EF-2000 "Typhoon" European Fighter Aircraft(Italeri - Nr. 862)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalDer Eurofighter Typhoon ist wohl das bisher erfolgreichste gemeinsame Rüstungsprojekt nach dem Tornado. Bereits 1983 schlossen sich Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien zusammen, um gemeinsam einen Luftüberlegenheitsjäger zu entwickeln. Frankreich schied nach einigen Meinungsverschiedenheiten aus und entwickelte eigenständig die Dassault Rafale. Doch das Ende des Kalten Kriegs sorgte dafür, dass sich das Einsatzspektrum des Flugzeugs änderte, was zu Anpassungen und Verzögerungen führte. Erstmals startete der erste Prototyp am 27. März 1994, also vor exakt 30 Jahren. Seit 2003 befindet sich das Flugzeug nun in der Serienproduktion, im selben Jahr erfolgte die Übergabe an die Deutsche Luftwaffe. Doch erst 2006, nach einer umfangreichen Ausbildung, stellte man die Maschinen in Dienst. Dort lösten sie unter anderem die MiG-29 aus NVA-Beständen ab. Neben den Entwicklungsländern Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien sind auch Österreich, Kuwait, Katar, Oman und Saudi Arabien Nutzer dieses Flugzeugs. Die hier gezeigten Doppelsitzer dienen bisher zur Schulung oder zu Testzwecken. Zum BausatzIn 1:48 erschien erstmals im Jahr 2000 dieser Bausatz des modernen europäischen Kampfflugzeugs. Die Version als Doppelsitzer erschien bisher auch nur ein einziges Mal mit diesem Bausatz. Die weiteren Wiederauflagen von Revell und Italeri zeigten immer nur den Einsitzer. 2006 entwickelte dann Revell eine eigene Bausatzform, welche bis heute immer wieder aufgelegt wird. 2010 entstand aus dieser neuen Bausatzform dann ein weiterer Doppelsitzer. Im damals typischen Stülpkarton von Italeri liegen lose verpackt drei graue Spritzrahmen sowie ein Klarrahmen. Insgesamt sind die Teile sauber gegossen, Unsauberkeiten findet man nur am Gussrahmen selber. Die Teileanzahl ist auch eher überschaubar, so dass auch ein Neueinsteiger mit dem Modell zurechtkommen sollte. Logisch, dass Italeri 2007 auch ein Einsteigerset aus den Bausatzformen machte. Wie einfach der Bausatz gehalten ist, merkt man auch immer wieder beim Bau. Im Cockpit sind die Sitze recht grob nachgebildet. Die Gurte sollten abgeschliffen werden und durch selbst angefertigte oder welche aus PE-Sets ersetzt werden. Die Strukturen sind außerdem sehr einfach gehalten. In den Cockpitschalen findet man keine Strukturen für Anzeigen und Armaturen, diese Flächen sind einfach glatt und werden laut Anleitung nur mit Decals belegt. Auch hier sollte der geübte Modellbauer sich etwas einfallen lassen, gerade weil man durch die große Haube gut ins Innere sehen kann. Auch die restlichen Teile im Cockpit können mich nicht wirklich überzeugen, also lieber schnell einbauen und schauen was das Modell sonst noch bietet….
Jetzt sollen das Cockpit eingesetzt und die Rumpfhälften zusammengeklebt werden. Die Strukturen am Rumpf sind zumindest ganz gut umgesetzt. Ich habe das Modell bereits vor einigen Jahren einmal gebaut und meine, es gab damals eigentlich keine Probleme bei der Passung. Im weiteren Verlauf werden nun die Flügel sowie der Lufteinlauf gebaut, und mit relativ großen Teilen im Allgemeinen ist der Bausatz sicher eher etwas für Grobmotoriker. In der Nase müssen 20 Gramm Gewicht untergebracht werden, Platz dazu hat man aber genug. Bei meinem Modell hatte ich damals das Problem, dass sich der Rumpf immer wieder vom Flügel löste, egal wie oft ich das anleimte, nach einigen Tagen löste sich das Teil wieder. Nachdem diese groben Arbeiten erledigt sind, geht es weiter mit den kleineren Teilen. Wobei klein auch hier relativ ist, erst recht für mich, der die meiste Zeit Flugzeuge in 1:72 baut. Die Klarteile sind schlieren- und kratzfrei, trotz der 24 Jahre unverpackt im Karton. Optional kann die Haube und die Luftbremse geöffnet, der Luftbetankungsstutzen ausgefahren sowie eine ausgefahrene Antenne verbaut werden. Das Fahrwerk selbst ist ganz nett gemacht. Die Reifen sind profillos, insgesamt kann man eigentlich am ganzen Modell mit PE-Teilen nachbessern. Ein paar Leitungen im Fahrwerksschacht sind bereits angegossen, das gefällt mir tatsächlich gut. Bewaffnung liegt auch noch bei. Hier hat man die Auswahl zwischen zwei Zusatztanks, außerdem zwei vereinfachten AIM-9 Sidewinder und sechs AIM-120 AMRAAM.
Bemalung und AbziehbilderDie Decals sind alle sauber gedruckt. Was mir immer an Italeri gefällt, ist, dass man die Decals bereits in die jeweiligen Bemalvorschläge eingeteilt hat und nur den entsprechenden Teil austrennen muss. Angeboten werden vier Optionen, die in der Anleitung nicht näher definiert werden:
Die Anleitung ist sehr großformatig, so kann man sie wenigstens nicht einfach verlegen. Das ganze ist als Faltbroschüre gehalten, was ein wenig verwirrend ist, wenn man durchblättern möchte. Ansonsten ist diese aber übersichtlich und sollte gut durch den Bau führen. Einzig der Bauschritt, wo die Bewaffnung angebracht wird, ist sehr unübersichtlich.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach, gerade für Einsteiger gut geeignet Fazit:Man muss bedenken, das Modell kam 2000 auf dem Markt und war zu seinem Erscheinen alternativlos. Für Anfänger ist es auch heute noch ein empfehlenswerter Bausatz, der Fortgeschrittene wird dann doch eher zu Revells neuer Bausatzform greifen oder aber hier mit etlichen Aftermarketprodukten aufwarten. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 27. März 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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