Anakins Podracer(Revell - Nr. 05639)Produktinfo:
Besprechung:Die GeschichteEs war einmal vor langer Zeit... Nun, dass es vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis bereits hochentwickelte Zivilisationen gab, ist zwar keineswegs bewiesen, aber ebenso wenig widerlegt. Meine persönliche Meinung hängt obiger Theorie an - hier auf unserem Mutterplaneten waren irgendwelche Außerirdischen jedoch mit Sicherheit nicht, auch nicht zum Mörtel mischen beim Pyramidenbau. Welcher Art von Technologien sich solche Zivilisationen bedienen, verbleibt ungewiss, theoretisch ist aber jede Science Fiction ein möglicher Weg in die Zukunft - oder eben in die Vergangenheit. Star Wars hat eine große Menge bisweilen skurriler Fahrzeuge, Fluggeräte und Raumschiffe auf die Leinwände dieses Planeten gebracht, von denen die Pod Racer mit Abstand die coolsten sind. Andere sind mittelalterlich anmutende Schreitpanzer, fliegende „Motorräder" und allerhand Raumschiffe mit seltsamen Klappmechanismen, um nur wenige Beispiele zu nennen. Eine Karosserie mit Steuereinheiten von zwei oder mehr hochfrisierten Strahltriebwerken ziehen zu lassen, ist eine total verrückte Idee. Aber nicht unbedingt neu...fühlt man sich doch recht schnell an Ben Hur erinnert, der mit seinem ebenso hochgezüchteten Vierspänner durch den Circus Maximus kariolt. Das Schöne an der Geschichte ist, das der neunjährige Anakin, der mehr oder weniger als Sklave bei dem Schrotthändler Watto arbeitet, sich seinen Pod alleine aus diversen Schrottteilen zusammenfriemelt. Herzstück des Kapselrenners sind die 620C - Renntriebwerke und der im Cockpit verbaute Telemetriecomputer. Mit dieser Maschine gewinnt Anakin das „Boonta Eve Classic" Pod Rennen auf Tatooine, nebenbei als erster Mensch, der ein Podrennen überhaupt überlebt hat... Immerhin erreichte der Pod eine max Speed von rund 950 Sachen, mit einem offenen Cockpit schon beachtlich. Der BausatzIm Vergleich mit dem etwas älteren Kit von AMT ist der Revellbausatz etwas einfacher gehalten. Dies tut der Qualität allerdings keinerlei Abbruch - ist doch die Zielgruppe von Revells Podracer eine etwas jüngere. Wohl aufgrund der Beweglichkeit der großen, vorderen Luftschaufeln sind die Triebwerke aus deutlich weniger Teilen zusammenzufügen. So bestehen die Revelltriebwerke aus im Wesentlichen zwei Hälften mit nur wenigen weiteren Applikationen. Das Material ist in silbrig-grauem Plastik gespritzt, es fallen insgesamt nur wenige Gußgrate auf, Fischhaut keine und Auswerfermarken fielen an einem Klarsichtteil des Ständers auf. Die Anakinfigur ist sehr schön modelliert - die noch kindlichen Proportionen des neunjährigen zukünftigen Jedi sind gut herausgearbeitet. Die Idee, die vorderen gelben Luftschaufeln beweglich zu halten, wertet den Bausatz insofern auf, kann man so die Funktionalität der Fahr- (oder Flug-) zeug-Komponenten gut nachvollziehen. Bei den Geschwindigkeiten mit derart großen Steuerklappen zu lenken, erfordert gewiß ein sehr hohes Reaktionsvermögen...
Das Geschenkset besteht aus vier silbergrauen Spritzrahmen, zwei Rahmen mit Klarsichtteilen (auch die zu bemalende Energiekupplung zwischen den Triebwerken und dem Modellständer), einem schön gedruckten Bogen mit Abziehbildern, sechs Farben mit Pinsel, einer kleinen Flasche Klebstoff und einem Filmposter, das trickreich und mit viel Geduld in eine flache Form gebracht werden muss. Der Pod Racer muss aus 53 Einzelteilen gefertigt werden und ist dann um 40 cm lang. Das Beispielmodell auf dem Bausatzkarton sieht sehr ordentlich aus, dass der Pod aus Schrottteilen zusammengefügt wurde, kommt so nicht wirklich rüber - aber das soll dem Modellbauer überlassen bleiben. Die von Revell vorgeschlagene Bemalung weicht insgesamt etwas von der Filmvariante ab.
Der BauplanDer Bauplan ist in der üblichen Manier gestaltet, nach den obligaten Bastelhinweisen, Sicherheitsanweisungen und Bauteileübersichten kommt der Plan in 39 Baustufen zum Ziel. Der Plan ist farbig gehalten, so dass auch die Farbvorschläge einfach nachvollziehbar sind. Was leider fehlt, und das nicht nur bei diesem Bausatz von Revell, sondern bei den meisten anderen Herstellern ebenso, ist eine namentliche Benennung der einzelnen Bauteile, die insbesondere bei futuristischen Modellen sehr interessant wäre und bei anderen Bausätzen eine gewisse didaktische Aufgabe erfüllen würde. Das Ganze kommt in einem gut gefüllten, stabilen Karton daher, in dem nichts umherrutscht. Auf der Rückseite ist ein fertiges Modell abgebildet.
Stärken: Der Bausatz ist auch und gerade für jüngere Modellbauer gut geeignet, durch die Beweglichkeit der Luftschaufeln hat der Bausatz einen gewissen „Spielwert", nicht zuletzt ist das Filmplakat eine Zier für jeden jungen Star Wars-Fan. Mit dem fertig gebauten Pod Racer kann er seine Freunde ganz sicher tief beeidrucken. Schwächen: Revell hätte dem Kit ein paar mehr Bauteile gönnen sollen, im Detaillierungsgrad kommt der AMT-Bausatz etwas besser weg. Auch ist der Preis etwas übertrieben. Ich bin sicher, ein geringerer Preis würde die Verkaufszahlen erhöhen - den Ertrag freilich nicht unbedingt. Anwendung: Ein Level 3 Bausatz Fazit:Als einziges Manko an dem Bausatz sehe ich den Preis. Möchte man die entsprechende Zielgruppe erreichen, sollte der Preis deutlich abgesenkt werden. Spaß macht der Pod-Renner in jedem Fall, beim Bau und dem späteren Betrachten. Weitere Infos:Referenzen: Eine Bezugsquelle auf der Webseite des Hersteller ist hier zu finden. Diese Besprechung stammt von Frank Brüninghaus - 02. September 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |