Seafire Mk.15 "FAA & RCN Service"(Special Hobby - Nr. 100-SH48233)Produktinfo:
Besprechung:
Die Version Mk XV der Supermarine Seafire war so ein bisschen von allem, was es bis dato an Spitfire- und Seafire-Versionen gegeben hat. Der Rumpf kam von der Seafire Mk III, die Leitwerke hinten von der Spitfire Mk VIII und der Motor, ein Rolls Royce Griffon Mk VI, war derselbe, wie er in der Spitfire Mk XII zum Einsatz kam. Die Arbeiten an dieser Version begannen zwar schon 1943, für einen Einsatz im Zweiten Weltkrieg kam sie jedoch zu spät. Gebaut nach Vorgaben der Spezifikation N. 4/43, hob der erste von sechs Prototypen im November 1943 ab. Diese wurden noch von Supermarine selbst gebaut, die Herstellung der insgesamt 384 Serienmaschinen erfolgte bei Cunliffe-Owen und Westland. Die Auslieferung erfolgte zwischen Mai und Oktober 1945. Überzählige Exemplare wurden an die Royal Canadian Navy, die französische Aéronavale und Union of Burma Air Force abgegeben, letztere baute sämtliches maritimes Equipment wieder aus. Die ersten 50 Maschinen verfügten noch über den "A- förmigen" Fanghaken, der aber die ohnehin stark banspruchte Zelle noch stärker belastete. Zum Standard wurde später dann der "stachelförmige" Fanghaken, mit dem die meisten Marineflugzeuge ausgerüstet waren.
Der Bausatz ist eine Wiederauflage des bereits seit 2012 erhältlichen Modells. An den knapp 130 weitestgehend gratfrei gespritzten Bauteilen hat sich erwartungsgemäß nichts geändert. Die Detaillierung ist in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Besonders im Cockpit kann man trotz vieler Bauteile (inklusive Ätzteile knapp 40!) noch einiges ergänzen, vor allem an den Seitenwänden. Es gibt eine kleine Platine mit Ätzteilen, hier sind z.B. die Sitzgurte und Teile für das Instrumentenbrett enthalten (gefertigt von Hauler in klassischer Manier, ohne Farbe und mit bedrucktem Film für die Skalen). Wem das zuviel Gefutzel ist, beim Instrumentenbrett kann man auch auf eine Decalvariante zurückgreifen oder, noch klassischer, einfach die erhabenen Details bemalen. Die Fahrwerksschächte bestehen ebenfalls aus mehreren Teilen und sind mit einigen erhabenen Details versehen. Die Fahrwerke selbst sind sehr filigran und detailreich, sogar die Federbeinscheren sind separate Teile mit durchbrochenen Bohrungen. Die Reifen sind mit einem leichten Längsprofil versehen, die Felgen sind in zwei Ausführung beigelegt. Die Bauanleitung spezifiziert allerdings nicht, ob man für die jeweilige Decaloption eine bestimmte Felge braucht. Die Klapp-Flügel sind leider (immer noch) einteilig ausgeführt, anscheinend gibt es bei Special Hobby keinerlei Bestrebungen, das mal zu ändern. Wenigstens die Querruder sind separat ausgeführt und können ausgelenkt dargestellt werden, gleiches gilt für das Seitenruder, jedoch nicht für die Höhenruder. Der Fanghaken ist vom "Stinger"-Typ, je nach dem, ob man die frühe oder späte Version anbauen will, muss man den Haken ein wenig kürzen. Was bzw. wann hier "late" und "early" ist und um wieviel man kürzen soll/ muss darf, wenns nach SH geht, jeder selber recherchieren. Als Außenlast liegt dem Bausatz ein einzelner Zusatztank für die zentrale Unterrumpfstation bei. Der Propeller ist mehrteilig mit einzelnen Blättern ausgeführt, die einfache und korrekt ausgerichtete Montage wird durch kräftige, eckige Passstifte erleichtert. Das Profil der Blätter erscheint (mir) ein wenig zu breit zu sein, auf Bildern sieht der Propeller schlanker aus. Die Abgasstutzen weisen eine umlaufende Naht auf und müssen erst mühselig gesäubert werden, bevor man sie aufbohren kann. Die Verkleidung der Stutzen muss man vorne etwas runder schleifen, dann passt´s von der Form. Komplett wegschleifen muss man am Heck die Aufnahme für das Katapult, die verstärkten Platten gab es nur bei frühen Seafire-Versionen. Ebenfalls am Heck findet sich am Rumpfrücken ein vertiefter Bereich, den es so nicht gibt, warum SH das so gemacht hat, versteht wohl keiner... Die Farbangaben beziehen sich wie immer (leider nur) auf die Auswahl von Gunze. In der Bauanleitung sind diese ausnahmsweise nicht, wie sonst gewohnt, auch farblich hervorgehoben. Dafür liefert Special Hobby mal ein "ordentliches" Heftchen (was die Größe angeht), irgendwo zwischen A4 und A5 angesiedelt. Wir bekommen mit diesem Bausatz zwei Decaloptionen zur Auswahl, eine britische und eine kanadischen Maschine. Die Maschine der Royal Navy weist als Besonderheit einen Austausch-Flügel mit dem älteren Temperate Sea Scheme auf, währen der Rest des Flugzeuges im 1947 üblichen Schema aus Extra Dark Sea Grey über Sky lackiert ist, wobei das EDSG nur auf den von oben sichtbaren Bereichen aufgebracht war. Die kanadische Maschine ist so ähnlich lackiert, jedoch verwendeten die Kanadier das Sky Grey. Es gibt einige Fotos der Maschine im www zu finden, z.B. hier. Die Racks für die Bomben (Teil C5) sind nur für diese Version anzubauen. Der Decalbogen schaut recht gut aus, der Druck weist keinerlei Versatz auf und die Schriften sind gut lesbar. Ob man die 100(!) kleinen Decals für die Schnellverschlüsse der Motorenabdeckung anbringt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich konnte sie nur auf wenigen Bildern wirklich erkennen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Mit etwas Geduld gut machbar Fazit:Der Bausatz ist trotz einiger Macken immer noch eine gute Wahl, wenn es darum geht, eine Seafire Mk XV zu bauen. Der Preis ist angemessen, immerhin gibt es eine kleine Ätzteileplatine mit dazu. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz kann man direkt bei Special Hobby kaufen: Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 06. September 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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