Orion III space clipper(Moebius Models - Nr. 2001-11)Produktinfo:
Besprechung:Die „Orion III“ im FilmIm Filmepos „2001: A Space Odyssey" ist die Raumfähre "Orion III" ein Zubringershuttle von der Erde zur Raumstation 5. Es wird von der Firma „Pan American World Airways" betrieben und ist bestückt mit Aerospike Raktentriebwerken für den Vortrieb im luftleeren Raum und Jettriebwerken für den Atmosphärenflug. Die Landung erfolgt mit einem Fahrwerk wie bei einem klassischen Flugzeug. Die "Orion III" hat Platz für etwa 40 Passagiere, zwei Piloten und einer Flugbegleitung. Die Größe des Shuttles ist in etwa vergleichbar mit einer Boeing 737. Wie auch die anderen Modelle von Raumfahrzeugen für diesen Film wurde die „Orion III" von der englischen Firma Mastermodels gebaut und hatte eine Länge von etwa 90 cm. Die Details auf der Oberfläche bestanden aus Einzelteilen von Modellbausätzen. Es war hauptsächlich weiß lackiert, doch es hatte einige Highlights aus ähnlichen Farben. Auch wurden ein paar Alterungsspuren hinzugefügt. Die „Orion III“ im ModellbauSeit meiner letzten "Orion III"-Besprechung von 2011 (hier) war Moebius Models recht aktiv: 2017 gab es eine Version in 1:144 und 2022 eine in 1:350 sowie das vorliegende Modell in 1:72. Bei anderen Modellbaufirmen gab es seit dieser Zeit zum Thema „2001" keine Aktivitäten. Ausnahme sind hier hochpreisige Diecast-Modelle von Raumanzügen aus dem Film.
Die BausatzdetailsDer Stülpkarton ist etwa 53 x 35 x 9 cm groß. Im Inneren wird die Stabilität durch ein Stück U-förmig gefalteten Karton erhöht. Er enthält nur drei größere Spritzrahmen und einen kleineren für die Klarteile. Alle anderen Teile liegen lose bei, doch sie sind gut verpackt. Der große Displayständer kann seine Aurora-Abstammung nicht verleugnen. Hier wäre ein Standfuß besser gewesen, der sich im Design näher am Modell orientiert hätte. Die Bauteile sind sehr einfach aufgebaut. Moebius hat sich offenbar daran orientiert, dass das Modell eher von Filmfans gebaut werden würde. Es gibt eine größere Anzahl von versenkten und erhabenen Gravuren. Diese verteilen sich über die gesamte Fläche des Modells. Man kann zwar ein recht ansehnliches Cockpit einbauen, aber wer es nicht mit einer Beleuchtung versieht wird davon später, wegen des schmalen Klarteils, kaum noch etwas erkennen können. Etwas besser ist es beim Passagierabteil. Zumindest die äußeren Reihen der 40 Sitze sollten durch die Klarteile erkennbar sein. Eine Politur der Fenster ist auf jeden Fall angeraten. Die restlichen vier Klarteile sind für die Positionslichter bestimmt. Es gibt Modellbauer, die den Maßstab der Inneneinrichtung als zu groß bewerten. Ich habe einen der Passagiersitze mit einem Pilotensitz einer Bf 110 in 1:72 verglichen. Der Passagiersitz ist ein bisschen größer, aber der Unterschied ist für mich noch vertretbar, da so ein Sitz ja auch deutlich bequemer wäre als eine Sitz in einem WK2-Kampfflugzeug. Das fertige Modell hat eine beachtliche Länge von etwa 80 cm, eine Breite von etwa 37,5 cm und eine Höhe von etwa 6,5 cm.
Die Bauanleitung......besteht - wie bei Moebius üblich - aus Zeichnungen und einer Benennung für jedes einzelne Bauteil. Sie führt in sieben Abschnitten zun fertig gebauten Modell. Auf der ersten Seite findet sich noch eine interessante Information: es war wohl ursprünglich geplant, dem Bausatz großformatige Decals beizulegen, mit denen die andersfarbigen Flächen abgedeckt werden sollten. Das hätte ein aufwändiges Abkleben und Lackieren vermieden. Man kann nur spekulieren, warum das kurzfristig doch nicht umgesetzt wurde, denn die Bauanleitung war offenbar schon gedruckt. Am Ende gibt es noch Lackierungshinweise, Tipps für Abnutzungsspuren und wo welche Markierungen platziert werden sollen. Bei der Farbgebung wird nicht auf einen bestimmten Hersteller hingewiesen. Der MarkierungsbogenJeder, der hier das markante Logo der Fluglinie oder deren Schriftzug erwartet hat, wird enttäuscht werden. Obwohl ein kreisrunder Platz für das Logo vorhanden ist, fehlt es. Die Orion III ist von außen nur wenige Sekunden großformatig zu sehen. Dort erkennt man nur die größten Details oder die, die wegen ihrer Farbe hervorstechen. Die kleinen Wartungshinweise auf den Flügeln sind so gut wie unsichtbar. Die Markierungen sind glänzend gedruckt. Wie gut sie zu verarbeiten sind, kann ich an dieser Stelle nicht bewerten.
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Schwierigkeitsstufe 3, geeinget für Modellbauer ab einem Alter von 15 Jahren Fazit:Moebius Models hat mit der „großen" Orion III auf den ersten Blick ein gutes Modell abgeliefert. Andere Modellbauer kritisieren stellenweise etwas zu ausgeprägte Details, Details wo eigentlich keine etwas zu suchen haben und andere Stellen, wo Details fehlen. Wen das alles nicht stört, wird mit einem Modell mit einem hohen Wiedererkennungsfaktor belohnt. Aber spätestens bei dem aufgerufenen Preis kommen Zweifel daran auf, ob die gebotene Qualität oder Ausstattung des Bausatzes damit in Relation stehen. Selbst bei großem Wolhwollen gegenüber Moebius kann ich diese Frage nicht ruhigen Gewissens mit „Ja" beantworten. Weitere Infos:Referenzen: Über den Zurüstmarkt können die markanten PanAm-Decals bei JT-Graphics, Magonote Products oder HDA Modelworx bestellt werden. Gleiches gilt für ein Beleuchtungsset von VoodoFX. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 24. April 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |