H-75O Hawk(Clear Prop! - Nr. CP4803)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalOhne einen offiziellen Entwicklungsauftrag zu haben, baute die Firma Curtiss einen ersten Prototypen der P-36 / H-75, der im Mai 1935 seinen Erstflug hatte. Wie andere Flugzeuge in Eurora auch, so stellte sie in den USA einen Wendepunkt in der Entwicklung von Jagdflugzeugen dar. Maschinen als Ganzmetallkonstruktion, mit geschlossenem Cockpit und Einziehfahrwerk gehörten ab dieser Dekade die Zukunft am Himmel. Es folgte ein lukrativer Bauauftrag von 210 Maschinen. In den USA wurde die P-36 / H-75 bald als technisch überholt angesehen. Auch litt die Konstruktion unter „Kinderkrankheiten". Diese wurden zwar mit der Zeit ausgebessert, aber von offizieller Seite bevorzugte man dann Flugzeuge von anderen Herstellern, die bessere Leistungen erbrachten. Eine Ehre ist aber bis heute geblieben: Am 7.12.1941 schoss eine P-36 über Pearl Harbour eine japanische Maschine ab und erzielte damit den ersten US-Luftsieg im Zweiten Weltkrieg. Als dann in Europa die politischen Zeichen immer mehr auf Krieg hindeuteten, förderten die USA den Export der H-75. Mit 300 Maschinen war Frankreich der größte europäische Käufer kurz vor Kriegsausbruch. Aber auch andere Länder rund um den Globus waren an diesen Flugzeugen interessiert, so z.B. China, die Niederlande, Persien, Norwegen, Siam oder Argentinien. Dort wurden sie noch bis 1954 verwendet. Insgesammt sind über 1.100 Maschinen der unterschiedlichen Versionen gebaut worden. Die Version Hawk 75O war eine vereinfachte Version der Maschine mit festem Fahrwerk. 30 Flugzeuge wurden für Argentinien gebaut und exportiert. Auch eine Lizenz zum Nachbau war in dem Geschäft enthalten. Es war ein Bau von 200 Stück geplant, aber es wurden nur 20 Maschinen produziert.
Der BausatzDer bis heute vermutlich beste Bausatz einer Hawk in 1:48 stammt von Academy, gefolgt von Hobbycraft und AMT. Es gibt noch andere Hersteller, doch diese bedienen sich dem Grundbausatz von Academy und werten diesen mit Zusatzteilen auf, so z.B. Wolfpack oder MustHave! Um es vorweg zu sagen: Alle diese Bausätze können ab sofort in die zweite Regalreihe sortiert werden. ClearProp! brachte die H-75O Hawk als Advanced Kit vor etwas länger Zeit heraus. Das heißt, hier gibt es nicht nur den reinen Bausatz, sondern auch Ätzteile befinden sich dabei. Dies ist einer der (noch) wenigen Bausätze des Herstellers in 1:48. Öffnet man die Schachtel, findet man alle Teile in Polybags verpackt wieder. Die Klarsichtteile und die Nassschiebebilder findet man separat verpackt in Zipperbeuteln, die Ätzteile ebenso. Die 116 Kunststoffteile verteilen sich auf sieben graue und einem klaren Gußrahmen. Hinzu kommt die Ätzteilplatine mit 32 Teilen. Alle Rumpf- und Tragflächenteile weisen eine Vielzahl von Nietenreihen auf. Diese Detailfülle kann kein anderer Hersteller in diesem Maßstab bieten! Die Rippenstruktur der stoffbespannten Ruder ist möglicherweise ein Stück zu stark ausgeprägt. Nennenswerte Unsauberkeiten sind nicht zu finden. Das Cockpit ist schon ein Modell im Modell und verfügt über viele kleine Details. Es wird als fertige Einheit in die beiden Rumpfhälften platziert. Man müsste ausprobieren, ob es auch von unten eingeschoben werden könnte. Dann kann man die Rumpfhälften schon fertig verkleben und bearbeiten. Etwas zeitraubend ist, dass alle Öffnungen für MG´s oder Antennenbefestigungen selbst abgemessen und gebohrt werden müssen.
Die DetailsAuf Gußast A befinden sich die beiden Rumpfhälften, der Pilotensitz, sowie die Triebwerkverkleidungen. Gußast B beherbergt neben der Trägflächenunterseite die beiden Querruder. Auf Rahmen C finden wir die Tragflächenoberseiten, sowie die Ober- und Unterseite des Höhenleitwerks. Die großen Gußrahmen D und E halten einige Abdeckungen, sowie die Höhen- und Seitenruder bereit. Ausserdem finden sich dort noch alle Teile für das Cockpit, sowie andere Kleinteile. An Gußrahmen F finden wir alle Teile für den Sternmotor und weitere Kleinteile, sowie die Räder. Für das Instrumentenbrett liegen zwei Versionen vor: die in Sandwichbauweise, wie sie in Abschnitt 1 gezeigt wird und Bauteil Nr. 22, wo die Instrumente bereits aufgeprägt sind. Diese Option wird leider nicht in der Bauanleitung genannt. An Gußrahmen G gibt es nur die Verkleidungen für das Fahrwerk. Bauteile G1 und 2 sind die Innenseite der Fahrwerksverkleidung. Die Bauteile G3 und G4 sind für die Außenseite der Verkleidung, jeweils einmal mit und einmal ohne runder Radabdeckung. Diese Option wird aber nicht in der Bauanleitung berücksichtigt. Der letzte Gußrahmen beinhaltet die fünf Klarsichtteile. Sauber und schlierenfrei überzeugt auch die Materialstärke. Ob man das Bauteil H2 auf geöffnet, also nach hinten geschoben bauten kann, wird in der Anleitung nicht genannt. Es kommt auf einen Versuch an...
Der Markierungsbogen, Ätzteile und BauanleitungDie Decals sind sauber und versatzfrei gedruckt. Der Trägerfilm ist scharf und knapp neben den Flächen zu Ende. Die Ätzteilplatine beinhaltet die Gurte, das Instrumentenbrett und weitere Kleinteile. Die Bauanleitung ist leicht verständlich aufgebaut und führt in 30 Schritten zum fertigen Modell. Die Farben sind nach Mr. Color und Ammo angegeben. Im Anschluss daran kann man sich zwischen den vier Decaloptionen entscheiden.
Für den Bausatz CP4803 H-75O Hawk von ClearProp! hat der Hersteller auch das Resin-Austauschset CPA48005. Es beinhaltet drei Resinteile für die Auspuffrohre und ein Befestigungsteil für den Motor. Die Teile sind detaillierter als die Bausatzteile, müssen aber nicht unbedingt durch die Resinteile ersetzt werden. Die Auspuffrohre sind offen, so dass eine bessere und originalgetreuere Darstellung möglich ist. Und dann gibt es noch das Maskenset CPA48004. Die 18 Kubaki-Masken sind für die Kanzel und die Felgen der Räder gedacht. Sie sind leicht und einfach in der Handhabung und deshalb sehr zu empfehlen. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für den fortgeschrittenen Anfänger ab 14 Jahren Fazit:Für 30€ bekommt man einen schönen Bausatz der vier Decaloptionen beinhaltet. Der Detaillierungsgrad des Modells überzeugt durch seine feinen Gravuren und Nietreihen. Schön ist, dass es zwei Instrumentenbretter gibt - einmal für die Decals und einmal für die Ätzteile, somit muss nichts weggeschliffen werden, sollte man sich für die Ätzteile entscheiden. Weitere Infos:Referenzen: Das Modell ist hier direkt über den Hersteller zu beziehen. Dort kann auch die Bauanleitung heruntergeladen werden. ClearProp! Bietet auch schon Zubehör für den Bausatz an. Sie gibt es mit CPA48004 einen Maskierungssatz, mit CPA48005 Abgasrohre aus Resin und CPA48009 ein Pitot-Rohr aus Metall. Diese Besprechung stammt von Florian Hölzel - 05. Dezember 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |