Easykit Concorde

(Revell - Nr. 06642 )

Produktinfo:

Besprechung:

Zum Vorbild

Die Aérospatiale-BAC Concorde war ein Überschallverkehrsflugzeug, welches bei der Air France und British Airways Verwendung fand. Erste Ideen für ein solches Flugzeug gab es schon in den 1950er Jahren, konkret begann aber die Arbeit an dem Projekt 1960. Natürlich war die Entwicklung kostenintensiv und zeitaufwändig. Der Erstflug fand am 2. März 1969 statt, die Indienststellung war am 21. Januar 1976. Von 1976 bis 2003 wurden die 20 gebauten Maschinen im Linienverkehr eingesetzt. Sie schaffte den Flug von London bzw. Paris nach New York in 3 bis 3,5 Stunden. Das Ende der Karriere der Concorde nahte mit dem Absturz der F-BTSC am 25. Juli 2000 in Paris. Dabei erlitt sie auf der Startbahn einen Reifenplatzer durch ein Trümmerteil, dessen Fetzen die Kabel des Fahrwerks zerrissen und ein Leck im Tank verursachten. Das Triebwerk fing unvermittelt Feuer, doch für einen Abbruch des Starts war es bereits zu spät, nur wenige Sekunden nach dem Start stürzte die Concorde auf ein nahegelegenes Hotel, alle Insassen und vier Menschen im Hotel fanden den Tod. Daraufhin nahmen beide Fluggesellschaften die Concorde erst mal aus dem Verkehr. Daraufhin unterzog man die Concorde einer Reihe von Verbesserungen wie stabilere Treibstofftanks und verstärkte Reifen. Trotz der Änderungen, welche um die hundert Millionen Euro kostete, wurde das Flugzeug kaum schwerer. Im November 2001 wurde der Linienbetrieb wieder aufgenommen. Doch ausbleibende Passagiere aufgrund des durch den Unfall verursachten schlechten Rufs und der teureren Ticketpreise sorgten dafür, dass der Linienbetrieb mit der Concorde bis Oktober 2003 eingestellt wurde. Der letzte Flug fand am 26. November 2003 statt. Trotz Bemühungen durch verschiedene Gruppen oder Petitionen den Betrieb wieder aufzunehmen, blieben die noch erhaltenen Maschinen weiterhin auf dem Boden. Mit Ausnahme von zwei Maschinen (eine wegen des Absturzes und eine aufgrund starker Korrosion) sind alle anderen Concords bisher erhalten geblieben und auf verschiedenen Flughäfen oder in Museen ausgestellt.

Zum Bausatz

Bis um das Jahr 2010 brachte Revell eine ganze Reihe von einfachen Steckbausätzen, sogenannte easyKits heraus. Neben Rallyeautos gab es auch Panzer, Hubschrauber, Raumschiffe aus Star Wars und Flugzeuge. Im Laufe der Jahre haben wir hier auch schon ein paar dieser Bausätze vorgestellt, heute folgt die Vorstellung des Easy-kit Concorde. Vorweg sei noch gesagt, dass ich den Bausatz für wenig Geld unverpackt nur in einem Foliebeutel ergattert habe, daher ist das Seitenleitwerk bei mir auch in einem Gußrahmen zu finden.

Die Concorde ist natürlich eines der berühmtesten Flugzeuge der Welt, daher ist es wenig erstaunlich, dass man im Modellbau auch unzählige Bausätze dieses Flugzeugs findet. Die früheste Bausatzform stammt dabei aus 1966 von Airfix in 1:144. Es folgte Heller mit einer Reihe von Concorde-Bausätzen in 1:72, 1:100 und 1:300. Auch der japanische Hersteller Nitto fand Gefallen am Flugzeug und entwickelte zwei Bausatzformen in verschiedenen Maßstäben und legte zum Teil sogar „what-if“ Decals von Japan-Airlines bei. 1983 entwickelte man dann auch in Bünde eine Concorde in 1:144. Alle Bausatzformen wurden über die Jahre mehrfach bei verschiedenen Firmen wieder aufgelegt. Tatsächlich erschien 2011 mit diesem Easy-kit in 1:200 die jüngste Bausatzform des Flugzeugs.

Bereits auf dem Karton ermöglicht ein kleines Fenster einen Einblick auf das Seitenleitwerk. Hier wird die ansprechende Lackierung deutlich. Insgesamt finde ich das Design des Kartons sehr ansprechend, gerade für die jüngere Zielgruppe. Auf dem Cover sehen wir unterdessen die Grafik einer Concorde im Flug, welche das majestätische Flugzeug sehr gut wieder gibt. Auf der Rückseite finden wir noch ein paar Sicherheitshinweise, sowie eine Sammelkarte zum Ausschneiden, welche damals an jedem Easy-Kit zu finden war.

Wenig überraschend für einen Steckbausatz besteht der Kit nur aus zwei Gussrahmen mit wenigen Teilen, dem einzelnen Seitenleitwerk (welches wie angesprochen bei mir in einem kleinen Gussrahmen steckt) und einem kleinen klaren Spritzling. Die Bauteile sind alle vorlackiert. Die Farbe ist nicht zu dick aufgetragen und die versenkten Gravuren sind noch gut zu sehen. Auch die Markierungen für das Flugzeug sind sehr gut, fein und ordentlich umgesetzt.

Der Bau ist relativ kurz, man beginnt mit dem Zusammensetzen des Rumpfs, dabei wird eine grobe Cockpitnachbildung eingesetzt, welche natürlich wirklich wenig mit einem detaillierten Cockpit zu tun hat. Ebenso finden noch zwei Passhilfen ihren Weg in den Rumpf und das Seitenleitwerk soll auch eingesteckt werden. Danach wird der schlanke Rumpf des Flugzeugs auch schon zusammengesetzt. Anschließend sollen die beiden Teile des Deltaflügels zusammengesteckt werden. Im dritten und vierten Schritt geht es dann ans Fahrwerk, wobei das Bugfahrwerk keine Probleme bereiten sollte. Beim Hauptfahrwerk sind die Räderpaare zusammengegossen, es empfiehlt sich hier, diese aufzutrennen und einzeln anzubringen. Das Fahrwerk selbst ist eigentlich zu groß dargestellt. Im Fahrwerksschacht selber fehlen die Strukturen ebenfalls. In den letzten beiden Schritten werden die Hauptkomponenten und alle Kleinteile zusammengesteckt. Man kann optional das Fahrwerk auch eingefahren darstellen, leider fehlt dafür ein Ständer. Die Triebwerke im letzten Bauschritt gefallen mir auch sehr gut.

Die Schwierigkeit hier ist eigentlich nur das Versäubern der Angusspunkte, insbesondere an den kleinen Rädern. Am besten ist es, wenn man die Übergänge und Angusspunkte noch ausbessert und übermalt. Der fortgeschrittene Modellbauer, der doch mal so ein Kit in die Hand bekommen sollte, kann natürlich weitere Schritte gehen, vielleicht Fahrwerk oder Triebwerke überarbeiten oder die Lackierung komplett entfernen und neu machen. Hierfür hat Draw-Decals sogar einen Bogen im Programm, um das Flugzeug wieder mit neuen und besseren Abziehbildern zu versehen.

Die im Bausatz dargestellte Maschine ist die C-BOAD mit der Werksnummer 210, welche heute im Intrepid Sea-Air-Space-Museum in New York neben dem Flugzeugträger USS Intrepid steht.

Anleitung

Hier sehen wir die alte schwarz-weiße Revell-Anleitung. Die Bauschritte sind einfach und übersichtlich dargestellt. Es sind nur sechs Bauschritte notwendig, also für die Zielgruppe gut geeignet.

• Aérospatiale-BAC Concorde C-BOAD, British Airways, Intrepid Sea-Air-Space-Museum, New York (USA) um 2011

Fazit:

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 08. August 2024

Demnächst:

17. bis 31. November