Panzerbefehlswagen 35(t) "Command Tank"(Special Armour - Nr. 35008)Produktinfo:
Besprechung:Zum Orignal
Der Panzer 35(t) wurde ursprünglich als LT vz. 35 entwickelt und war einer der Hauptkampfpanzer der tschechischen Armee, als die Wehrmacht 1938 ins Sudetenland einmarschierte. Die Wehrmacht fand hiermit ein nützliches Werkzeug und einen Kampfwagen, der zwar schwächer als der Panzer III, aber stärker als der Panzer II war. 219 Fahrzeuge behielt die Wehrmacht, 19 Panzer gab man an Bulgarien ab. Rumänien baute den Panzer in Lizenz als R-2. Der Panzer schlug sich in den Kriegsjahren 1939 und 1940 noch sehr gut, aber ab 1941 war das Fahrzeug hoffnungslos veraltet. Als Kommandofahrzeug wurde der Panzer ebenfalls eingesetzt. Eigentlich war die 6. Panzerdivision der einzige Verband, der vollständig mit diesen Fahrzeugen ausgestattet war. Auch die SS-Totenkopf-Division nutzte sechs Fahrzeuge zur Aufklärung. Ab 1942 wurde die Lage für die wenig verbliebenen Panzer 35 immer schlechter, das Alter, das Klima und die Laufleistung ließen die Panzer verschleißen, außerdem gab es kaum noch Ersatzteile, oft wurden beschädigte Fahrzeuge einfach ausgeschlachtet. Zum BausatzDer Panzer 35(t) ist auch im Modellbau kein Unbekannter. Im Maßstab 1:35 sind mir drei Bausatzformen bekannt: Academy (auch von Airfix aufgelegt), Bronco, der nur vom Hersteller selber aufgelegt wurde (und auch ein Interior aufweist) und eben die älteste und häufigste Form von CMK, welche unter anderem auch bei Tamyia und Revell im Karton landete. Special Armor greift ebenfalls auf die Formen zurück und veröffentlicht den 1999 erstmals erschienen Panzerbefehlswagen 35(t) unter dem neuen Label. Der Karton ist meiner Meinung nach ungewöhnlich länglich gehalten, aber ein Stülpkarton. Das Cover zeigt einen schönen bilderbuchmäßigen Aufmarsch eines Zugs Panzer 35(t) im Hintergrund sowie den Befehlspanzer im Vordergrund. Es ist dasselbe Bild, das bereits auf der Erstauflage zu sehen war.
Der Karton ist nach dem Öffnen nicht so gut gefüllt, wie man es vielleicht erwarten sollte, im Gegenteil, es ist doch noch Luft. Die Plastikteile sind fein säuberlich verpackt und trotz der fast 23 Jahre auf dem Buckel machen die Formen immer noch einen soliden Eindruck, auch wenn sie aufgrund der Detailschwächen ihr Alter nicht verbergen können. Wie gewöhnlich bei Panzermodellen beginnt der Bau bei dem Fahrwerk, dies ist beim Panzer 35 ja doch aufwendiger gehalten. Der Bausatz gibt es aber recht gut wieder, obwohl man auch hier merkt: es ist nicht mehr alles auf den neusten Stand. Gerade beim Versäubern muss man dann doch ein wenig aufpassen, dass alles so wird, wie man es sich vorstellt. Anstelle der für uns heute üblichen Einzelkettengliederketten haben wir hier Segmentketten, was aber deutlich besser als irgendwelche Vinylketten sein dürfte.
Die Fahrzeugwanne ist dann ebenfalls eher etwas für Grobmotoriker. Wenige Teile führen zum Ergebnis. Nieten sind gut dargestellt, Gravuren sind eher Mangelware. Ein paar Lücken müssen geschlossen werden. Die Fahrerluke ist direkt angegossen und kann nur durch Eigeninitiative geöffnet werden. Insgesamt macht sich das Alter aber bereits bemerkbar und von der Qualität her ist das Ganze weit von dem, was man sonst von Special Hobby und co. heute erwarten würde.
Der Turm ist auch schnell gebaut, wenige Überraschungen erwarten uns. Wie bereits beim Rest des Bausatzes ist auch hier alles recht einfach gehalten und zweckmäßig. Das Geschütz besteht eigentlich nur aus dem Rohr, kann aber höhenverstellt werden. Die Mündungsbremse ist mit zwei halbierten Teilen dargestellt, das macht sie recht wenig attraktiv, kann aber durch entsprechende Bearbeitung aufgehübscht werden oder man schaut, was der Aftermarket bietet. Ein MG ist dagegen nur starr angebracht. Die Kommandantenluke ist eigentlich auch nur geschlossen darzustellen. Wer mehr will, muss auch hier selber ans Werk, denn innen ist eben nichts dargestellt.
Die Anbauteile sind übersichtlich, aber ausreichend. Der Auspuff gefällt mir persönlich weniger, ein entprechender Anstrich wird hier wohl viel rausholen können. Ich würde auf alle Fälle das Ding aufbohren. Die Werkzeuge sind völlig in Ordnung, vielleicht ist die Holzstruktur der Kiste etwas zu prominent. Das Abschleppseil muss wohl selbst geformt werden, damit es ans Heck passt, hier besteht evtl. Bruchgefahr. Der Scheinwerfer weist eine unschöne Sinkstelle auf und muss deswegen dringend bearbeitet werden. Die Leitungen für die Antennen müssen selber aus Draht angefertigt werden, die Rahmenantenne liegt als Plastikteil bei. Hier gibt es keine richtige Haltehilfe, es muss also selbst ausgerichtet werden.
Die Kanister sind definitiv besser als bei der ersten Auflage gemacht. Der Resinguss ist meiner Meinung nach besser, hier finden wir auch einen Marschscheinwerfer. Eine Ätzteilplatine liegt ebenfalls bei. Hier finden wir aber nur die Tafeln für die taktischen Nummern und die Halterung für die Kanister. Bemalung und AbziehbilderBei der Bemalung gibt esa logischerweise nicht allzu viel Auswahl, eigentlich waren alle Panzer 35(t) panzergrau und die meisten wurden wie gesagt bei der 6. Panzerdivision verwendet. Dafür haben wir aber zwei sehr spezifische Fahrzeuge: zum einen das Führerfahrzeug von der Panzerabteilung 65., welches von 1. Januar bis 12. Juni 1940 von Major (nicht Oberstleutnant) Schenck kommandiert wurde, und ein Fahrzeug der 3. Kompanie derselben Abteilung von Oberstleutnant Marquart. Die Abziehbilder sind gut gedruckt, es gibt die taktischen Nummern sowohl in Weiß als auch Gelb. Die AnleitungDie Anleitung ist im A5-Format gehalten. In 26 kleinen Schritten erreichen wir das Ziel. Zu Beginn wird noch etwas über das Vorbild auf Englisch und auf Tschechisch geschrieben. Die Farben sind auf das System von Humbrol ausgelegt.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Gerade noch für Anfänger geeignet Fazit:Der Panzer 35 von Special Armour ist definitiv kein Highlight, aber trotzdem noch immer für ein schnelles Projekt gut zu gebrauchen. Wer hier jedoch ein Detailwunder erwartet, den muss ich enttäuschen. Dennoch kann ich eine Kaufempfehlung geben, gerade der Preis kann schon überzeugen. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 19. April 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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