German Aussault Pioneer Team & Goliath set(Tamiya - Nr. 35357)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalDeutsche Hightech auf dem Schlachtfeld: der kleine ferngesteuerte Sprengpanzer Goliath. Die Entwicklung des Fahrzeugs begann mit der Erbeutung eines kleinen französischen Ladungsträgers. Nach Auswertung einiger Tests kam man zu dem Schluss, ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln. Zunächst waren diese Fahrzeuge dazu gedacht, Panzer zu zerstören, zu diesem Zweck wurden die sogenannten Panzer-Kompanien (Funklenk) 315, 316 und 301 aufgestellt, die später unter anderem in der Normandie eingesetzt wurden, wobei diese auch mit den Borgwards ausgerüstet waren. Das Ergebnis als Panzerjäger war aber mehr als enttäuschend, so schaute man nach anderen Einsatzzwecken. Nun richtete man das Augenmerk darauf, feindliche Bunker und Stellungen, Brücken oder Gebäude im Häuserkampf zu sprengen. Daraufhin wurden die Minipanzer in den sogenannten Pionier-Kompanien z.b.V. (G). 811, 812, 813, 814 und 815 eingesetzt. Erste größere Einsätze fanden in der Schlacht um Kursk statt, es folgten die berühmten Einsätze bei Anzio in Italien. Bis Januar 1944 wurde 2.650 Goliaths gebaut. Es gab den Panzer mit Verbrenner (Sd. kfz. 303) und mit Elektroantrieb (Sd. kfz. 302). Gegen Ende des Krieges wurden die Goliahts von der Propaganda auch als Hoffnungsträger und Wunderwaffe gesehen, was den tatsächlichen Erfolg aber deutlich übertreibt. Der BausatzDer Ladungsträger Goliath ist im Modellbau keineswegs neu. Erstmals erschien ein Bausatz zu dem Thema bei der italienischen Firma Esci in 1:35, auch damals waren bereits Figuren dabei, allerdings haben die weniger gut zum Goliath gepasst wie bei dem Bausatz hier. Allgemein war der Goliath wohl zu klein und die Details entsprechen den der 70er Jahre, es wundert wohl wenig, dass nicht mal mehr Italeri die Formen aufgelegt hat. Seit 1989 ist diese Form nicht mehr in die Regale gekommen. Erst zehn Jahre später, 1999, erschien dann ein qualitativ aktueller Bausatz von Dragon. Auch hier war ein Team dabei, bestehend aus zwei Figuren und sowohl Figuren als auch Ladungsträger waren zwei Mal vorhanden. 2021 wurde dieser Bausatz von Platz in der „Girls and Tanks" (eine Animeserie) Version wieder aufgelegt. Der dritte im Bunde ist der 2018 überraschend auf der Spielwarenmesse Nürnberg vorgestellte Bausatz von Tamiya. Ich kann mich noch recht gut daran erinnern, dass das Set mit offenen Armen empfangen wurde und bei den Militärmodellbauern heiß erwartet wurde. Der Karton ist die typisch zeitlose Tamyia-Verpackung mit einer Zeichnung auf dem Cover. Mich persönlich spricht das immer sehr an - ein Grund, warum der Bausatz bei mir gelandet ist. Innen finden wir sauber verpackt in je einer Folientüte die drei Spritzlinge und den Kupferdraht. Die Formen sind wie üblich sauber gegossen und weisen feine Details auf. Insgesamt finden wir zwei Ladungsträger und drei Pioniere als Bedienung vor.
Der Spritzling mit dem Goliath liegt zwei Mal vor. Es handelt sich um das Sd. Kfz. 302, also mit E-Antrieb. Leider gibt es bisher keinen Bausatz vom Goliath mit Verbrenner. Sehr schade, vielleicht greift hier Tamiya das Thema aber noch einmal auf. Wir finden einige Teile für den Panzer an sich, sowie das Laufwerk aus drei Teilen. Die Laufrollen befinden sich an einem einzelnen Bauteil, hier sind die Trennnähte etwas ausgeprägter. Wir haben eine Rolle, auf dem das Kabel aufgewickelt werden soll, hier kann man die Abdeckung später geöffnet oder geschlossen darstellen. Außerdem haben wir eine schön nachgebildete Fernbedienung. Die Ketten sind für mich ein Highlight - es handelt sich um eine sehr ordentliche Segmentkette. Hier haben wir sogar den Kettendurchhang und die Krümmung um die Antriebs- und Umlenkrolle dargestellt.
Der Spritzling mit den Figuren ist aber auch nicht zu verachten. Viele stehen mit Tamiya-Figuren eher auf Kriegsfuß, das kann ich hier aber nicht bestätigen. Diese sind schon der neuen Generation Figuren angehörig und sehr passgenau. Der Faltenwurf ist sehr gelungen und die Passung einwandfrei. Zugegeben sind die Übergänge zwischen Jacke und Hose etwas verwaschen und die Details an der Jacke sind auch nicht so scharf wie z. B. bei Dragon. Dafür gefallen mir die Gesichter richtig gut. Diese sind unterschiedlich, so wirkt der Feldwebel etwas kräftiger als die Gefeiten. An Gerödel gibt es nur die Brotbeutel und Feldflaschen. Ansonsten haben wir ein Karabiner und die Patronentaschen für den liegenden Soldaten und ein Fernglas, eine MP und ein Pistolenholster sowie Munitionstaschen für den Gefreiten. Die Riemen der Gewehre müssen selbst angefertigt werden. Bemalung und AbziehbilderEine spezielle Einheit ist nicht angegeben, das ist aber auch nicht nötig, da nur die Sturmpioniere diese Ladungsträger verwendeten. Leider gibt es keine Decals, obwohl ich glaube, dass es sicher ein paar Hinweise auf den Fahrzeugen gab und auch die Helmwappen müssen mit Hand aufgetragen werden. Die AnleitungDie Anleitung ist eine recht lange Faltbroschüre. Hier wird aber ausführlich erklärt, wie das Ganze zu bauen ist. Bemalhinweise findet man aber auch zusätzlich noch auf dem Cover.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: recht einfach, Ideal für ein kleines Diorama Fazit:Ein ganz hervorragender und moderner Bausatz, der vor allem den alten von Esci ablöst und besser verfügbar ist als der Dragonbausatz. Wie wäre es nun mit einem ersten Verbrenner-Goliath in diesem Maßstab? Meiner Meinung nach sehr zu empfehlen. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 14. Juni 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |