Pantsir-S1(Zvezda - Nr. 5069)Produktinfo:
Besprechung:Das 96K6 Pantsir S1-Flugabwehrsystem ist im Westen unter dem NATO Code SA-22 Greyhound bekannt. Es zählt zu den neueren Systemen dieser Art in den Reihen der russischen Armee und ist der Nachfolger des 2K22 Tunguska. Die Entwicklung begann bereits in den 1990ern, bis zu seiner Einführung vergingen aber noch einige Jahre, nicht zuletzt wegen finanzieller Engpässe. Erst ein Auftrag aus den Vereinigten Arabischen Emiraten machte die weitere Entwicklung möglich. Seit 2010 steht es nun im Dienst der Streitkräfte. Das auf einem KMAZ-6560-Fahrgestell montierte System besteht aus einem Feuerleitsystem mit zwei Phase Array Radaren, zwei 30 mm Kanonen und zwölf Startrohren für Lenkraketen vom Typ 9M335. Damit können Ziele zwischen einem und 20 Kilometern Entfernung bekämpft werden. Neuere Versionen des Pantsir-Systems erreichen sogar 100 km. Alternativ zum KAMAZ-Lkw kann die Waffeneinheit auch auf Kettenfahrzeugen und in der M-Version auch auf Schiffen montiert werden. Neben Russland und den VAE zählen auch einige andere Staaten zu den Nutzern dieses Systems.
Die 1:35er Fraktion unter den Militärmodellbauern durften sich ja schon länger einen Bausatz des Pantsir in die Regale legen, unter anderem auch von Zvezda. Inzwischen hat man auch ein Großserienmodell im kleineren Format nachgelegt. Der Bausatz braucht sich in keinerlei Hinsicht vor dem großen Bruder zu verstecken, im Gegenteil. Wie schon beim S-400 oder dem Iskander haben wir hier ein erstklassiges Modell vor uns liegen. Die Detaillierung liegt auf sehr hohem Niveau, allerdings sind 264 Bauteile auch kein Pappenstiel. Die Teile sind sehr sauber gespritzt, die Details gestochen scharf wiedergegeben. Grat oder Fischhäute sind kaum anzutreffen und die Angüsse liegen meist sehr günstig. Wie bei Zvezda üblich, kann man das Modell im Einsatzmodus - aufgebockt mit aufgerichtetem Radar - oder im Fahrmodus bauen.
Bei den Details ist man nur wenige Kompromisse eingegangen. So sind alle Türen und Luken nur im geschlossenen Zustand vorhanden. Dafür gibt es aber ein komplett eingerichtetes Fahrehaus und ein Fahrgestell mit Antriebsstrang und sogar einen sehr gut gemachten Motor. Von dem sieht man aber am fertigen Modelll kaum noch etwas. Was mir nicht so gut gefällt, sind die geteilten Starterrohre für die Lenkraketen, das muss heutzutage eigentlich nicht mehr sein. Die Slide-Mould-Technologie ist in Russland wohl noch nicht angekommen. Manche Teile hätte man sicher auch aus einem Stück fertigen können ohne nennenswerten Detailverlust. So sind es am Ende eben über 260 Bauteile geworden. Meinen Erfahrungen zufolge ist bei den neueren Zvezda-Modellen die Passgenauigkeit sehr gut, das dürfte hier nicht anders sein. Die Reifen sind wie üblich aus einem Vinyl-/Gummiartigem Material und weisen ein authentisches Profil sowie feine aufgeprägte Details/Schriftzüge auf. Genug der Worte, ich denke die Bilder sprechen für sich.
Der Decalbogen enthält im Wesentlichen ein paar Nummernschilder, die üblichen Parademarkierungen sowie einige Zahlenreihen. Für letztere scheint es aber keinen wirklichen Bedarf zu geben, zumindest konnte ich auf der Bemalungsanleitung keinerlei Hinweise dazu finden. Es lassen sich vier Fahrzeuge dekorieren, ein Paradefahrzeug, ein Einsatzfahrzeug in Olivgrün, ein in Syrien eingesetztes Fahrzeug in Sandgelb sowie ein Fahrzeug der Nordmeerflotte in einem arktischen Dreifarb-Tarnarnstrich. Die Bemalungsanleitung ist sehr übersichtlich und zeigt die Abbildungen 1:1 (und größer) bezogen auf das Modell. Die Farbangaben beziehen sich auf das hauseigene Programm sowie auf das von Tamiya. Die Bauanleitung ist "nur" monochrom und auf einfaches Papier gedruckt. Stellenweise wirkt sie ein wenig überladen, für die über 260 Bauteile gibt es gerade einmal sechs Seiten. Man findet sich aber dennoch ganz gut zurecht, man muss es sich halt mal vorher genau anschauen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Mit ein wenig Erfahrung gut machbar Fazit:Ein weiterer Bausatz der Spitzenklasse aus dem Hause Zvezda. Die Detaillierung ist wie gewohnt hervorragend und der Preis mehr als angemessen. Weitere Infos:Referenzen: Im Interent gibt es einige sehr nützliche Walkarounds. Einfach mal bei Scalemates vorbeischauen! Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 31. Januar 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |