Träger alleine! Schwächen: Leider geht aus der Bauanleitung nicht genau hervor, wo die Versorgungsleitungen an den zu versorgenden Schiffen angebracht werden müssen. Hier muss auf Literatur zurückgegriffen werden. In dem mir vorliegenden Karton war der Rumpf des Trägers verzogen. Da ich aber auch den Bausatz der Foch alleine in meinem "Lager" habe, bei dem der Rumpf nicht verzogen ist, scheint das ein Einzelfall zu sein. Anwendung: Das sind schon eine Menge Teile, die aber wegen der guten Paßgenauigkeit leicht zusammenzubauen sind. Dennoch wird der fortgeschrittene Modellbauer genug Möglichkeiten zum "Supern" finden. Fazit:Ein geniales Set zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis! Und da diese französischen Träger sowieso zu den schönsten je gebauten zählen, juckt es einen förmlich in den Fingern, mit dem Bau zu beginnen. Lediglich in den Online-Börsen könnte es in nächster Zeit zu einem Überangebot an französischen Trägern ohne Geleitgruppe kommen... ;o)) Weitere Infos:Anmerkungen: Da liegen doch bestimmt noch ein paar weitere "Schätzchen" in den Formenlagern der Firma Heller, die auch schon lange nach einer Wiederauflage rufen! Diese Besprechung stammt von Thomas Mohr - 12. Juli 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |