SPAD XIII & Rickenbacker(Suyata - Nr. SK003)
Produktinfo:
Besprechung:Zum VorbildDie SPAD S.XIII wurde im Ersten Weltkrieg von Chefkonstrukteur Louis Béchereau entwickelt und hatte am 4. April 1917 ihren Erstflug. Nach unverzüglicher Bestellung der Aéronautique Militaire konnten die ersten gelieferten Doppeldecker-Jagdflugzeuge dieses Typs bereits am 31. Mai des gleichen Jahres an der Front eingesetzt werden. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 222 km/h, die mit einem 220 PS starken Hispano-Suiza 8B-Reihenmotor erreicht wurden, war die SPAD S.XIII gemeinsam mit der S.E.5a der schnellste Jagdeinsitzer des Ersten Weltkriegs.
Gerade die gute Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten verlieh dem Flugzeug hervorragende Sturzflugeigenschaften. Abstriche waren jedoch bei der Wendigkeit zu verzeichnen, insbesondere bei niedriger Geschwindigkeit, weswegen die SPAD S.XIII für unerfahrene Piloten bei der Landung schwer zu beherrschen war. Weitere lohnende Informationen zu diesem Doppeldecker sind im Artikel von Frank Richter hier auf Modellversium zu finden.
Die SPAD S.XIII wurde nicht nur von den französischen Fliegertruppen geflogen, sondern auch von belgischen, italienischen, britischen und amerikanischen. So finden sich unter den erfolgreichsten Jagdfliegern auf diesem Flugzeugtyp nicht nur Franzosen, sondern auch der mehrfach ausgezeichnete US-Amerikaner Edward Vernon Rickenbacker, der mit 26 Luftsiegen der erfolgreichste Jagdflieger der USA im Ersten Weltkrieg war. Quelle: Wikipedia      
Der Bausatz......im Cartoon-Stil wurde von Suyata in der Serie "Sky Knight" aufgelegt und ist ein Full Interior Kit, beinhaltet also neben dem Cockpit auch eine Motornachbildung und das Rumpfgerüst. Zu den 80 Bauteilen gibt der Hersteller die Rumpfschalen und die Cowling zusätzlich als Klarsichtteile hinzu. Ob nun eine Motornachbildung, die ohne die Verwendung der durchsichtigen Rumpfschalen eh nicht zu sehen ist, gerade bei einem Modell im Cartoon-Stil sinnvoll ist, kann jeder Modellbauer für sich selbst entscheiden; und mehrere Möglichkeiten zur Verfügung zu haben, kommt ja im Allgemeinen gut an.     
Im stabilen Stülpkarton kommen die Spritzrahmen und die großen Bauteile in einzelnen Folientüten sicher verpackt auf dem Basteltisch an. Alle Bauteile sind sehr sauber gefertigt. Die Klarteile sind schlierenfrei. Die Auswerfermarken sind gut platziert; nur an den Bauteilen B1 und B2 liegen sie etwas ungünstig, doch dort lassen sie sich gut beseitigen. Die Bauteile sind in fünf verschiedenen Farben gespritzt worden. Das bietet dem Anfänger die Möglichkeit, das Modell auch ohne Lackierung zu bauen und trotzdem ein Flugzeug mit passender Farbgestaltung zu haben. Die Decals sind für diese Anwendung hergestellt worden.
Die Passgenauigkeit ist sehr gut, alle Teile lassen sich ohne Klebstoff zusammenbauen. Bei ein paar Bauteilen, wie z.B. dem Höhenleitwerk, ist etwas Klebstoff aber trotzdem ratsam, damit man das Modell sorgenfreier anfassen kann. Der Propeller und die Querruder am Oberflügel bleiben nach dem Zusammenbau beweglich.       
Die Detaillierung ist typisch für Cartoon-Modelle in der Fülle reduziert, aber immer sauber und scharf. Das trifft auch auf die Figur des Eddie Rickenbacker zu. Mit einer Katze auf der Schulter steht er lächelnd mit seinen 7 cm Höhe da. Er wird aus 13 gelben Bauteilen zusammengesetzt. Schnürstiefel, Uniformdetails und Faltenwurf sind gut gelungen. Der Wiedererkennungswert des Gesichts ist gegeben – eine echt schöne Cartoonfigur von Eddie!     
Die DecalsDer Decalbogen umfasst neben den benötigten Kokarden und Abzeichen für die Spad S.XIII von Rickenbacker auch das Tarnmuster in separaten Decals. Man hat also auch weiterhin die Möglichkeit, das Muster aufzulackieren und nur die benötigten Markierungen zu verwenden. Für die Figur von Eddie sind zwei paar Augen als Decal gedruckt. Nassschiebebilder für die Instrumente im Cockpit liegen nicht bei. Der Druck ist sauber, der Trägerfilm im Wesentlichen auf den bedruckten Bereich beschränkt.
Die Bauanleitung......ist komplett in Farbe und dreisprachig verfasst: in Englisch und zwei ostasiatischen Sprachen/Dialekten, vermutlich Chinesisch. Sie beginnt mit Sicherheits- und Bearbeitungshinweisen sowie einer Teileübersicht. Schon zu Beginn wird auf die beiden Baumöglichkeiten mit den farbigen oder klaren Rumpfteilen hingewiesen. Zur Figurenbemalung ist ein Foto der bemalten Figur mit Farbnamen ohne Bezug zu einem exakten Farbton eines Herstellers abgedruckt. Das halte ich im Cartoonbereich für akzeptabel. Jeder Bauschritt umfasst nur wenige Bauteile und ist mit den farbigen Skizzen hervorragend nachzuvollziehen. Die Position der aufzubringenden Decals ist mit Mehrseitenrissen dargestellt. Alles ist sehr übersichtlich und anfängerfreundlich. Eine Bemalungsvorlage für das Flugzeug gibt es nicht.             
Und vermutlich wegen der Anfängertauglichkeit und des Cartoon-Stils wird auf eine Verspannung verzichtet. Ich finde es schade. Aber die lässt sich mit ein wenig Recherche und etwas Eigeninitiative auch noch stimmig ergänzen; hier kommt es ja mal nicht auf größtmögliche Vorbildtreue an. Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Suyata bringt hier einen gut durchdachten Bausatz auf den Markt, der wohl auch Anfänger oder Einsteiger ansprechen soll. Aber auch für den erfahrenen Modellbauer kann ein wenig Abwechslung mit einem lockeren Cartoon-Modell manchmal sehr inspirierend sein. Hier kann man Bauspaß mit wenig Zeitaufwand finden. Weitere Infos:Anmerkungen: Suyata hat keine eigene Homepage, ist aber bei Facebook zu finden. Die meisten Bausätze sind auch bei Scalemates gelistet. In der Serie "Sky Knight" ist noch eine Fokker DR.I mit dem "Roten Baron" Manfred von Richthofen und eine Sopwith Camel mit dem Piloten Arthur Roy Brown erschienen. Diese Besprechung stammt von Thorsten Gresky - 29. September 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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