Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Special Hobby > L-4/NE-1 Grasshopper

L-4/NE-1 Grasshopper

(Special Hobby - Nr. SH48239)

Special Hobby - L-4/NE-1 Grasshopper

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:SH48239 - L-4/NE-1 Grasshopper
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2024
Preis:ca. 26 €
Inhalt:
  • 2 Rahmen mit grauen Kunststoffteilen
  • 1 Rahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 gedrucktes Resinteil
  • 1 kleine Platine mit Ätzteilen (unbedruckt) und Fotofilm für die Instrumente
  • 1 Decalbogen für 4 Maschinen
  • Farbige Bauanleitung
  • ordentlicher Stülpkarton

Besprechung:

L-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 Grasshopper

L-4/NE-1 Grasshopper

 

Die Piper J3 Cub, auch als L-4 Grashopper bekannt war sicherlich eines der Ikonen nicht nur der US-amerikanischen Luftfahrt. Der Ursprung der J3 geht auf das Jahr 1930 zurück, als ein gewisser G.C. Taylor, Besitzer und Gründer der Taylor Aircraft Company, einen kleinen Hochdecker vorstellte, mit offenem Cockpit, aufgebaut aus einem Rohrrahmen und Stoffbespannung. Diese als J2 Cub bezeichnete Maschine bildete die Grundlage für die J3, allerdings nun unter dem Dach der Piper Aircraft. Das Flugzeug erhielt ein geschlossenes Cockpit und es konnten verschiedene Motoren angebaut werden (Lyncoming, Continental, Franklin und Lenape).

Die J3 war sozusagen das „fliegende Modell T“ von Ford und wurde recht schnell zum Standardflugzeug für das zivile und auch militärische Pilotentraining. Ca. 80% aller amerikanischen Piloten im Zweiten Weltkrieg begannen ihre Karriere auf der J3 oder L-4. Schon vor Kriegseintritt schaute sich die USAAF nach einem geeigneten Beobachtungsflugzeug und testete die J3 zusammen mit anderen Mitbewerbern bei einigen Übungen. Nach einigem Hin und Her beschaffte man schließlich alle drei getesteten Muster, die J3 wurde als O-59 eingeführt. Später wurde daraus dann die L-4 (L für Liaison), man vergrößerte bzw. verlängerte die Fenster und rüstete die Flugzeuge mit einer Funkanlage aus.

Im Laufe der Zeit kristallisierte sich die L-4 als am geeignetsten für diese Aufgaben heraus und es entstand eine Reihe von weiteren Versionen. Ihre Feuertaufe erlebten die L-4 bei der Anglo-Amerikanischen Landung in Afrika, wo die L-4 sehr erfolgreich das schwere Artilleriefeuer der Schlachtschiffe in die richtige Richtung dirigierten. Die L-4 wurden in der Folge auch von vielen anderen Nationen für diese und andere Rollen eingesetzt und war praktisch an allen Fronten zu finden. Die aktive Zeit bei den Amerikanern endete mit Beginn des Koreakrieges, sie wurden durch die Cessna O-2 ersetzt. Auf dem zivilen Markt und bei anderen militärischen Nutzern war jedoch noch lange nicht Schluss. Nicht wenige Exemplare fliegen selbst heute noch.

L-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 Grasshopper
L-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 Grasshopper
L-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 Grasshopper

L-4/NE-1 Grasshopper

 

In seiner nun vierten Auflage kommt der Bausatz zu uns auf die Basteltische. Am Inhalt hat sich gegenüber den Vorgängern außer den Decals nichts geändert. Die Kunststoffteile, Ätzteile und der Luftfilter aus Resin sind gleich geblieben. Der sehr guten Qualität tut dies natürlich keinen Abbruch. Die Teile sind sehr sauber gespritzt und praktisch grätenfrei. Ein bisschen Zeit sollte man dennoch einplanen für den Zusammenbau. Viele Teile sind recht filigran, haben einen runden Querschnitt und einen nicht immer geschickt platzierten Anguss.

Der Zusammenbau beginnt wie üblich mit dem Cockpit, trotz des spartanisch eingerichteten Originals werden hier fast 40 Kunststoff- und Ätzteile verbaut. Damit man später auch noch was davon sieht besteht die Möglichkeit die Einstiegsklappe offen anzubauen. Die Instrumente werden ganz old school mit Ätzteilen und Fotofilm dargestellt. Dank der sehr klaren Fenster kommt auch genügend Licht hinein. Special Hobby hat das Problem der vielen und großflächigen Fenster eigentlich ganz geschickt gelöst. Für eine saubere Bemalung der Streben gibt es ein passendes Maskenset zu kaufen. In der Bauanleitung wird das Set beworben, mit etwas Geschick kann man dies als Vorlage verwenden und selber schneiden.

Der Continental-Motor ist andeutungsweise (aber sehr schön) wiedergegeben, für die geschlossene Motorhaube in jedem Fall ausreichend. Es gibt auch ein Zurüstset aus Resin, da kann man dann diesen Bereich offen bauen z.B. im Rahmen einer kleinen Wartungsszene. Der Luftfilter (als gedrucktes Resinteil beiliegend) wird nicht benötigt wenn man die australische Maschine baut. 

Die Räder sind nur im unbelasteten Zustand vorhanden. Auch hier - wer hätte es gedacht - gibt es hauseigenes Zubehör. Die Stoffbespannung der Tragflächen und Rumpfteile wurde sehr überzeugend wiedergegeben. Für die korrekte Ausrichtung der Flügel sorgt ein durchgehender Holm der zuerst an den Rumpf geklebt wird. Alle Steuerflächen sind fest angegossen, wer hier etwas Leben in die Bude bringen will muss zur Säge greifen (wie oft habe ich diesen Satz eigentlich schon geschrieben?) 

Alles in Allem wieder ein hervorragender Bausatz aus dem Hause Special Hobby. Der schreit quasi nach einer Hi-Tech Auflage mit all dem bereits erhältlichen Resinzubehör. 

L-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 Grasshopper
L-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 GrasshopperL-4/NE-1 Grasshopper

L-4/NE-1 Grasshopper

 

Special Hobby offereriert uns in diesem Bausatz vier mögliche Decaloptionen. Es handelt sich um zwei US-amerikanische und je eine australische und niederlandische Maschine. Bei den beiden amerikanischen haben wir zum Einen eine NE-1 Grashopper der US Marines (43-30170), deren 1st Provisional Observation Group auf Pavuvu Island stationiert war. Die Insel gehört zu den Salomonen bzw. ist die Hauptinsel der Russel Islands und liegt etwa 50km nordwestlich von Guadalcanal.

Als nächstes haben wir eine L-4 Grashopper, genannt "Tommy" der US Army aus dem Jahr 1944. Auch diese war auf einer der Inseln der Salomonen stationiert, nämlich Bouganville Island. Näheres zu der Einheit ist nicht aufgeführt. Die Maschine trägt außer einer "8" auch keinerlei Seriennummern.

Bei der australischen Maschine handelt es sich um eine bei der No.4 Sqn in Neuguinea eingesetzte Maschine. Eigentlich besaß Australien gar keine L-4, jedoch wurden sechs Exemplare von der 5th US Army für Verbindungsaufgaben zur Verfügung gestellt. Sie wurden zur Unterstützung der 7. Australischen Division eingesetzt. QE-II wurde zweimal von japanischen Scharfschützen getroffen und einmal sogar von Splittern von B-25 Mitchell abgeworfenen Bomben, diese hatten die tief fliegenden Grashüpfer schlichtweg nicht gesehen.

Last but not Least gibt es als letzte Option eine niederländische Maschine, R323. Diese war bei der 17.VARWA (Aufklärungs- und Artilleriebeobachtungseihneit) eingesetzt. Die Einheit gehörte zu den Niederländisch-Indischen Einheiten in Südostasien ML-KNIL. Die L-4 wurden zusammen mit P-51 Mustangs zur Abwehr von Angriffen indonesischer Aufständischer auf die Versorgungskonvois verwendet. Damit die Mustangs die L-4 besser erkannten wurden die Flügelenden weiß bemalt. 

Darstellbare Maschinen:
  1. NE-1 Grashopper, 43-30170, 1st Provisional Observation Group, US Marines, Pavuvu Island, Russel Islands August 1944 
  2. L-4 Grashopper, Weisse 8, "Tommy", Bouganville Island, Solomon Islands 1944
  3. L-4 Grashopper, QE-II, No.4 Sqn RAAF, Neu-Guinea 1944
  4. L-4 Grashopper, R323/A 17.VARWA, ML-KNIL, Dutch East India 1947
Stärken:
  • Sehr gute Qualität der Bauteile
  • Sehr gute Detaillierung
  • Hochwertige Decals
Schwächen:
  • Wer ganz kleinlich ist bemängelt die nur unbelasteten Reifen und die fest angegossenen Steuerflächen
Anwendung:
  • Das ist machbar!

Fazit:

Kann man ohne zu überlegen kaufen, alles in Allem wieder ein hervorragender Bausatz aus dem Hause Special Hobby. Der schreit quasi nach einer Hi-Tech Auflage mit all dem bereits erhältlichen Resinzubehör. Das Modell lässt sich prima in ein kleines Diorama integrieren. Der Zusammenbau dürfte ohne größere Schwierigkeiten zu meistern sein. Wir dürfen uns in Zukunft sicherlich noch auf weitere Decalvarianten freuen.

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Den Bausatz kann man direkt bei Special Hobby beziehen:

Ein passender Maskensatz ist ebenfalls verfügbar.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 20. August 2024

Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Special Hobby > L-4/NE-1 Grasshopper

© 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links