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Payen Pa 22/2

(RS Models - Nr. 92112)

RS Models - Payen Pa 22/2

Produktinfo:

Hersteller:	RS Models
Sparte:	Flugzeuge Zivil
Katalog Nummer:	92112 - Payen Pa 22/2
Maßstab:	1:72
Kategorie:	Bausätze (Plastik)
Erschienen:	2012
Preis:	15,42 €
Inhalt:	2 Spritzrahmen mit 25 Bauteilen 1 Vaku-Kabinenabdeckung 1 Markierungsbogen 1 Bauanleitung

Besprechung:

Das Original

1935 begann Nicolas Roland Payen mit der Konstruktion eines Flugzeuges mit Tandemflügeln (Paynen Pa 22/1R). Es sollte mit einem Staustrahltriebwerk ausgerüstet werden, welches von H. F. Malot konstruiert wurde. Damit wollte er im Jahr 1939 am Flugzeug-Rennwettbewerb „Deutsch de la Meurthe" teilnehmen. Jedoch stellte sich heraus, dass das Triebwerk ungeeignet war. Außerdem fand dieser Wettbewerb nach 1936 nicht mehr statt.

In Eigenregie versuchte Payen ein ausreichend starkes Triebwerk zu bekommen, was jedoch ohne Erfolg blieb. Auch hatte zunächst die französische Führung kein Interesse an dem Flugzeug. Das änderte sich aber kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und so war es kein Problem, den gewünschten Motor zu bekommen, für den Payen zuvor noch eine Absage kassiert hatte. Er baute sein motorloses Flugzeug deshalb um und montierte einen 180 PS staren, luftgekühlten, Sechszylindermotor vom Typ Regnier 6B-01 und nannte das neue Flugzeuge Payen Pa 22/2 „Fléchair".

Es wurde nach Chalais-Meudon (Paris) gebracht, um dort im Windkanal getestet zu werden. Einen Tag später brach jedoch der Zweite Weltkrieg aus und die Pa 22/2 musste den Windkanal räumen, weil dort eine im spanischen Bürgerkrieg erbeute Bf 109 untersucht werden sollte. Die Payen-Maschine wurde eingelagert und dort Mitte Juni 1941 von deutschen Truppen beschlagnahmt.

Die Geschichte der Payen Pa 22 geht noch weiter. Aber das gehört bereits zur nächsten Bausatzvorstellung ...

Payen Pa 22/2

Der Bausatz

Bis zum Erscheinen des Bausatzes von RS Models gab es die Pa 22 in den verschiedenen Konfigurationen in 1:72 als Resin- oder recht einfaches Spritzgussmodell von verschiedenen Herstellern. Aber alle diese treten jetzt einen Schritt hinter den Bausatz von RS Models zurück.

Die Bauteile entstammen einer Spritzguss-Kleinserienherstellung. Sie weisen relativ wenige Gravuren auf, was aber bei der Holzkonstruktion des Originals und dem Verwendungszweck als Rennflugzeug kein großer Nachteil ist. Der Bereich des Cockpits ist ebenfalls recht einfach detailliert. Die Ruderflächen können nicht eingelenkt dargestellt werden.

Die Vaku-Kabinenabdeckung liegt nur einfach dem Bausatz bei. Hier wäre eine Spritzguss-Variante wünschenswert gewesen. Denn die fehlerfreie Verarbeitung des sehr dünnen Vakubauteils setzt Erfahrung beim Umgang mit solchem Material voraus.

Der Bauplan und der Markierungsbogen

Die Bauanleitung besteht aus einem s/w gedruckten Blatt im Format A4. Die Zeichnungen haben eine leicht verständliche Größe und führen in fünf Baustufen zum fertig gebauten Modell.

Die Farbangaben und Platzierung der Abzeichen befinden sich auf der Rückseite des Kartons. Das Modell kann in der Lackierung als Rennflugzeug oder mit der deutschen Lackierung RLM 71/65 dargestellt werden. Beide Versionen haben ihren Reiz.

Der Markierungsbogen ist glänzend und augescheinlich versatzfrei gedruckt. Wie gut oder schlecht er im Vergleich mit den Produkten der namhaften Decal-Hersteller ist, kann ich an dieser Stelle nicht bewerten.

Darstellbare Maschinen:

Payen Pa 22/2, Chalais-Meudon, Frankreich 1939
Payen Pa 22/2, Villacoublay, Frankreich 1940

Stärken:

Bester Bausatz in 1:72
Attraktive Lackierungsvarianten

Schwächen:

Kabinenabdeckung als Vaku-Teil

Anwendung: Eher für erfahrene Modellbauer geeignet.

Fazit:

Der Bausatz der Payen Pa 22/2 von RS Models in 1:72 ist mit Abstand der Beste zum Original. Zwar nicht ganz ohne Fehler, aber dennoch empfehlenswert!

Das Design des Originals war seiner Zeit weit voraus, ähnlich wie z.B. der Bugatti Racer. Eine Pa 22/2 in 1:32 wäre doch mal ein echtes Sahnestück. Hey, ihr Hersteller, wer übernimmt den Job?!