Mil MI-8 MT

(Zvezda - Nr. 4828)

Produktinfo:

Besprechung:

Das Original

Die Mil Mi-8, der meistgebaute Hubschrauber der Welt, hatte seinen Erstflug am 24. Juni 1961. In Dienst gestellt wurde sie ab dem Jahr 1965. Mit über 17.000 gebauten Einheiten ist er heute noch weltweit im Einsatz, nicht nur militärisch. Weitere Varianten der Mi-8 (NATO-Codename „Hip“) sind die Mi-17, Mi-18, Mi-19, Mi-171 und Mi-172. Der Antrieb und das Flugwerk der Mi-8 findet auch in der Mi-24 Anwendung. Eine weitere Marineversion wurde zur eigenständigen Mi-14, diese hat aber auch etliche Komponenten aus der Mi-8, aber einen bootsähnlichen Rumpf. Die neuste Version ist die Mi-38, welche westliche Triebwerke und eine neue Avionik erhielt. Insgesamt gibt es über 120 verschiedene Versionen der Mi-8-Reihe.

Angefangen hat es bei der Mi-8T (Hip-C) welche andere Triebwerke und runde (keine ovalen) Auslässe hatte, sowie den Heckrotor auf der rechten Rumpfseite. Diese Version flog auch bei der NVA, später der Bundeswehr und der Polizei Berlin und Brandenburg, ebenso der Interflug.

20 weitere Versionen folgen, bis es zur Mi-8MT / Mi-17 (Hip-H) kam. Diese Version hat andere Triebwerke bekommen, der Heckrotor wurde aber bei dieser Baureihe auf der linken Seite verbaut und auch das Hauptgetriebe ist von der Mi-14 übernommen worden, da es stärker war / ist. Dadurch wurden die Triebwerkauslässe von rund in oval geändert. Auch der Rumpf wurde vor und hinter dem Hauptgetriebe verlängert, so dass sich auch die Sitzkapazität auf 40 erhöhte.

Durch die vielen verschiedenen Versionen gibt es auch unzählige Bewaffnungen, die an der Mi-8 angebracht werden können. Im Bug (vorderes unteres Fenster) können ein 12,7 mm bewegliches MG mit 700 Schuss eingebaut werden. Seitlich in den Seitentüren (falls zwei vorhanden) oder in der Heckklappe können 7,62 mm Kalaschnikows auf einer Lafette eingebaut werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit ein 12,7 mm MG in das Heck der Maschine zu bauen. Granatwerfer in der Seitentür ist ebenso möglich, wie Aufnahmen für Standard-Kalaschnikows in den Fenstern. Alle weitere Bewaffnung ist dann extern auf den Waffenträgern verbaut, welche bis zu 1.500 kg an den sechs Waffenträgern aufnehmen können.

Der Bausatz

ENDLICH! - muss man schon sagen, wenn man bedenkt, dass sich bisher so gut wie kein Hersteller an die Mi-8 in 1:48 herangetraut hat. Lediglich einen sehr schwer zu erhaltenen Resinbausatz (wobei Resinklotz es eher trifft) oder aber der Resinbausatz, welcher - exorbitant teuer - vor ein paar Jahren erschienen ist. Umso erstaunlicher ist es, dass neben Zvezda (als erster Hersteller) im Dezember 2022 mit einer Mi-8 auf den Markt kam, gefolgt von Trumpeter und AMK (beide im Januar/Februar 2023). Meiner Meinung nach ist Zvezda, was die Genauigkeit anbelangt mit Abstand der beste Bausatz der Mi-8. Man kann auch sagen, das was Zvezda bei der Mi-24 an Nieten gespart hat (auf Grund der verschiedenen Versionen), wurde bei der Mi-8 komplett umgesetzt. Die Details überzeugen komplett und sind sie noch so klein und unscheinbar. In wie fern die Nietreihen bestehen bleiben, wenn man mal spachteln und schleifen muss, bleibt abzuwarten.

Der Heckausleger besteht aus mehreren Teilen und muss gegebenenfalls verschliffen werden, so dass die Niete verschwinden.

Bis auf zwei Gussrahmen, welche aus den Mi-24 Bausätzen entnommen wurden, sind es alles neue Teile. Bauen kann man die Mi in zwei unterschiedlichen Varianten, einmal komplett geschlossen und einmal geöffnet mit Wartungstüren, Schiebetür und Heckklappe mit Rampen. Auch ein Mix aus beiden lässt sich darstellen, dann muss man selber schauen, was man öffnen möchte und was nicht. Man kann also auch hier wieder getrost sagen, dass Zvezda seine Hausaufgaben gemacht hat und auch hier eng mit Russian Helicopters zusammengearbeitet hat.

Die Klarsichtteile

Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei. Kratzer finden sich auch keine. Durch die Rundungen der Cockpitseitenfenster entsteht leider ein kleiner Lupeneffekt. Der Notausstieg auf der Cockpitoberseite wurde auch aus klarem Material hergestellt und lässt sich auch offen darstellen, hier muss man aufpassen, dass man die beiden kleinen „Schlitze“ maskiert, da dies kleine Fenster sind.

Die Decals

Der Decalbogen ist sehr umfangreich. Neben dem großen Bogen, welcher für die Markierungen und ein paar Innenraumdecals und die Rotorblätter ist, findet sich noch ein weiterer kleinerer Bogen nur mit Stencils. Als Zusatz gibt es einen ganz kleinen Bogen mit einem einzelnen Decal. Leider findet sich etwas Versatz. Auch sind die Farben hier und da nicht ganz gleichmäßig gedruckt. Man muss sagen, dass Zvezda nicht gerade die besten Decals hat, aber man kann sie lesen und sehen von weitem gut aus.

Die Bauanleitung

Die Bauanleitung ist zvezdatypisch aufgebaut und sollte genaustens studiert werden, da einzelne Zwischenschritte nur an den Rändern vermerkt und dem jeweiligen Bauabschnitt zugeordnet werden müssen.

Die Lackieranleitungen sind farbig gedruckt, lediglich die Anleitung für das Aufbringen der Stencils ist in schwarz-weiß. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Zvezda und Tamiya.

• Mi-8MT, 262nd Independet Helicopter Squadron, USSR Air Force, Afghanistan, Bagram, 1989
• Mi-8MT 933rd Air Base Russian Air Force, Kamens-Uralsky airfield, early 2000s
• Mi-8MT 549th Base of the Russian Air Force, Levashovo, 2018
• Mi-17 3840 Escuadron de Helicopteros de Propositos Generales, Air Force of the Republic of Cuba, Holguin, 2020s
• Mi-17 1st Helicopter Squadron Slovak Air Force, temporarily transferred to SFOR, 2002

Fazit:

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Florian Hölzel - 24. Februar 2023

Demnächst:

20. und 21. April

27. und 28. April

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