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Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

(Special Hobby - Nr. SH72447)

Special Hobby - Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:SH72447 - Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2021
Preis:ca. 17 €
Inhalt:
  • 3 Spirtzlinge in Grau 
  • 2 klare Spritzlinge 
  • Ätzteilplatine
  • 6 Resinteile 
  • Anleitung
  • Abziehbilder

Besprechung:

Foto: Special Hobby
Foto: Special Hobby

Zum Original

Hinter dem britischen Commonwealth Air Training Plan verbirgt sich ein Konzept, welches sich die RAF ausgedacht hat, um Piloten der Exilregierungen und der Commonwealth-Staaten schnell und umfangreich auszubilden. Beteiligt waren insbesondere die Staaten Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und Südrhodesien. Es wurden neben Piloten auch Bordschützen, Funker, Ingenieure, Navigatoren und Bombenschützen ausgebildet. Die Ausbildung selber fand zum Großteil in Kanada statt. Hierfür wurden 231 Flugplätze angelegt. Typischerweise waren die Flugplätze mit drei Startbahnen, welche im Dreieck angeordnet waren, ausgestattet. Ab Ende 1944 wurden keine weiteren Ausbildungen mehr begonnen. Insgesamt wurden 167.000 Personen ausgebildet. Zu den extra für dieses Programm angeschafften 10.000 Flugzeugen zählte auch die Harvard, eine britische Version der amerikanischen T-6 Texan.

Special Hobby - Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

Der Bausatz...

...selber ist schon einige Jahre älter und stammt aus dem Hause Academy mit dem Namen T-6 Texan. Bereits 2006 hatten wir hier auf MV den Ursprungsbausatz vorgestellt. Special Hobby hat diesen Bausatz in sein Programm aufgenommen, doch wäre Special Hobby nicht Special Hobby, wenn sie die Plastikteile einfach in ihre Packung gelegt hätten, was genau neu ist, werde ich an späterer Stelle ansprechen, schauen wir doch zuerst die Plastikteile an und wie sich diese heute noch schlagen...

In einem schönen stabilen Stülpkarton finden wir erst einmal auf dem Cover die fünf verschiedenen Profile der Bemalvorschläge und sieht sofort, es wird bunt. Im Bausatz selber sind die Teile samt Zubehör ordentlich in einer Folientüte verpackt worden.

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Der eingangs erwähnte Academy-Bausatz ist sehr übersichtlich, auf allen Spritzlingen findet man ein Minimum an Teilen. Der Ursprungsbausatz ist ja bereits 1998 erschienen, dafür ist die Detaillierung, die man mit wenigen Teilen erreicht, doch ganz gut. Fischhäute oder andere Unsauberkeiten sieht man nicht. Die Gravuren sind überzeugend, das Cockpit recht ordentlich und kann mit einer entsprechenden Bemalung wirklich gut aussehen.

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Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

 

Leider gibt es aber eine Vielzahl an Auswerfermarken. Besonders ärgerlich: diese sind zum Teil an sichtbaren Stellen, z B. den Reifen, die sowieso nur wenig detailliert sind. Auswerfermarken gibt es tatsächlich an fast allen Teilen. Passungsprobleme sind mir eigentlich nur an den Übergang der vorderen Unterflügel zum Rumpf und zu den Oberflügeln um die Fahrwerksaussparung aufgefallen.

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Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

 

Der Motor und auch das Fahrwerk haben dann eben doch die eine oder andere Schwäche im Detail. Der Motor ist eher angedeutet und hat mit dem Original nicht so viel zu tun. Ärgerlich ist es eben deshalb, da man ihn später gut sieht... Zugegebenermaßen wird das dem Laien wenig auffallen, der Experte jedoch könnte sich daran stören.

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Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

 

Der im Ursprungsbausatz enthaltene Klarsichtspritzling liegt auch bei. Für den Bau der vorgesehenen Harvard jedoch wird nur die Frontscheibe benötigt, sowie die Landescheinwerfer. Die Qualität des Spritzlings ist gut, wie den Bildern zu entnehmen.

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Wenn wir schon bei Klarteilen sind, schauen wir uns doch die zusätzlichen Teile von SH an. Um die entsprechende Harvard richtig zu bauen, hat der Hersteller einen weiteren klaren Gussrahmen beigelegt. Hier gibt zunächst ein separates Mittelteil, was es ermöglicht, den Pilotenplatz auch geöffnet darzustellen. Dann liegen noch drei weitere Klarteile für den Rest der Kanzel bei, wobei im Bauplan aber nur die Teile E 1 und E 3 berücksichtigt werden. Für welche Variante das dritte Teil sein soll, bleibt ein Rätsel. In der Anleitung wird aber immerhin gut darauf eingegangen, welche Version welches Teil benötigt. Wer genau hinsieht, wird auch die spezifischen Unterschiede erkennen. Um die Kanzel aber einzubauen, muss Material vom Rumpf entfernt werden, was etwas Geschick und Spachtelmasse erfordert.

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Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

 

Eine weitere Zugabe von Special Hobby sind die Resinteile. Hier haben wir drei Blöcke mit insgesamt sechs Bauteilen. Vier der Teile sind für den Steuerknüppel. Laut der Anleitung ist es aber ausreichend, nur einen der Steuerknüppel, nämlich den vom Piloten auszutauschen. Hier ist übrigens zu erkennen, dass wir die überarbeitete Version von diesem Jahr vor uns haben. Denn in der vom letzten Jahr wurden noch beide Steuerknüppel ausgetauscht. Besonders schön finde ich den für die Harvard II typischen Auspuff, der ist wirklich ordentlich gemacht.

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Zu guter Letzt wollen wir aber auch nicht die Ätzteile vergessen. Hier sind immerhin Teile für die Gurte und die Zielvorrichtung, welche in Version D benötigt wird, enthalten. Die Gurte sind auch schon bedruckt. Eine Aufwertung ist es auf alle Fälle, wenn auch die Gurte nicht allzu sehr auffallen werden.

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Bemalung und Abziehbilder

Wir bekommen vom Hersteller fünf gut recherchierte Vorbilder angeboten:

  1. Die Version A stellt ein komplett gelbes Trainingsflugzeug der Royal Canadian Air Force dar und war in der 34. Service Flying Training School in Alberta (Kanada) stationiert. Auf dieser Maschine flog der Tscheche Josef Vavrik.
  2. Die Version B stellt eine Harvard Mk IIB der 16. Polnischen Service Flying Training School der RAF in Newton (England) dar.
  3. Die in Naturmetall gehaltene Version C ist wohl ein richtiger Exot, zumindest was die Angehörigkeit angeht. Denn die Harvard Mk. IIA gehörte zur 20. Service Flying Training School der Southern Rhodesian Air Force  in Cranborne (Rhodesien) 1943. Im Oktober 1944 ging diese Maschine bei einer Kollision mit einer anderen Harvard in der Luft verloren.
  4. Version D gehörte zur 2. Service Flying Trainig School der Royal New Zealand Air Force in Woodbourne 1942 an. Diese Maschine war bis 1958 in Neusseland im Einsatz und wurde dann an einem Privatmann verkauft.
  5. Die letzte Version E ist eine Harvard der 1. Service Flying Training School der Royal Indian Air Force in Haryana (Indien) zum Kriegsende 1944/45.

Die Decals sind in guter Qualität hergestellt. Ich für mein Teil finde hier nichts zu beanstanden.

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Die Anleitung

Wie bereits erwähnt, wurde dieser Bausatz hier noch einmal überarbeitet und wieder in die Händlerregale gebracht, dies betraf aber meines Wissens nach nur die Anleitung, wie auch auf der ersten Seite vermerkt wurde. Wie beim Hersteller üblich, beginnt die Anleitung mit einem Farbprofil des Modells und geht dann auf Englisch und Tschechisch auf das Vorbild ein. Es folgt die Teileübersicht und neun kleine Bauschritte. Hier sollten eigentlich keine Fragen offenbleiben.

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Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training PlanHarvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training PlanHarvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training PlanEtwas Werbung am Ende der Anleitung, für den einen oder anderen vielleicht die Motivation zum nächsten Projekt?Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

Harvard Mk. II – The British Commonwealth Air Training Plan

 

Darstellbare Maschinen:
  • Harvard Mk. II, 34. Service Flying Training School, Royal Canadian Air Force, Alberta, Kanada 1943
  • Harvard Mk. II B, 16. Polish Service Flying Training School, Royal Air Force, Newton, England
  • Harvard Mk. IIA, 20. Service Flying Training School, Southern Rhodesian Air Force, Cranborne, Rhodesien 1943
  • Harvard Mk. II, 2. Service Flying Training School, Royal New Zealand Air Force, Woodbourrne, Neuseeland 1944
  • Harvard Mk. II, 1. Service Flying Training School, Royal Indian Air Force, Haryana, Indien 1944/1945
Stärken:
  • sehr ordentliche, teils exotische Vorbilder
  • umfangreiche Zugaben durch Special Hobby
  • gute Details und eine schöne Basis
  • fast ein Rundum-sorglos-Paket
Schwächen:
  • teils vereinfacht
  • Auswerfermarken an Sichtbaren stellen
  • Eigeninitiative und viel Schleifarbeit beim Einbau der neuen Kanzel
Anwendung: ein Ideales Projekt auch für den ambitionierten Einsteiger

Fazit:

Hier hat Special Hobby einen lang gedienten Bausatz genommen und mit Hilfe von eigenen Zugaben einen sehr guten Bausatz geschaffen - auch weil es nun möglich ist, die Harvard Mk. II mit den richtigen Teilen zu bauen. Für 17 € erhält man einen schönen Bausatz, welcher innerhalb weniger Tage gebaut werden kann. Und bei dem vielen leuchtenden Gelb erhält man definitiv Abwechslung im Regal.

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 18. Juni 2022

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